Hochschulzeitung UNI-INFO
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Ausgabe 2/2004
Studium & Lehre
- Lehre beurteilen per Mausklick
Pilotprojekt startete über Campus Virtuell
- Hanse Law School
Beirat stellt Praxisorientierung des Studiums sicher
- Mit vielen Menschen aus vielen Kulturen vereint
Interview mit der Libanesin Dilana Hazer (Studienang Engineering Physics)
- Qualitätssiegel Akkreditierung
Von Marion Rieken*
- Uno Due Tre Quattro
Italienisch-Zertifikat in Oldenburg
- Keine Medienkunst
- Dettling-Stiftung
- Fit durch die Semesterferien
Lehre beurteilen per Mausklick
Pilotprojekt startete über Campus Virtuell
Eine Bewertung aller Lehrveranstaltungen per Mausklick konnten im Januar
die Studierenden der Fakultät I Erziehungs- und Bildungswissenschaften
und Fakultät II Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
erstmals vornehmen. Die neu geschaffene Evaluationsplattform ist das Ergebnis
einer engen Zusammenarbeit zwischen der Arbeitsgruppe „Lehrveranstaltungsevaluation“
des Präsidiums und Campus Virtuell.
Der kostengünstige Pilotversuch soll zeigen, inwieweit ein Online-Verfahren
technisch und praktisch zur Lehr-evaluation eingesetzt werden kann. Die
Ergebnisse werden bereits im Februar vorliegen. Bei befriedigender Rücklaufquote
sei geplant, ab nächstem Semester das Verfahren auf alle Fakultäten
auszudehnen, kündigte Vizepräsidentin Dr. Marion Rieken an.
Vorwiegend in den Wirtschaftsstudiengängen führt Campus Virtuell
bereits seit gut drei Jahren Online-Evaluationen durch. In Kooperation
mit der Fachschaft fand die Qualitätsbeurteilung der Lehre unter
dem Titel „Prüf den Prof“ statt. Im Sommersemester 2003
kam eine erfolgreiche Evaluation der Hanse Law School hinzu. Das dabei
gewonnene Know How wurde in die Entwicklung der neuen Evaluationsplattform
eingebracht.
Die inhaltliche Ausgestaltung des jetzigen Pilotprojekts oblag der von
Rieken geleiteten Arbeitsgruppe. Der Fragenkatalog enthält 27 verbindliche
Fragen. Aus einem „Baukasten“ dürfen Lehrende drei zusätzliche
Fragen auswählen, die sie für die Auswertung der von ihnen angebotenen
Lehrveranstaltung als besonders wichtig ansehen.
www.lehrevaluation.uni-oldenburg.de
Hanse Law School
Beirat stellt Praxisorientierung des Studiums sicher
Der Praxisbeirat der internationalen rechtswissenschaftlichen Bachelor-
und Masterstudiengangs Hanse Law School, der gemeinsam von den Universitäten
Oldenburg und Bremen in Kooperation mit der Rijksuniversiteit Groningen
angeboten wird, traf sich im Januar zu seiner konstituierenden Sitzung.
Der Beirat mit Mitgliedern aus Unternehmen und Banken, Justiz und Advokatur
hat die Aufgabe, bei der Gestaltung des Curriculums zu beraten und die
Praxisorientierung des Studienprogramms sicherzustellen.
Für die Universität Oldenburg gehören dem Beitrat an: Dr.
Jörg Bleckmann (Vorstandsvorsitzender der Oldenburgischen Landesbank
und Vorsitzender der Universitätsgesellschaft Oldenburg), Hartwin
Kramer (Präsident des Oberlandesgerichts Oldenburg), Honorarprofessor
Peter Feitsch (Rechtsanwaltskanzlei Feitsch, Korte, Dierkes et Coll.)
und Bernd Seifert (Referent bei der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer).
Bremen wird vertreten durch Prof. Dr. Carl Otto Lenz (European Law Centre
von Baker & McKenzie, Brüssel, Generalanwalt am Gerichtshof der
Europäischen Gemeinschaften in Luxemburg von 1984 bis 1997), Olaf
Stühmeier (swb AG), Kolpatzik (swb AG), Dr. Klaus Eissing (Rechtsanwaltskanzlei
v. Einem & Partner). Groningen wird vertreten durch Drs. Age Offringa
(Frieslandbank, Vorsitz), J. P. van Stempvoort (Anwaltskanzlei Plas &
Bossinade und Vorsitzender Anwaltskammer-Kammer Groningen).
