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Personalien
Ulrich Kattmann verlässt Universität
Mit
Prof. Dr. Ulrich Kattmann verlässt eine fast schon ausgestorbene Pro-fessorenart
unsere Universität: Kattmann ist ein echter Generalist, der in erstaunlich
vielen Wissenschaftsgebieten zu Hause ist: Neben der Biologie auch in der
Anthropologie, Pädagogik, Theologie, Philosophie, Ethik und sicher
noch einigen weiteren Fächern. Sein Literaturverzeichnis mit über
400 Veröffentlichungen ist ein erstaunlicher Spiegel dieser Vielseitigkeit.
Nach dem Studium (Biologie, Chemie, Theologie) war er zunächst Lehrer
in Hannover, dann wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für
die Pädagogik der Naturwissenschaften an der Universität Kiel.
Der Titel seiner dort angefertigten Dissertation (Bezugspunkt Mensch,
1977) könnte als Motto über seine weitere Laufbahn stehen. 1982
wurde er auf den Lehrstuhl für Didaktik der Biologie in Oldenburg berufen
und hat seither nicht nur die Lehrerausbildung, sondern auch unsere Universität
wesentlich geprägt; bis auf Präsident und Frauenbeauftragter hat
Kattmann fast alle wichtigen Ämter bekleidet (obwohl er sicher auch
für diese Aufgaben sehr gut qualifiziert gewesen wäre): 1988-90
Vizepräsident, zweimal Dekan des FB Biologie, 1990-92 Direktor des
Instituts für Chemie und Biologie des Meeres, 2000-04 Direktor des
Didaktischen Zentrums, Mitglied des Senats und einiges mehr. Vor allem aber
war Kattmann ein engagierter Lehrer, dem zahllose akademische SchülerInnen
wesentliche Impulse nicht nur in ihrer berufliche Laufbahn verdanken. Im
Ruhestand wird er endlich all die Interessen verfolgen, für die bisher
die Zeit fehlte. Seine KollegInnen und SchülerInnen freuen sich auf
die Ergebnisse.Ekkehard Vareschi
Hartmut Sellin
Am
16. August 2004 verstarb unser Kollege Prof. em. Hartmut Sellin im Alter
von 78 Jahren. Sein Tod kam völlig unerwartet. Obwohl Hartmut Sellin
vor zehn Jahren emeritiert wurde, arbeitete er im Institut für Technische
Bildung bis zu seinem Tode weiter. Er beschäftigte sich zuletzt besonders
mit Windenergie.
Im Zusammenhang mit der EXPO hat er den außerschulischen Lernort
Bildung für Technik und Natur in Wilhelmshaven mit gegründet.
In Kooperation mit der EWE hat er einen Energiewagen geplant
und eingerichtet. Seine bedeutendste Leistung war, dass er frühzeitig
erkannte, dass in einer Industriegesellschaft auch Unterricht über
Technik stattfinden muss. Er gehörte zu den Vorreitern jener Pädagogen,
denen es gelang, die Werkerziehung zum Technikunterricht umzugestalten.
In Anerkennung dieser Leistung wurde er 1968 zum ordentlichen Professor
ernannt.
Es ist zu wünschen, dass das Lebenswerk von Hartmut Sellin, eine
technische Allgemeinbildung mit einem emanzipatorischen Erziehungsbeitrag
zu etablieren, auch nach seinem Tode an dieser Universität weiter
fortgeführt wird.
Gert Reich
Lothar Ebben
Die
Fakultät I Erziehungs- und Bildungswissenschaften trauert um ihren
Kollegen Lothar Ebben. Er ist Ende Juli kurz nach seinem 61. Geburtstag
an den Folgen eines schweren Verkehrsunfalls für uns alle völlig
unerwartet gestorben. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.
Lothar Ebben gehörte zur Gründergeneration unserer Universität.
Nach seinem Studium zum Diplom-Handelslehrer war er seit 1971 zunächst
als Akademischer Rat und danach als Akademischer Oberrat am Institut für
Pädagogik an der Fakultät I tätig. In der Lehre und Forschung
hat er sich vor allem mit theoretischen und methodischen Grundfragen der
empirischen Schul- und Unterrichtsforschung, der schulischen und hochschulischen
Evaluation sowie mit Lern- und Gedächtnistheorien und deren Anwendungen
beschäftigt.
Mit seinem Tod verlieren wir einen engagierten, zuverlässigen und
in seiner stets optimistischen und fröhlichen Art geschätzten
Kollegen. Es erfüllt uns mit Trauer, dass er nicht mehr unter uns
ist. Wir werden uns erst daran gewöhnen müssen.
