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Forschung
- Wunderwelt der Mikrobiologie
Heribert Cypionka als "virtueller Zoodirektor"
- Wege zu einer nachhaltigen Ernährungskur
Forschungsvorhaben will Absatzmöglichkeiten für heimische Qualitätsprodukte erschließen und Konsumentenbewusstsein stärken
- Spin-Off VII: Plankton auf Fahndungsliste
- Unterrichtsstil: Frontal
Lehr-Lern-Methoden in der Beruflichen Bildung - Impulse für Weiterbildung
Neue Forschungsprojekte gehen an den Start - Fallen und Fettnäpfchen
Kommunikationsprobleme bei internationalen Geschäftsbeziehungen
- Sinn des Übersinnlichen
- Abschlussworkshop
- Fördermittel von VW
Wunderwelt der Mikrobiologie
Heribert Cypionka als "virtueller Zoodirektor"
Jeder
kennt botanische und zoologische Gärten, in denen man faszinierende
Pflanzen und Tiere aus aller Welt erleben kann. In Oldenburg gibt es nun
einen neuartigen Ort zum Staunen: den mikrobiologischen Garten. Dort wird
die Wunderwelt der Mikroorganismen einem breiten Publikum vorgestellt.
Normalerweise bleiben uns Bakterien, Amöben und Mikroalgen verborgen,
auch wenn wir ständig von Milliarden von ihnen umgeben sind. Um die
winzigen Organismen sichtbar zu machen, benötigt man ein Mikroskop,
das teuer und nicht leicht zu bedienen ist. Der Mikrobiologische Garten
ist eintrittsfrei und von jedem leicht zu durchwandern, der einen Computer
mit Internetanschluss hat. Dieses Internetangebot der Universität
Oldenburg wird von dem virtuellen Zoodirektor Prof. Dr. Heribert
Cypionka (Foto) vom Institut für Chemie und Biologie des Meeres betreut.
Im Mikrobiologischen Garten findet man Bilder, kurze Filmsequenzen und
Informationen zu den verschiedensten Fragestellungen: Wieviele Bakterien
sind auf unserer Haut, und wie kann man die sichtbar machen? Wie sehen
die Bakterien im Joghurt aus, und wie die Hefezellen im Teig? Wer weiß,
dass manche Bakterien sich im Magnetfeld orientieren können und andere
Licht aussenden? Wer möchte einmal Augentierchen bei der Jagd beobachten
oder Glockentierchen, die einen Strudel erzeugen, aus dem sie Bakterien
herausfiltern? Wie schwimmen Bakterien? Im Verdauungstrakt mancher Termiten
kann man Einzeller finden, die sich nicht durch Geißeln, sondern
mit Hilfe von symbiontischen Bakterien auf ihrer Oberfläche bewegen.
Zu diesen und vielen weiteren Themen können BesucherInnen derzeit
25 Themenbereiche mit jeweils sechs bis zwölf Seiten durchwandern.
Oben: Glockentierchen (hier ein Exemplar aus der
Oldenburger Kläranlage) helfen, das Wasser von Bakterien zu
reinigen. |
Mikroorganismen, die unsere Nahrung veredeln, werden genauso vorgestellt
wie einige Krankheitserreger. Die meisten Kapitel befassen sich aber mit
den Mikroorganismen in der Natur, etwa dem Plankton des Zwischenahner
Meers, Bakterien aus der Nordsee oder dem Meeresboden des Mittelmeers
oder des Pazifischen Ozeans. Von beeindruckender Schönheit sind die
Bilder von Kieselalgen und Vertretern des Zooplanktons. Man lernt nicht
nur die Mikroorganismen kennen, sondern auch ihren Lebensraum, ihre Leistungen
und die Methoden zu ihrer Erforschung. Am Ende eines jeden Kapitels gibt
es Literaturhinweise und weiterführende Links.
Der Mikrobiologische Garten wurde bereits im Spektrum der Wissenschaft
und im BioSpektrum vorgestellt. Mehr als 5.000 Gäste
haben ihn schon besucht, auch im Biologieunterricht an Schulen wird er
zunehmend genutzt.
