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Markus Ennen

Michael Freitag

4. Juli 2022   144/22    Studium und Lehre

Mehr als 180 ärztliche Praxen ermöglichen Medizinstudierenden frühe praktische Erfahrungen

Lehrpraxen-Netzwerk besteht seit zehn Jahren

Oldenburg. Mit der Universitätsmedizin Oldenburg feiert auch das Lehrpraxen-Netzwerk sein zehnjähriges Bestehen. Die aktuell 184 Hausarztpraxen aus dem nordwestdeutschen Raum prägen die praktische Ausbildung der Medizinstudierenden der Universität Oldenburg. 40 Vertreterinnen und Vertreter dieser Praxen haben sich am vergangenen Samstag mit der Abteilung Allgemeinmedizin des Departments für Versorgungsforschung zum Lehrärztetag 2022 getroffen. Im Mittelpunkt stand die Fortbildung im Bereich Lehre. Zwölf Praxen waren erstmals mit dabei, sie haben sich dem Netzwerk neu angeschlossen. Die Hausärztinnen und Hausärzte dieser Praxen erhielten eine Grundschulung, die Voraussetzung ist, um den medizinischen Nachwuchs auszubilden.

Anders als an vielen anderen Universitäten sammeln Studierende im Modellstudiengang Humanmedizin an der Universität Oldenburg von Anfang an praktische Erfahrungen. „Sie gehen schon zehn Wochen nach Studienbeginn das erste Mal in eine Praxis“, erklärt der Leiter der Abteilung Allgemeinmedizin, Prof. Dr. Michael Freitag, der auch das Lehrpraxen-Netzwerk koordiniert. Vier einwöchige Hospitationsphasen bei niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzten, davon mindestens zwei in Landpraxen, stehen in den ersten drei Studienjahren auf dem Stundenplan. Im fünften Studienjahr folgen zwei weitere Wochen sowie während des Praktischen Jahres wahlweise ein viermonatiger Aufenthalt.

Die entsprechenden Ausbildungskapazitäten stellen die mittlerweile 184 Lehrpraxen zwischen Emsland, Osnabrücker Land und Lüneburg zur Verfügung. Die nördlichsten Praxen liegen auf Norderney, Spiekeroog und Wangerooge. Von Anfang an Mitglied im Lehrpraxen-Netzwerk ist Dr. Markus Ennen. Mit seiner Frau und drei weiteren Kolleginnen und Kollegen betreibt er eine Kinder- und Hausarztpraxis in Schortens und bildet dort regelmäßig Oldenburger Medizinstudierende aus. „Für die Praxen bedeutet das natürlich Arbeit, aber wir sind angetrieben davon, dass wir diese Art der Ausbildung gern auch selbst gehabt hätten“, sagt er. Bei den Hospitationen erlebe er viele Aha-Effekte. „Hier findet der Abgleich zwischen Theorie und wirklichem Leben statt.“ Außerdem will er bei den Studierenden für seinen Berufsstand werben. „Wir brauchen Grundversorger“, betont Ennen.

Dass die Hospitationsphasen Studierende für den Beruf der Hausärztin oder des Hausarztes begeistern können, zeigt Rike Geiken. Die Oldenburger Absolventin arbeitet seit einem Jahr als Ärztin in einer hausärztlichen Gemeinschaftspraxis im ostfriesischen Esens. Sie erinnert sich gern an die wertschätzende und intensive Betreuung während ihrer Hospitationen zurück. Nach den vielen positiven Erfahrungen habe sie sich entschieden, die Weiterbildung zur Fachärztin für Allgemeinmedizin anzutreten, sagt sie – und zwar zunächst in der Hausarztpraxis. Dabei reizt sie sowohl die Vielfalt der Patientinnen und Patienten als auch der Aufgaben. „Von Anästhesie bis Urologie ist alles dabei“, sagt Geiken. Außerdem sei ihr klar geworden, welche hohe Bedeutung der Beruf hat. „Die Bevölkerung braucht den Hausarzt als ersten Ansprechpartner – zum Heilen, zum Trösten und als ständigen und zuverlässigen Begleiter durchs Leben.“

Ab dem kommenden Wintersemester steigt die Zahl der Medizinstudierenden in Oldenburg auf 120 pro Jahr. Perspektivisch soll die Zahl auf 200 wachsen. Die Suche nach weiteren Lehrpraxen läuft daher weiter. Interessierte können sich jederzeit bei Prof. Dr. Michael Freitag melden.

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Von den ostfriesischen Inseln bis zum Osnabrücker Land, vom Emsland bis in die Region Lüneburg erstreckt sich das Lehrpraxen-Netzwerk der Universitätsmedizin Oldenburg. Aus dessen Kreis begrüßte Gastgeber Prof. Dr. Michael Freitag (3. Reihe, 2.v.l.) am Wochenende 40 Teilnehmende auf dem Uni-Campus zum diesjährigen Lehrärztetag. Foto: Universität Oldenburg / Piet Meyer

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Kontakt

Prof. Dr. Michael Freitag, Tel.: 0441/798-2772, E-Mail:

Presse & Kommunikation (Stand: 01.10.2024)  | 
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