Die Hanse Law School schließt nach dreijährigem Studium mit
dem Bachelor of Laws ab. Der Masterstudiengang mit dem deutsch-niederländischen
Doppelabschluss Master of Laws wird den Studienbetrieb zum Wintersemester
2005/2006 aufnehmen. In einem Beitrag zur Elite-Ausbildung „Die ‚Leuchttürme‘
stehen schon“ stellte die Frankfurter Rundschau (8. Januar 2004)
den Vorbildcharakter der Hanse Law School heraus und lobte: „Die
Unis Bremen, Oldenburg und Groningen/Niederlande haben gemeinsam die Juristenausbildung
umgekrempelt.“
Mit vielen Menschen aus vielen Kulturen vereint
Interview mit der Libanesin Dilana Hazer (Studienang Engineering Physics)
Seit
fünf Jahren existiert der internationale Studiengang Engineering
Physics, der gemeinsam von der Universität Oldenburg und der Fachhochschule
OOW (Standort Emden) getragen wird. Er schließt mit einem Bachelor
bzw. einem darauf aufbauenden Master of Science ab. Gut ein Drittel der
ca. 180 Studierenden kommt aus Afrika, knapp ein Viertel aus Deutschland,
der Rest aus vielen anderen Ländern. 13 Studierende haben inzwischen
ihren Bachelor abgelegt, neun Studierende stecken in ihrer Master-Arbeit
oder sind bereits fertig. Ende 2002 wurde der Studiengang erfolgreich
akkreditiert. Zu den AbsolventInnen gehört die 21-jährige Dilana
Hazer aus Beirut/Libanon, die kürzlich ihre Bachelor-Abschlussarbeit
geschrieben hat.
UNI-INFO: Wie sind Sie an die Uni Oldenburg gekommen?
HAZER: Nach meinem Abitur im Libanon wollte ich gerne im Ausland studieren,
und zwar Biomedical Physics. Über Verwandte bin ich vor drei Jahren
nach Oldenburg gekommen, die wussten, dass man hier gut Physik studieren
kann. Und bei Engineering Physics kann man sich nach einem Jahr spezialisieren,
entweder auf Laser, auf Sound & Vibration oder eben auf Biomedical
Physics. Das habe ich dann gemacht, und es gefällt mir immer noch
sehr gut.
UNI-INFO: Bei Engineering Physics ist mindestens ein Semester im Ausland
vorgesehen. Das heißt Sie als Ausländerin mussten wieder ins
Ausland. Wo waren Sie?
HAZER: Ich habe zunächst zwei Jahre hier in Oldenburg studiert, und
danach war ich ein Jahr in Frankreich an der Universität Lyon. Ich
habe dort in einem Krankenhauslabor ein Praktikum gemacht und jetzt meine
Bachelor-Arbeit über das Gebiet geschrieben, mit dem ich mich in
dem Praktikum beschäftigt habe.
UNI-INFO: Und das Thema der Arbeit?
HAZER: Es geht um „Modelling of Cochlea“. Cochlea ist ein Organ
im Innenohr, das für das Hörvermögen verantwortlich ist.
Mit einem Programm wird versucht, das Hörsystem zu modellieren.
UNI-INFO: Wieso sprechen Sie eigentlich so gut Deutsch? Der Studiengang
hier ist doch auf Englisch, jedenfalls überwiegend.
HAZER: Weil ich nach dem Abitur am Goethe-Institut im Libanon Deutsch
gelernt habe.
UNI-INFO: Und Französisch können Sie auch ...
HAZER: Ja. Man fängt im Libanon mit drei Jahren an Sprachen zu lernen,
und zwar mit Arabisch und Französisch oder Arabisch und Englisch,
das hängt von der Schule ab. Und ich habe mit Französisch angefangen.
UNI-INFO: Wie bitte?
HAZER: (lacht) Ja, das ist so im Libanon. Kindergarten und Schule sind
zusammen, und
es geht schon mit drei Jahren los. Und später habe ich noch Englisch
gelernt.
UNI-INFO: Und in welcher Sprache denken Sie denn jetzt, ist das nicht
manchmal verwirrend?
HAZER: (lacht) Manchmal muss ich wirklich überlegen, was ist jetzt
richtig: Englisch oder Deutsch oder Französisch. Die Bachelor-Arbeit
habe ich auf Französisch geschrieben, und mit meinem Betreuer Prof.
