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Veranstaltung

Semester: Sommersemester 2024

4.03.2202 Aktuelle Beiträge zu den ethischen Grundlagen kritischer Theorie -  


Veranstaltungstermin | Raum

Beschreibung

Über ihre normativen Grundlagen hat sich die kritische Gesellschaftstheorie in ihren Anfängen kaum Rechenschaft abgelegt. So zeigte sich Marx gegenüber der Moralphilosophie indifferent bis ablehnend; wie auch später Sigmund Freud gilt sie ihm eher als Gegenstand denn als Fundament der Kritik. Unabhängig davon, welche sachlichen Gründe Marx zu dieser ablehnenden Haltung bewogen haben, sind schon die von ihm verwendeten ‚dichten ethischen Begriffe‘ (wie Ausbeutung, Zwang oder Entfremdung) ein deutlicher Hinweis darauf, dass seine Kapitalismuskritik auf normativen Überzeugungen beruht – die von ihm jedoch kaum explizit gemacht werden.
Auf dieses Begründungsdefizit, das Habermas noch bei den Autoren der ersten Generation der Kritischen Theorie ausmachte, ist in den letzten Jahren ganz unterschiedlich reagiert worden: Neben dem Metaethischen Negativismus, der auf die Angabe eines positiven Kritik-Maßstabs gänzlich verzichten zu können glaubt, und den verschiedenen Varianten interner oder immanenter Kritik sind v.a. der Anerkennungsbegriff, die Resonanztheorie, der auf Aristoteles zurückgehende Perfektionsgedanke und – in Anlehnung an Kant und Hegel – starke Autonomiebegriffe diskutiert worden.
Das Seminar gibt einen Überblick über die verschiedenen Bemühungen, die normative Begründungslücke zu schließen. Als Arbeitsgrundlage wird ein Reader dienen, der vor Seminarbeginn online gestellt wird.

lecturer

SWS
2

Lehrsprache
deutsch

(Stand: 19.01.2024)  | 
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