www.mikrobiologischer-garten.de
Wege zu einer nachhaltigen Ernährungskur
Forschungsvorhaben will Absatzmöglichkeiten für heimische Qualitätsprodukte erschließen und Konsumentenbewusstsein stärken
Impulse für die Entwicklung einer nachhaltigen Ernährungskultur
in der Region Ostfriesland zu geben, ist das Ziel eines Forschungsprojektes
mit dem Namen OSSENA, das im Sommer begonnen wurde und vom Bundesforschungsministerium
mit 827.000 € gefördert wird. Das Projekt soll Landwirten, Händlern
und Gastronomen verbesserte Absatzmöglichkeiten heimischer Qualitätsprodukte
erschließen und bei Konsumenten ein stärkeres Bewusstsein für
diese Produkte schaffen.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Reinhard Pfriem (Lehrstuhl Unternehmensführung
und Betriebliche Umweltpolitik) und Prof. Dr. Thorsten Raabe (Lehrstuhl
für Absatz und Marketing) werden in Kooperation mit der Universität
Göttingen und vielen regionalen Praxispartnern auf unterschiedlichen
Ebenen zahlreiche Maß-nahmen geplant. So werden land-wirtschaftlichen
Betrieben Workshops zur Direktvermarktung ihrer Produkte angeboten, die
auch die Planung und die Initiierung von Lieferverbünden vorsehen.
Im Handel werden Werbeaktionen und Experimente in der Preis- und Sortimentsgestaltung
durchgeführt. Damit soll das Marktentwicklungspotenzial analysiert
und herausgefunden werden, welche Faktoren eine stärkere Ausrichtung
des Handels auf regionale Produkte fördern können.
OSSENA - die Verbindung von Wissenschaft und sinnlichem Genuss in Ostfriesland. |
Um die Förderung des Absatzes regionaler Qualitätsprodukte
geht es auch in der Zusammenarbeit mit Partnern aus der Gastronomie und
der Gemeinschaftsverpflegung. Unter anderem soll das Angebot eines Ostfrieslandtellers
(in Kooperation mit Modellregion Ostfriesland e.V.) sowie das einer gastronomischen
Tour durch Ostfriesland mit Kochduellen Appetit auf regionale
Zutaten machen. Außerdem sind Maßnahmen zur Ernährungsbildung
an Schulen vorgesehen. Dabei soll die Vermittlung von Wissenselementen
kombiniert werden mit praktischen Kochübungen und Besuchen auf Bauernhöfen.
Nicht zuletzt wird OSSENA ernährungskulturelle Events in der Region
durchführen und z.B. mit den jahreszeitlich ausgerichteten Ostfrieslandmahlen
die Forschungsarbeit mit sinnlichem Genuss verbinden. Einen großen
Erfolg verbuchte das Projekt bereits im Juli und August mit der Einrichtung
des Kulinarischen Sommers in Ostfriesland, angeschlossen an den Musikalischen
Sommer der Ostfriesischen Landschaft. Mit der Organisation von Zukunftsmahlen
wird überdies ein Forum ins Leben gerufen, das die verantwortlichen
Akteure und Multiplikatoren aus der Region an einen Tisch bringt. Hier
sollen langfristige Strategien für einen ernährungskulturellen
Wandel entwickelt werden.
Alle OSSENA-Teilprojekte sollen wissenschaftlich evaluiert werden.
www.ossena-net.de
Spin-Off VIII: Plankton auf Fahndungsliste
Coscinodiscus wailesii
ist mit etwa 300 µm im Durchmesser die größte Kieselalge
der Nordsee. Foto: Markus Baumann |
Bizarre Gebilde mit geisterhaften Fortsätzen. Runde, haarfein perforierte
Gestalten mit langen Stacheln. Kleine Monster mit Riesenaugen. Schön
erscheinen sie, aber auch etwas unheimlich, die Mikroorganismen aus dem
Meer in tausendfacher Vergrößerung. Im April dieses Jahres
bei der Einweihungsfeier der AquaEcology GbR, einem Spin-Off
aus dem Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität
Oldenburg, war das Publikum beeindruckt und überzeugt: die beiden
Naturwissenschaftler Claus-Dieter Dürselen und Thomas Raabe werden
ihren Weg machen. Der Name der Firma ist Programm. Dienstleistungen rund
um die Gewässerökologie wie biologische Populationsuntersuchungen
und chemische Analysen in Küstengewässern und Süßwassersystemen
werden ebenso übernommen wie die Planung und Logistik von Experimenten
auf See. Zusätzlich vermittelt AquaEco-logy Wissen in Form von Vorlesungen,
Vorträgen, Exkursionen und Praktika.
Im
Mittelpunkt steht dabei stets der ozeanische Mikrokosmos. Als Meeresbiologe
und passionierter Planktonökologe kennt sich Dürselen
bestens aus mit jenen winzigen Organismen, die als Plankton mit den Strömungen
durch die Meere driften und die Grundlage des marinen Nahrungsnetzes bilden:
Kieselalgen, millimeterkleine Ruderfußkrebse, Larven von Muscheln.