Dr. Jesko Verhey rede ich englisch, manchmal auch deutsch. Aber eigentlich
ist es nicht so kompliziert, in der Praxis geht das alles schon. In meinem
ersten Jahr hier habe ich auch noch einen Spanisch-Sprachkurs an der Uni
gemacht, und über diese Sprache habe ich dann wieder sehr nette Leute
in Lyon kennen gelernt ...
UNI-INFO: Und innen drin, sind Sie da auch schon ein bisschen Europäerin?
HAZER: Ich bin natürlich Libanesin, aber die ganze Erfahrung hier
in Engineering Physics mit den unterschiedlichen Nationalitäten ist
sehr schön. Ich fühle mich einfach sehr wohl, die vielen Menschen
und vielen Kulturen kennen zu lernen. Das war jetzt in Frankreich auch
sehr schön. Übrigens sind meine besten Freundinnen hier vier
Deutsche, mit denen ich das Studium vor drei Jahren begonnen habe. Wir
waren eine kleine Minderheit gegenüber den vielen Männern.
UNI-INFO: Und wie geht’s Ihnen mit Oldenburg und dem Leben hier?
HAZER: Für mich ist es sehr schön, hier zu studieren, die Professoren
sind sehr nett, aber ich finde die Stadt etwas langweilig. Es gibt einfach
nicht viel Abwechslung. In Lyon war das anders. Die Uni hat mir nicht
so ganz gefallen, ich studiere hier lieber, aber das Leben da war besser.
Die Leute sind lockerer, Lyon ist einfach eine große Stadt. Und
man merkt dort nicht auf der Straße: Das ist ein Ausländer.
Das ist hier natürlich anders.
UNI-INFO: Haben Sie hier schon mal Probleme als Ausländerin gehabt?
HAZER: Nein. Nur bei einer privaten Telefongesellschaft ist mir etwas
Komisches passiert. Die haben mir keinen Vertrag gegeben, obwohl ich genug
Geld hatte und natürlich auch ein Visum. Einem ausländischen
Freund von mir ist es auch so ergangen.
UNI-INFO: Wie sehen Ihre Perspektiven aus?
HAZER: Ich möchte hier den Master of Science machen, d.h. noch einmal
vier Semester Studium. Und ich möchte vielleicht promovieren, aber
ich weiß noch nicht, wo. Später möchte ich schon gerne
in den Libanon zurück, aber - man wird sehen.
Qualitätssiegel Akkreditierung
Von Marion Rieken*
Die
Umstellung der bis-herigen Studienstrukturen auf Bachelor- und Master-Abschlüsse
geht einher mit einem neuen Qualitätssicherungsverfahren: der Akkreditierung.
Dafür wurden eigens Agenturen gegründet. Die Akkreditierung
gewährt fachliche Mindeststandards und die Überprüfung
der Berufsrelevanz sowohl der Bachelor- als auch der Master-Studiengänge.
Sie erfolgt im Wesentlichen durch für die Agenturen tätigen
GutachterInnen aus Wissenschaft und Berufspraxis.
Für die Akkreditierung ist die schlüssige Beantwortung folgender
Fragen notwendig:
Erfüllt das Konzept des Studienangebots Mindestanforderungen an die
Qualität der Curricula unter Berücksichtigung von Studieninhalten,
Studienablauf, Studienorganisation, Prüfungsstruktur und Prüfungsanteilen?
Ermöglicht der Studiengang eine Berufsbefähigung?
Reicht das zur Verfügung stehende personelle Potenzial für den
Studiengang im Fach bzw. der Hochschule bzw. in kooperierenden Hochschulen
aus?
Reicht die zur Verfügung stehende räumlich, apparative und sächliche
Ausstattung aus?
Für welchen Zeitraum stehen die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung?
Mit der Akkreditierung ist eine Veränderung staatlichen Eingriffshandelns
verbunden. Wurden bisher Studiengänge aufgrund ministerieller Genehmigung
eingerichtet, so ist nunmehr allein eine erfolgreiche Akkreditierung durch
vom Land anerkannte Agenturen die Voraussetzung. Damit wird ein Perspektivwechsel
verfolgt: Die Qualitätsprüfung der neuen Studiengänge stärkt
eine Profilbildung, ohne eine zwingend notwendige hochschul- und länderübergreifende
Anerkennung aus dem Blick zu verlieren. Der Wettbewerbsgedanke unter den
Hochschulen wird so gestärkt und ermöglicht und trägt den
Anforderungen des Arbeits- und Bildungsmarktes und den unterschiedlichen
Erwartungen von Studierenden Rechnung.
