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Hochschulpolitik
- Oldenburg - Stadt der Wissenschaft?
Kommune bewirbt sich mit der "Blauen Banane" beim Stifterverband
- Präsidentenwahl: Drei Kandidaten nominiert
- Zehn Tage und neun Nächte im Präsidium
Protest des AStA gegen Kürzungen im Unihaushalt
- Grundordnung
Oldenburg - Stadt der Wissenschaft?
Kommune bewirbt sich mit der "Blauen Banane" beim Stifterverband
Die Stadt Oldenburg möchte 2005 die Stadt der Wissenschaft
werden. Sie beteiligt sich an einer Ausschreibung des Stifterverbandes
für die Deutsche Wissenschaft, der erstmals 2005 diesen Wettbewerb
auslobt, damit sich die Kommunen ihres Potenzials im Bereich Wissenschaft
bewusst werden. Die Gewinnerstadt kann neben nationalem Prestige auch
noch 125.000 € einstreichen.
Für ihren Antrag kreierte die Stadt den Begriff Oldenburger
Blaue Banane - eine Entlehnung aus der Diskussion über europäische
Wachstumsregionen. Tatsächlich bilden die vorhandenen und geplanten
Wissens- und Innovationsstandorte auf dem Stadtplan die Form einer Banane,
die sich vom Campus Haarentor bis ins Zentrum legt.
Sollte Oldenburg mit der Bewerbung nicht den ersten Platz belegen, soll
2005 dennoch ein umfangreiches Programm realisiert werden, das in enger
Zusammenarbeit mit der Universität, der Fachhochschule und anderen
wissenschaftlichen Einrichtungen entstand und unter dem Slogan Große
Wissenschaft auf kleinem Raum firmiert. Oberbürgermeister Dietmar
Schütz, der wie keiner vor ihm der Kooperation zwischen Stadt und
Universität größtes Gewicht gibt, sagte, Oldenburg verfüge
bereits über viele gelebte Netzwerke von Wissenschaft, Wirtschaft,
Kultur und Verwaltung. Deshalb brauche sich seine Stadt nicht vor den
großen Universitätsstädten zu verstecken. Präsident
Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch betonte, der Antrag sei als solcher schon
ein deutliches Signal für die Zukunft der gesamten Region.
Die Palette der geplanten Veranstaltungen im kommenden Jahr reicht von
der Eröffnung eines neuen Hörgartens beim Kompetenzzentrum
HörTech, über Ausstellungen und Kongresse des Forschungs- und
Kompetenzzentrums Windenergie und des Center for Distributed eLearning
(CDL) der Universität bis hin zu multimedialen Schnitzeljagden
im OFFIS-Quartier, einem Sportsommer, den Oldenburger 3-D-Tagen
und Aktionen im Oldenburger Hafen zum Thema Meeresökologie.
Im Mittelpunkt der Veranstaltungen steht die mehrmonatige Ausstellung
Oldenburg innovativ 2005. Diese Ausstellung ist bereits in
dem Konzept der Jahrhundertwenden 1905/2005 enthalten, das
mit vielfältigen Aktionen im Jubiläumsjahr 2005 an die Oldenburger
Landesgewerbeausstellung von 1905 und die enge Verbindung von Kultur,
Architektur und Wirtschaft erinnern soll.
Präsidentenwahl: Drei Kandidaten nominiert
Drei der 13 Bewerber (darunter eine Frau) um das Amt des Präsidenten
der Universität Oldenburg hat die Findungskommission zur Anhörung
vor dem Senat eingeladen. Der Vorsitzende der Kommission, Prof. Dr. Wolfgang
Nebel, sagte nach der Sitzung am 17. Dezember 2003, die Entscheidung sei
nicht leicht gewesen, letztlich sei die Kommission aber davon überzeugt,
drei hochkarätige Kandidaten für die nächste Runde des
Bewerbungsverfahrens gefunden zu haben. Die Kommission entschied sich
für zwei Bewerber aus der Universität und einen auswärtigen:
- Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch (63), den derzeitigen Präsidenten
der Universität Oldenburg,
- Prof. Dr. Uwe Schneidewind (37), den derzeitigen Dekan der Fakultät
II Informatik, Wirtschafts- und Rechts-wissenschaften, und
- Dr. Rainer Schiweck (41), Mitglied der Geschäftsführung einer
Münchener Unternehmensberatungsfirma.
Die drei Kandidaten werden sich am 21. Januar 2004 dem Senat und der Findungskommission
präsentieren. Die Findungskommission, die sich aus Mitgliedern des
Senats und des Hochschulrates zusammensetzt, wird danach eine Empfehlung
für den Senat geben. Die Wahl des Senats muss dann vom Hochschulrat
bestätigt werden.
Zehn Tage und neun Nächte im Präsidium
Protest des AStA gegen Kürzungen im Unihaushalt
Zehn Tage und neun Nächte besetzten Studierende im vergangenen Monat
das Präsidium der Universität Oldenburg und sorgten damit für
schwierige Arbeitsbedingungen vor Ort, obwohl sie sich nur in den Fluren
und im Sitzungszimmer aufhielten und dort auch übernachteten. Im
Rahmen der bundesweiten Proteste gegen die Kürzungen in den Universitätshaushalten
hatte der AStA zu dieser Aktion aufgerufen, die auch Aufmerksamkeit in
den Medien fand. Der Oldenburger Protest richtete sich allerdings nicht
nur gegen die niedersächsische Landesregierung, sondern auch gegen
das Präsidium der Universität, dem AStA-VertreterInnen vorwarfen,
die Hochschulöffentlichkeit über die Gespräche mit dem
Wissenschaftsministerium nicht genügend informiert zu haben. Diese
Kritik wies das Präsidium als völlig unbegründet zurück.
In mehreren Sondersitzungen des Senats und anderen Veranstaltungen sei
ausführlich über die Gespräche mit der Landesregierung
und eigene Planungen im Rahmen des Kürzungsprogramms informiert worden.
Bevor die Studierenden das Präsidium wieder räumten, nahm die
Universitätsleitung zu deren Forderungen schriftlich Stellung - darunter
auch zur Einführung von Studiengebühren. Darin heißt es,
grundsätzlich müsse auch für die Befürworter gelten,
dass Studiengebühren nur in Verbindung mit einem Stipendiensystem
eingeführt werden dürften, damit vor allem junge Menschen aus
sozial schwachen Familien nicht noch stärker benachteiligt und von
einem Hochschulstudium ausgeschlossen würden. Außerdem müsse
gewährleistet sein, dass Studiengebühren nicht in den Landeshaushalt
flössen, sondern den Hochschulen zur Verfügung stünden.
Das Präsidium reagierte damit auf Planungen in der Landesregierung,
den Hochschulen freizustellen, Studiengebühren zur Begleichung von
Finanzierungslücken einzuführen.
Grundordnung
In einem offenen Diskurs will die Grundordnungskommission unter Leitung
von Prof. Dr. Götz Frank die neue Grundordnung erarbeiten und ruft
deshalb die Universitätsangehörigen dazu auf, sich an diesem
Prozess mit Anregungen, Stellungnahmen oder konkreten Vorschlägen
zu beteiligen.
www.uni-oldenburg.de/gremien/gok