Das
Pendant zu Dürselen ist Thomas Raabe, von Haus aus Meereschemiker
und außerdem Spezialist für Betriebswirtschaft. An der Universität
Hamburg hatte er sich der leblosen Materie im Meer verschrieben, speziell
den Nährsalzen und Schadstoffen. Aus den Flüssen oder der Luft
ins Meer getragen, werden sie weitertransportiert und umgewandelt. Prozesse,
die bis heute nicht vollständig geklärt sind.
In den Laboren des Unternehmens im Technologie- und Gründerzentrum
(TGO) arbeiten inzwischen drei freie Mitarbeiter. Plankton-Proben werden
gezählt für Kunden wie das Alfred-Wegener-Institut für
Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und das Max-Planck-Institut
in Plön. Die Universität Hamburg erhält angesichts der
neuen Wasserrahmenrichtlinie der EU Hilfe bei der Datenverarbeitung. In
Zukunft möchte AquaEcology auch Um-weltbehörden bei der Überwachung
von Gewässern unterstützen. Die Betreiberfirmen von geplanten
Offshore-Windparks, die umfassende Untersuchungen des Ökosystems
durchführen müssen, würden Dürselen und Raabe ebenfalls
gern in ihrer Kundenkartei verzeichnen.
AquaEcology ist ein Vorzeigekandidat für Unternehmensgründer
der Region. Drei Preise hat die Firma bereits eingeheimst. Im November
2002 erhielt sie die Höchstförderung von 18.000 € des vom
Land Niedersachsen geförderten Wettbewerbs Gründerfreundliche
Hochschule. Im März dieses Jahres kam der erste Oldenburger
Gründerpreis hinzu und im Juni erreichte sie den 3. Platz beim
bundesweiten Existenzgründungswettbewerb StartUp. Gewürdigt
wurde insbesondere, dass AquaEcology sowohl praktisches als auch theoretisches
Wissen aus einer Hand vermittelt. Das freut auch die StudentInnen des
ICBM, denen mit Claus-Dieter Dürselen ein ausgezeichneter Didaktiker
erhalten geblieben ist.
Susanne Adam
Unterrichtsstil: Frontal
Lehr-Lern-Methoden in der Beruflichen Bildung
Im berufsbezogenen Unterricht wird zwar eine Vielzahl unterschiedlicher
Lehr-Lern-Methoden eingesetzt, er wird jedoch deutlich durch einen traditionellen
und wenig schülerorientierten Frontalunterricht dominiert. Handlungsorientierte
Lehr-Lern-Arrangements haben lediglich eine ergänzende Funktion.
Dies ist eines der Ergebnisse des von der Bund-Länder-Kommission
geförderten Projekts Erfassung und Analyse vorherrschender
Lehrmethoden und Unterrichtsstile im berufsbezogenen Unterricht in ausgewählten
Berufsfeldern der dualen Berufsausbildung, das von Dr. Jens Klusmeyer,
Fachgebiet Berufs- und Wirtschaftpädagogik der Universität Oldenburg,
in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Berufspädagogik der
Universität Dortmund durchgeführt wurde.
Im gewerblich-technischen Bereich ergänzen LehrerInnen ihren Frontalunterricht
vor allem durch Projektunterricht und Experimente, im kaufmännisch-verwaltenden
Bereich vorwiegend durch Fallstudien und im IT-Bereich insbesondere durch
das Lernen mit dem Computer. Erkundungen, Leittexte, Plan- und Rollenspiele
kommen in den drei untersuchten Berufsbereichen selten oder gar nicht
zum Einsatz.
Die Wissenschaftler, die insgesamt 399 Lehrkräfte und 3.435 Auszubildende
von 74 berufsbildenden Schulen in sechs Bundesländern mittels standardisierter
Fragebögen befragten, stellten fest, dass die Lehrkräfte zum
Teil nur geringe Kenntnisse über handlungsorientierte Methoden besitzen.
Dies behindere den stärkeren Einsatz von Lehr-Lern-Arrangements,
so Klusmeyer. Von Nachteil sein auch der von den Lehrkräften empfundene
zu hohe Zeitaufwand bei der Durchführung und Vorbereitung eines solchen
Unterrichts. Als Wünsche formulierten die LehrerInnen dementsprechend
eine Reduzierung der Stofffülle des Lehrplans und eine Veränderung
der Prüfungsanforderungen.
