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24. Juni 2024 126/24 Hochschulpolitik / Universitätsmedizin
Mehr Medizinstudienplätze und endlich mehr Platz: Haushaltsentwurf sorgt für Freude bei der Universitätsmedizin Oldenburg
Landesregierung sichert zusätzliche Studienplätze in der Humanmedizin und gibt Planungssicherheit für Gebäude
Oldenburg. „Für die Universitätsmedizin Oldenburg stellt diese Entscheidung einen der wichtigsten Momente seit ihrer Gründung vor zwölf Jahren dar. Die Landesregierung hat ihr Versprechen gehalten, und nun können wir erstmals verlässlich und zukunftsorientiert die Weiterentwicklung der UMO planen. Das ist für den gesamten Nordwesten und seine Gesundheitsversorgung ein wichtiger Schritt.“ Mit diesen Worten kommentierte Prof. Dr. Ralph Bruder, Präsident der Universität Oldenburg, die aktuelle Haushaltsplanung der niedersächsischen Landesregierung, die Ministerpräsident Stephan Weil heute in Hannover präsentierte und über die der Landtag im Dezember entscheidet. Die Universitätsmedizin Oldenburg erhält demnach bis 2028 zusätzlich 125 Millionen Euro. Diese Ankündigung sichert die Aufstockung der Studienanfänger*innen-Zahl von jährlich 120 auf 200 ab dem Wintersemester 2026/27. Außerdem in der Summe enthalten: rund 31 Millionen Euro für Investitionen in ein Forschungs- und Lehrgebäude. Insgesamt schätzt die Landesregierung die Kosten dafür auf 142 Millionen Euro, die sich größtenteils jedoch erst nach 2028 realisieren.
„Unser Dank gilt zum einen der Landesregierung, die sich als verlässlicher Partner erweist, und zum anderen den zahlreichen Menschen und Institutionen der Region, die uns von Anfang an den Rücken gestärkt haben. Gerade erst haben fast 20.000 Menschen mit ihrer Unterschrift unsere Forderung nach einer auskömmlichen Finanzierung unterstützt. Auch für sie setzt die Landesregierung ein wichtiges Zeichen: Ihre Sorge um die Gesundheitsversorgung wird ernst genommen“, so Bruder.
In den 125 Millionen Euro enthalten sind auch Kompensationszahlungen für die Kooperationskrankenhäuser der UMO. Damit erkennt die Landesregierung nun auch dauerhaft den Aufwand der Kooperationskrankenhäuser für ihren Anteil an der Ausbildung angehender Ärztinnen und Ärzte an. Sie erhalten im kommenden Jahr 7,5 Millionen Euro, im Jahr 2026 9,9 Millionen Euro und in den weiteren Jahren jeweils 10,9 Millionen Euro. „Damit ermöglicht das Land einen schnelleren Ausbau der universitären Medizin, Forschung und Lehre am Standort Oldenburg. Diese Mittel unterstreichen die Anerkennung der Leistung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir danken der Landesregierung für ihr Vertrauen und ihre Investition in die Zukunft der Universitätsmedizin Oldenburg. Wir sind entschlossen, diese Unterstützung effizient und nachhaltig einzusetzen, um weiterhin Spitzenleistungen in Medizin und Forschung zu erbringen“, sagte Rainer Schoppik, Vorstandsvorsitzender, Klinikum Oldenburg, im Namen der Kooperationskrankenhäuser, zu denen neben dem Klinikum das Evangelische Krankenhaus Oldenburg, das Pius-Hospital Oldenburg und die Karl-Jaspers-Klinik zählen.
Auch Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang, seit 2018 hauptamtlicher Dekan der Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften, ist erleichtert über die Ankündigung aus Hannover. „Mit der Politik an unserer Seite können wir die Herausforderungen angehen, die dem Gesundheitssystem bevorstehen. Die Erhöhung unserer Studienplatzzahlen ist ein aktiver Beitrag, mit zusätzlichen hervorragend ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten dem kommenden Mangel an Fachkräften etwas entgegenzusetzen“, betonte er.
Zum Hintergrund:
Seit 2012 bilden die Universität Oldenburg und ihre vier Kooperationskrankenhäuser (Klinikum Oldenburg, Evangelisches Krankenhaus Oldenburg, Pius-Hospital Oldenburg und Karl-Jaspers-Klinik) erfolgreich Ärztinnen und Ärzte in Oldenburg aus. Die Zahl der Plätze für Studienanfänger*innen ist in dieser Zeit von 40 auf aktuell 120 pro Jahr gestiegen. Von Beginn an war der Ausbau auf mindestens 200 Studienplätze jährlich vorgesehen.
2019 vereinbarte die Fakultät mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) eine detaillierte Planung, die die schrittweise Anpassung der Landeszuweisungen und die Erhöhung der Studienplatzzahl umfasst. Die 2022 neu gewählte rot-grüne Landesregierung kündigte in ihrem Koalitionsvertrag an, den Ausbau auf 200 Studienplätze sicherzustellen und die Aufgaben in Forschung und Lehre an der Universität und den Kooperationskrankenhäusern „auskömmlich zu finanzieren“. Dazu gehören auch die finanziellen Mittel für den Bau von Gebäuden. Das Planungsinstitut für Hochschulentwicklung (HIS-HE) hat – ausgehend von 200 Studienanfänger*innenplätzen jährlich – ein Flächendefizit in Höhe von 20.000 Quadratmetern festgestellt. Der erste Bauabschnitt eines Forschungsgebäudes entsteht ab dem kommenden Jahr, für den zweiten laufen die Planungen. Mit der heutigen Ankündigung hat die Landesregierung klargestellt, dass die Errichtung des zweiten Bauabschnitts ebenso fest vorgesehen ist wie der Bau eines Lehrgebäudes.
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