Zukunftsentwürfe, utopische zumal, scheinen aktuell im künstlerischen und kulturellen Feld sowie auch in Politik und Gesellschaft nicht besonders hoch im Kurs zu stehen. Stattdessen erscheint die Gegenwart in vielen Analysen als eher rückwärtsgewandt und von Vergangenheit durchdrungen (vgl. Simon Reynolds, Marc Fischer, Zygmunt Bauman). Wenn überhaupt noch Bilder oder Modelle der Zukunft entworfen werden sind diese fast durchweg desillusioniert oder dystopisch gefärbt. Wie ließe sich künstlerisch auf diesen scheinbaren Verlust von Zukunft reagieren? Lassen sich mit künstlerischen Mitteln noch Zukunftsentwürfe formulieren? Welche Rolle spielt Kunst in Zukunft überhaupt noch? Und wie sieht die Kunst der Zukunft aus? Wie können wir künstlerisch mit Utopien umgehen, die inzwischen selbst Geschichte sind? Oder kann das Konzept von Zukunft selbst hinterfragt werden?

Im Kurs wird zuerst ein gemeinsamer Arbeitsbegriff von Zukunft entwickelt und ein Überblick über verschiedene historische und aktuelle künstlerische Positionen zum Thema gegeben werden. Auf dieser Basis sollen dann eigenständige individuelle Arbeitsvorhaben entwickelt und künstlerisch ausformuliert werden. Gemeinsame und individuelle Werkbesprechungen, Kurzreferate und Ausstellungsbesuche sind Teil des Kurses. Eine mehrtägige Exkursion ist vorgesehen. Die Ergebnisse der Arbeitsvorhaben werden nach Abschluss des zweiten Projektsemesters in einer Ausstellung präsentiert.

Teilnehmer*innen sollten bereits über Erfahrungen in der künstlerischen Praxis verfügen.