Beiträge
zur Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Band 18
Impulse für Weiterbildung
Neue Forschungsprojekte gehen an den Start
Die Weiterbildung an Hochschulen führte bislang eher ein Schattendasein
und war mit den Kernaufgaben in Forschung und Lehre wenig verknüpft.
Im Zuge der Umsetzung der Bologna-Beschlüsse und der Herausforderung
lebenslangen Lernens beginnt sich diese Situation nun zu verändern.
Nahezu täglich eröffnen Hochschulen neue Studiengänge,
die sich gezielt an Berufstätige wenden und insbesondere den Master-Bereich
für diese Zielgruppe erschließen.
Unterschätzt wird bei der Einrichtung weiterbildender Studiengänge
allerdings oftmals, dass diese an Studienorganisation, Lernarrangements
sowie Zulassungs- und Zugangsregelungen andere Anforderungen stellen als
Studienangebote des grundständigen Bereichs. Das von der Bund-Länder-Kommission
mit 230.000 € geförderte Projekt Entwicklung von Modellen
für die Planung, Implementierung, Management und Evaluation von weiterbildenden
Studiengängen in vernetzten Strukturen (MaweSt), das jetzt
seine Arbeit an der Universität Oldenburg aufnimmt, soll dazu beitragen,
diese Entwicklungslücke zu schließen. Unter Federführung
des Arbeitsbereichs Weiterbildung unter Leitung von Prof. Dr. Anke Hanft
und der Koordination durch das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung
werden in Kooperation mit der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven
und den Universitäten Osnabrück und Bielefeld Modelle für
die Geschäftsabläufe und das spezifische Management weiterbildender
Studiengänge erarbeitet und in der Praxis erprobt. Wissenschaftlich
begleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Uwe Schneidewind und Prof. Dr.
Jürgen Taeger.
Einem spezifischen Problem des Lernens von Berufstätigen widmet sich
das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 100.000 s
geförderte Projekt Zertifizierung und Nachweis von IT-Kompetenzen
(ZeNIT). Dort wird untersucht, wie herkömmliche Lernerfolgskontrollen
durch authentische Kompetenznachweise, wie z.B. Portfolios, ergänzt
werden können.
Fallen und Fettnäpfchen
Kommunikationsprobleme bei internationalen Geschäftsbeziehungen
Deutschland ist der wichtigste Handelspartner der Niederlande, die Geschäftsbeziehungen
sind vielfältig. Dennoch kommt es häufig zu Missverständnissen
und Irritationen in der Zusammenarbeit. Diesen Kommunikationsproblemen
widmete sich Ute Schürings, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Seminars
für Niederlandistik an der Universität Oldenburg, im Rahmen
eines Projekts des Zentrums für Europäische Integrationsforschung
der Universität Bonn. Mit Hilfe von Interviews mit Geschäftsleuten,
WissenschaftlerInnen, Journalist-Innen und UnternehmensberaterInnen untersuchte
Schürings Kulturunterschiede im Geschäfts- und Alltagsleben,
bei Verhandlung und Protokollführung sowie allgemeine Probleme der
interkulturellen Kommunikation.
Hierarchien sind in den Niederlanden in der Regel nicht so deutlich ausgebildet
wie in Deutschland, was in der Zusammenarbeit immer wieder zu Irritationen
führt. Der niederländische Chef ist eine Art primus inter
pares, ein Kollege mit anderen Verantwortlichkeiten.
Der Vorgesetzte hat zwar das Sagen, aber er wahrt die Form und formuliert
einen Auftrag vorsichtig als Bitte oder Vorschlag: Wäre es
vielleicht eine gute Idee, die Sache demnächst anderes anzupacken?
Dieser Satz bedeutet in den Niederlanden - anders als in Deutschland -
eine klare Weisung, was bei Verhandlungen berücksichtigt werden müsse,
so Schürings.
Auch die interkulturelle Kommunikation hängt von der persönlichen
Chemie sowie von Faktoren wie Branche, Alter, Groß- oder Kleinstadt
ab. Schürings konnte jedoch zeigen, dass der Einfluss von Kultur,
Gewohnheiten und Konventionen ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Ihre
Forschungsergebnisse mündeten unter anderem in ein landeswissenschaftliches
Proseminar, das Fragen der kulturellen Identität und der Konstruktion
historischer Traditionen thematisiert - und so den Bogen von konkreten
Fettnäpfchen der Alltags- und Geschäftskultur zu ab-strakten
Kulturkonzepten schlägt.