Im Rahmen des Verbundprojekts zur Einführung von Bachelor- und Master-Strukturen
in der Lehramtsausbildung, an dem sich unsere Universität beteiligt,
wird die Akkreditierung - basierend auf einer prozessbegleitenden Evaluation
- zum Ende der ersten Studienkohorte im Bachelor und damit nach etwa drei
Jahren erfolgen. Damit soll einerseits der Modellcharakter des Projekts
unterstrichen werden, auf der anderen Seite bedeutet das aber auch, dass
die Akkreditierungskriterien Grundlage der Planung und Realisierung sind.
Die Kriterien werden sich auch in der neuen Prüfungsordnung niederschlagen,
die mit dem Kultusministerium abgestimmt wird. Das heißt Veränderungen
und Korrekturen werden in den nächsten drei Jahren zwar möglich
sein, aber sicher ist, dass das zum Herbst konzipierte Angebot nicht auf
den Kopf gestellt wird und ein bloßes Experimentierfeld ist.
* Dr. Marion Rieken ist Vizepräsidentin der Universität
Oldenburg
Uno Due Tre Quattro
Italienisch-Zertifikalt in Oldenburg
Der Weg nach Italien - zum Beispiel zum Studieren - ist geebnet: Seit
dem Wintersemester 2003/2004 bieten das Sprachenzentrum der Universität
Oldenburg und das Fremdsprachenzentrum der Hochschulen im Lande Bremen
in Zusammenarbeit mit der Universität für Ausländer Siena
das CILS-Zertifikat (Italienisch als Fremdsprache) an. Das Zertifikat,
das den Grad der kommunikativen Kompetenz in Italienisch angibt, wird
von der Universität Siena verliehen und genießt weltweite Anerkennung.
Es eröffnet beispielsweise den Zugang zum italienischen Universitätssystem
und wird von vielen Firmen mit wirtschaftlichen Verbindungen nach Italien
verlangt.
Die Prüfung auf vier Niveaus vom Anfänger (Uno) bis zur Oberstufe
(Quattro) umfasst das Hör- und Leseverständnis, die schriftliche
und mündliche Ausdrucksfähigkeit, die Grammatik und den Wortschatz.
Bremen und Oldenburg sind in Deutschland bislang die ersten Universitäten,
die das CILS-Zertifikat anbieten - jeweils im Juni und Dezember. Die nächste
Prüfung findet am 3. Juni 2004 in Bremen statt (Anmeldeschluss: 3.
Mai). Zur Vorbereitung sind im Sprachenzentrum Oldenburg die Prüfungsaufgaben
der vergangenen Jahre erhältlich. Darüber hinaus beraten DozentInnen
zur Prüfungsvorbereitung. Die Kosten für das Zertifikat liegen
zwischen 100 und 150 €.
Keine Medienkunst
Der Master-Studiengang Medienkunst wird nach einer Vereinbarung mit dem
Wissenschaftsministerium eingestellt. Zuvor hatten das Präsidium
und die Fakultät III Sprach- und Kulturwissenschaften diese Entscheidung
einvernehmlich getroffen. Einer der Gründe dafür: Nur wenige
Studierende, die über einen akademischen Abschluss verfügen
mussten, ließen sich an die Universität Oldenburg binden und
nahmen das Studienangebot angemessen wahr.
Dettling-Stiftung
Noch bis zum 20. Februar 2004 können sich Studierende der Oldenburger
Universität, die finanzielle Probleme haben und kurz vor dem Examen
stehen, um eins der vier Stipendien der Dr. Dettling Stiftung bewerben.
Antragsteller müssen ein überdurchschnittliches Examen erwarten
lassen und dürfen kein BAFöG empfangen haben. Das Stipendium
in Höhe von monatlich 585 € wird in der Regel für sechs
Monate gewährt.
Ilona Neuhaus, Dez. 5,
Tel.: 0441/798-2434
Fit durch die Semesterferien
In
den Semesterferien bietet der Hochschulsport der Universität Oldenburg
ab Montag, 9. Februar 2004 ein umfangreiches Sportprogramm an, unter anderem
auch Kinderschwimmen, Aquafitness oder das beliebte allabendliche Tempodrom.
Zu den gebührenpflichtigen Kursen der Semesterferien kann man sich
ab dem 2. Februar, 16.00 Uhr, über das Internet bzw. in der Geschäftsstelle
des Hochschulsports anmelden.
www.uni-oldenburg.de/hochschulsport