Wolf-Dieter Scholz
Prof.
Dr. Hans-Jürgen Appelrath, OFFIS-Vorstandsvorsitzender und Informatiker
an der Universität, ist von der Gesellschaft für Informatik
(GI) zum Fellow ernannt worden. Die 1969 gegründete GI ist mit rund
25.000 Mitgliedern die größte Vertretung von InformatikerInnen
aus Wissenschaft und Wirtschaft im deutschsprachigen Raum. Appelrath sieht
in der Ernennung nicht nur persönliche Verdienste gewürdigt,
sondern auch die seiner KollegInnen in Universität und OFFIS.
Claudia
Batisweiler ist vom Senat der Universität zur zentralen Frauenbeauftragten
gewählt worden. Ihre Amtszeit hat am 1. April 2004 begonnen. Batisweiler
studierte Mathematik in Göttingen und war am dortigen Mathematischen
Institut als wissenschaftliche Assistentin tätig. Bevor sie nach
Oldenburg kam, war sie von 1995 bis 1999 Frauenbeauftragte der Technischen
Universität Braunschweig. 2001 übernahm sie an der Universität
Oldenburg die Vertretung der zur Vizepräsidentin gewählten Frauenbeauftragten
Dr. Marion Rieken. Zur Stellvertreterin Batisweilers wählte der Senat
für eine Amtszeit von zwei Jahren Angelika Müller.
Ina Grieb, Leiterin des Zentrums für Wissenschaftliche Weiterbildung,
hat von der Technischen Universität Sofia, Bulgarien, für ihre
langjährige Mitarbeit an der Entwicklung des Weiterbildungskonzepts
der Universität eine Silver Medal and Diploma of Honour
erhalten.
Dr. Vladimir Dyakonov, Physiker und Leiter der Arbeitsgruppe Photovoltaik
in der Abteilung Energie- und Halbleiterforschung am Institut für
Physik, hat erneut einen Ruf erhalten: Nachdem er im April einen Ruf auf
die C3-Professur für Experimentelle Physik an der Universität
Frankfurt/Main erhielt, folgte im Juli ein Ruf auf die C4-Professur für
Experimentelle Physik mit dem Schwerpunkt Energieforschung an der Universität
Würzburg.
Prof. Dr. Andreas Hein, Hochschullehrer für Automatisierungs-
und Messtechnik, ist zum Studiendekan der Fakultät II Informatik,
Wirtschafts- und Rechtswissenschaften gewählt worden. Hein studierte
1991 bis 1997 Technische Informatik, Prozessdatenverarbeitung und Robotik
an der TU Berlin und Electrical Engineering an der University of Manchester.
Bevor er 2001 den Ruf an die Universität Oldenburg annahm, war er
Abteilungsleiter am Fraunhofer Institut für Produktanlagen und Konstruktionstechnik.
Sabine
Lattemann, Absolventin der Universität und derzeit am Umweltbundesamt
in Berlin tätig, erhält für ihre Diplomarbeit im Fach Marine
Umweltwissenschaften den Entwicklungsländerpreis 2004
der Universität Gießen. Der diesjährige Preis war für
den Bereich Wasser und nachhaltige Umwelt ausgeschrieben worden.
Die Umweltwissenschaftlerin hat in ihrer Arbeit, die von Prof. em. Dr.
Thomas Höpner betreut wurde, erstmalig die Wirkungen der Meerwasserentsalzung
auf die Meeresumwelt unter Benutzung weltweiter Daten zusammengestellt
und bewertet. Die als Buch erschienene Arbeit gilt als Basis von Umweltverträglichkeitsprüfungen
für die sich rasch ausbreitende Meerwasserentsalzungsindustrie. Der
Preis wird am 6. Oktober im Rahmen des Gießener Umweltkongresses
Water and Sustainable Development verliehen, die Laudatio
hält Prof. Dr. Jürgen Rullkötter, Dekan der Fakultät
V.
Dr. Jörg Löffler, Privatdozent für Geoökologie
und Landschaftsökologie am Institut für Biologie und Umweltwissenschaften,
vertritt im Wintersemester 2004/05 den Lehrstuhl für Klimatologie
und Landschaftsökologie am Geographischen Institut der Universität
Bonn.
Prof.
Dr. Claus Möbus ist zum neuen Direktor des Department für
Informatik gewählt worden. Er trat das Amt am 1. Oktober an und löste
Prof. Dr. Wilhelm Hasselbring ab. Möbus ist seit 1978 an der Universität
Oldenburg tätig. In Forschung und Lehre arbeitet er auf den Gebieten
eLearning, kognitive Modellierung, Sicherheit im Cockpit und Assistenzsysteme.