Ute Schürings: Zwischen Pommes und Praline. Mentalitätsunterschiede,
Verhandlungs- und Gesprächskultur in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg
und NRW. Agenda Verlag, Münster, 14,80 €
Sinn des Übersinnlichen
Der
Trend scheint eindeutig: Was mit Hexen und Zauberern, was mit der Magie
imaginierter Vergangenheiten oder künftiger Welten zu tun hat, boomt.
Esoterik und Phantastik sind nicht nur in Deutschland en vogue. Unter
dem Titel Die Erfahrung eigener Identität im Anderen: Funktionen
filmischer Phantastik in der Mediengesellschaft will eine Tagung
an der Universität Oldenburg dem Sinn des Übersinnlichen nachspüren.
In zehn öffentlichen Vorträgen widmen sich Literatur- und FilmwissenschaftlerInnen,
AnglistInnen und GermanistInnen verschiedener deutscher Universitäten
vom 15. bis 17. Januar 2004 im Hörsaalzentrum, Raum 1-112, dem Thema.
In phantastischen Büchern und Filmen, so die Prämisse der Veranstalter
Dr. Stefan Neuhaus vom Oldenburger Institut für Germanistik und Dr.
Oliver Jahraus, Universität Bamberg, spiegeln sich Problempotenziale
ihrer Zeit. Ob in einer Erzählung, einem Film oder im sozialen Leben
- der Eintritt des Übernatürlichen konstituiere stets einen
Bruch innerhalb des Systems etablierter Regeln. Welche Funktion hat die
Erschütterung von Diskursregeln? Dient sie lediglich dem Nervenkitzel?
Hat das Genre mithin eskapistische Funktion? Oder können diese Erschütterungen
vom Zuschauer bzw. Leser produktiv genutzt werden? Zur Beantwortung dieser
Fragen wurde für jeden Tagungstag ein besonderer Schwerpunkt gewählt:
Phantastik im Trickfilm, Vampire und Monster sowie
Zauberer und Superhelden.
www.uni-oldenburg.de/germanistik/7628.html
Abschlussworkshop
Einen Abschlussworkshop für alle am Thema Interessierten veranstaltet
das Projekt Promotionsförderung und Geschlecht gemeinsam
mit dem Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung
(ZFG) am Montag, 19. Januar, 10.00 bis 17.00 Uhr, im Vortragssaal der
Universitätsbibliothek. Präsentiert werden die Ergebnisse der
empirischen Studie zum Zusammenhang von Promotionsförderung und Geschlecht
an niedersächsischen Hochschulen, die vom Wissenschaftsministerium
in Auftrag gegeben und unter Leitung von Prof. Dr. Karin Flaake und Prof.
Dr. Heike Flessner durchführt wurde.
Obwohl mehr Frauen als Männer ein Hochschulstudium aufnehmen, ist
im Verlauf von Hochschulkarrieren eine ständige Abnahme des Frauenanteils
zu beobachten - erstmals bereits beim Übergang zur Promotion. Im
Mittelpunkt der Studie steht die Analyse geschlechtsspezifisch wirkender
Auswahlprozesse bei der Förderung von Promotionen an niedersächsischen
Hochschulen, insbesondere bei der Stipendienvergabe durch die niedersächsische
Graduiertenförderung und bei der Besetzung von wissenschaftlichen
Mitarbeiterstellen.
Neben der Präsentation der Untersuchung erwartet die TeilnehmerInnen
ein Vortrag von Prof. Dr. Margo Brouns (Rijksuniversiteit Groningen) zur
Reduzierung von Geschlechterungleichheiten bei der Förderung des
wissenschaftlichen Nachwuchses. Ein Round-Table-Gespräch mit hochschulpolitischen
ExpertInnen rundet das Programm ab.
www.uni-oldenburg.de/zfg/forschungsprojekte.htm
Fördermittel von VW
Die Universität Oldenburg erhält Fördermittel im Rahmen
des Niedersächsischen Vorab in Höhe von rund 650.000
€. Dies entschied das Kuratorium der VolkswagenStiftung auf seiner
Sitzung Ende November. 350.000 € fließen an den Forschungsverbund
Windenergie Oldenburg/Hannover (UNI-INFO 7/2003) zur Unterstützung
des Forschungsteils. Zur Verbesserung ihrer jeweiligen Forschungsinfrastruktur
erhalten das Institut für Physik knapp 100.000 €, das Institut
für Chemie und Biologie des Meeres 152.000 € und das Institut
für Biologie und Umweltwissenschaften 54.000 €.