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Veranstaltung

Semester: Sommersemester 2024

3.01.047 Frauen | Literatur | Neuniederdeutsch. Autorinnen, Texte und Perspektiven vom 19. Jh. bis in die Gegenwart -  


Veranstaltungstermin | Raum

Beschreibung

(Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Beschreibung des Anmeldeverfahrens unter
a) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/das-anmeldeverfahren-was-muss-ich-wann-wie-tun/
b) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren)

Das Seminar ist fest an die Übung 3.01.048 gebunden. Anmeldung bitte über das Seminar. Spätestens nach Anmeldeschluss werden alle Teilnehmer/innen des Seminars in die zugehörige Übung importiert.

Der Wiedereintritt der niederdeutschen Sprache in das Feld der Literatur und damit die Begründung einer neuniederdeutschen Literaturtradition, die bis in die Gegenwart reicht, wird in der Literaturgeschichtsschreibung gemeinhin mit den Namen des Holsteiners Klaus Groth (1819-1899), und der Mecklenburger Fritz Reuter (1810-1874) und John Brinckman (1814-1870) verbunden. Dass hingegen im selben Jahrzehnt wie Groths Lyriksammlung "Quickborn" (1852), Reuters "Läuschen un Rimels" (1853) und Brinkmanns erste niederdeutsche Erzählungen (ab 1854) auch Sophie Detleffs (1809-1864) aus Holstein und Alwine Wuthenow (1820-1908) aus Greifswald in Vorpommern mit niederdeutscher Lyrik in Erscheinung traten (Detleffs: Gedichte, Heide 1850; Wuthenow: En poa Blomen ut Annmariek Schulten ehren Goahrn, Greifswald 1858), fällt bei den Gründungsnarrativen der neuniederdeutschen Literaturgeschichtsschreibung gern unter den Tisch. Es verwundert deshalb auch nicht, dass beide Frauen auch in der Forschungsliteratur weit weniger repräsentiert sind als ihre männlichen Zeitgenossen. Ausgehend von diesem Befund rücken das Seminar und die dazugehörige Übung das literarische Schaffen von Frauen in der niederdeutschen Literatur in den Vordergrund. Im Seminar wird u. a. nach den Bedingungen weiblicher Autorschaft und nach dem Verhältnis von Gender und Genre gefragt. (Gibt es Gattungen, in denen Frauen besonders produktiv geworden sind, wenn sie an der niederdeutschen literarischen Produktion teilhatten? Und wenn ja, welche?) Zudem stellt sich die Frage, wie sich die niederdeutsche und die hochdeutsch-standardsprachliche Literatur in dieser Hinsicht zueinander verhalten. (Hat die Literatur von Frauen in der Non-Standardvarietät Niederdeutsch beispielsweise an der literarischen Frauenbewegung nach 1968 partizipiert?) In der Übung sollen ausgewählte Texte intensiv gelesen und übersetzt werden. Außerdem bietet sie Gelegenheit, sowohl Primär- als auch Sekundärliteratur zu recherchieren und sprachliche Unterschiede der verwendeten regionalen Varietäten des Niederdeutschen kennenzulernen. Im Rahmen von Übung und Seminar ist eine Exkursion nach Brake geplant, dem Wirkungsort der niederdeutschen Autorin Thora Thyselius.
Prüfungsart: Hausarbeit

Lehrende

Studienbereiche

  • Germanistik
  • Studium generale / Gasthörstudium

SWS
--

Anzahl der freigegebenen Plätze für Gasthörende
2

Für Gasthörende / Studium generale geöffnet:
Ja

Hinweise zum Inhalt der Veranstaltung für Gasthörende
Der Wiedereintritt der niederdeutschen Sprache in das Feld der Literatur und damit die Begründung einer neuniederdeutschen Literaturtradition, die bis in die Gegenwart reicht, wird in der Literaturgeschichtsschreibung gemeinhin mit den Namen des Holsteiners Klaus Groth (1819-1899), und der Mecklenburger Fritz Reuter (1810-1874) und John Brinckman (1814-1870) verbunden. Dass hingegen im selben Jahrzehnt wie Groths Lyriksammlung "Quickborn" (1852), Reuters "Läuschen un Rimels" (1853) und Brinkmanns erste niederdeutsche Erzählungen (ab 1854) auch Sophie Detleffs (1809-1864) aus Holstein und Alwine Wuthenow (1820-1908) aus Greifswald in Vorpommern mit niederdeutscher Lyrik in Erscheinung traten (Detleffs: Gedichte, Heide 1850; Wuthenow: En poa Blomen ut Annmariek Schulten ehren Goahrn, Greifswald 1858), fällt bei den Gründungsnarrativen der neuniederdeutschen Literaturgeschichtsschreibung gern unter den Tisch. Es verwundert deshalb auch nicht, dass beide Frauen auch in der Forschungsliteratur weit weniger repräsentiert sind als ihre männlichen Zeitgenossen. Ausgehend von diesem Befund rücken das Seminar und die dazugehörige Übung das literarische Schaffen von Frauen in der niederdeutschen Literatur in den Vordergrund. Im Seminar wird u. a. nach den Bedingungen weiblicher Autorschaft und nach dem Verhältnis von Gender und Genre gefragt. (Gibt es Gattungen, in denen Frauen besonders produktiv geworden sind, wenn sie an der niederdeutschen literarischen Produktion teilhatten? Und wenn ja, welche?) Zudem stellt sich die Frage, wie sich die niederdeutsche und die hochdeutsch-standardsprachliche Literatur in dieser Hinsicht zueinander verhalten. (Hat die Literatur von Frauen in der Non-Standardvarietät Niederdeutsch beispielsweise an der literarischen Frauenbewegung nach 1968 partizipiert?)

(Stand: 19.01.2024)  | 
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