PD
Dr. Stefan Seuring, Betriebswirt am Lehrstuhl für Produktion
und Umwelt, Institut für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik,
nimmt von September bis Dezember 2004 eine Gastprofessur am Department
of Operations Management der Copenhagen Business School wahr. Seuring,
der Betriebswirtschaftslehre und Chemie u.a. in Stuttgart und Bayreuth
studierte, ist seit 1998 an der Universität Oldenburg tätig.
Zuvor war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität/GH
Paderborn am Fachbereich Technischer Umweltschutz. In seiner Forschung
beschäftigt sich Seuring vor allem mit Fragen des Supply Chain Management
und der Nachhaltigen Entwicklung.
Prof.
Dr. Jürgen Taeger, Direktor des Instituts für Rechtswissenschaften,
ist zum neuen Dekan der Fakultät II Informatik, Wirtschafts- und
Rechtswissenschaften gewählt worden. Taeger, der seit 1997 in Oldenburg
lehrt und forscht, war bereits von 2001 bis 2002 Dekan des damaligen Fachbereichs
Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. Seine wichtigsten Ziele für
die Amtszeit als Dekan sind die Fortsetzung des Integrationskurses in
der Fakultät und die Einführung der Bachelor- und Master-studiengänge.
Prof. Dr. Wilfried Tuszynski ist zum Direktor des Instituts für
Physik gewählt worden. Tuszynski, der seit 1984 in Oldenburg lehrt
und auf dem Gebiet der molekularen Biophysik forscht, wurde 2002 zum außerplanmäßigen
Professor ernannt. Er löst als Institutsleiter Prof. Dr. Martin Holthaus
ab.
Prof. Dr. Gerd Vonderach, Hochschullehrer am Institut für
Soziologie, ist als Vertreter der deutschen Land- und Agrarsoziologie
für die Jahre 2005 bis 2015 in den Beirat der Eastern European Countryside
(EEC) berufen worden. Das seit 1995 jährlich erscheinende wissenschaftliche
Periodikum wird von der Nicolaus Copernicus Universität in Toruñ
herausgegeben, der polnischen Partnerhochschule der Universität Oldenburg,
und beschäftigt sich mit Entwicklungsproblemen in den ländlichen
Gebieten Mittel- und Osteuropas.
Prof. Dr. Wilfried Wackernagel, Hochschullehrer für Genetik
am Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, ist von der Union
der Deutschen Akademien der Wissenschaften in die neugebildete Kommission
Grüne Gentechnik berufen worden. Die Kommission erarbeitet
für das InterAcademy Panel (IAP) eine Studie über die Nützlichkeit
der Grünen Gentechnik für die globale Nahrungsversorgung bei
steigenden Bevölkerungszahlen unter besonderer Berücksichtigung
der Versorgung der Länder der Dritten Welt. Dem IAP, in dem Repräsentanten
von 90 nationalen Wissenschaftsakademien zusammenarbeiten, kommt besondere
Bedeutung bei der Diskussion länderübergreifender Fragestellungen
zu. Wackernagel forscht und lehrt seit 1982 an der Universität Oldenburg.
Er ist unter anderem Mitglied der Zentralen Kommission für die Biologische
Sicherheit der Bundesrepublik, die die Bundesregierung in Fragen der Genetik
berät.
Prof. Dr. Gunther Wittstock, Hochschullehrer für Physikalische
Chemie am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM), ist
zum neuen Studiendekan der Fakultät V Mathematik und Naturwissenschaften
gewählt worden. Am 1. Oktober 2004 trat er die Nachfolge des Hochschullehrers
für Technische Chemie, Prof. Dr. Axel Brehm, an, der im Wintersemester
2004/05 eine Vertretungsprofessur an der Universität Leipzig wahrnimmt.
Karin Claußen, die das internationale Gästehaus der
Universität am Drögen-Hasen-Weg seit 1990 führte, ist in
den Ruhestand getreten. Ihre Nachfolgerin ist die gelernte Bauzeichnerin
Karin Dorn. Mit Engagement, Tatkraft und viel Einfühlungsvermögen
für die überwiegend ausländischen WissenschaftlerInnen
und deren Familien habe Claußen das Haus geführt, sagte Siegfried
Grubitzsch anlässlich ihres Abschieds. Die gelernte Dolmetscherin
hatte selbst viele Jahre im Ausland verbracht, bevor sie mit ihrem Mann
in Oldenburg zwei Jahrzehnte lang ein Ladenbaugeschäft betrieb.