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Forschung
- 1,5 Millionen Euro für Graduiertenkolleg
Förderung für 14 Informatiker und Juristen
- Konkurrenzlose Leistungen
Neues Büro- und Laborgebäude für zwei erfolgreiche Chemie-Spin-Offs - Zugvögel können das Magnetfeld der Erde
"sehen"
Oldenburger Biologen machen Furore mit bahnbrechender Entdeckung - Hervorragende Leistung in Chemie
Wachsmann-Preis der Universitätsgesellschaft - Havarie im Windpark
Offshore-Windenergie und maritime Sicherheit - Hören wie im besten Konzertsaal
"Kommunikationsakustik-Simulator" im Oldenburger Hörzentrum
- Poetik-Professur für Paul Maar
- Statistik und Umwelt
1,5 Millionen Euro für Graduiertenkolleg
Förderung für 14 Informatiker und Juristen
"TrustSoft
- Vertrauenswürdige Software-Systeme - so nennt sich ein im
Oktober 2004 vom Bewilligungsausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) genehmigtes Graduiertenkolleg der Universität Oldenburg. Das
auf neun Jahre angelegte Kolleg wurde, wie bei der DFG üblich, zunächst
für viereinhalb Jahre bewilligt. Das Fördervolumen für
den ersten Abschnitt beläuft sich auf etwa 1,5 Millionen €.
Gefördert werden 14 besonders qualifizierte NachwuchswissenschaftlerInnen
aus der Informatik und den Rechtswissenschaften. Das Kolleg wird nach
Auskunft des Sprechers Prof. Dr. Wilhelm Hasselbring (Foto), Hochschullehrer
für Software Engineering im Department für Informatik, im April
2005 an den Start gehen.
TrustSoft ist das dritte Graduiertenkolleg der Universität Oldenburg
und das erste der Fakultät II Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften.
Kooperationspartner sind unter anderem die Firmen Microsoft und Sun, die
EWE und die Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO).
Kehrseite der zunehmenden Verbreitung von Software-Systemen seien, so
Hasselbring, Fehler (zu denen auch Hacker-Angriffe oder Computerviren
zählen) mit weitreichenden Konsequenzen. Ein erfolgreicher Einsatz
dieser Systeme hänge daher maßgeblich vom Vertrauen der NutzerInnen
in derartige Systeme ab. Die Software-Industrie habe diese Problematik
erkannt und plane die Entwicklung so genannter Trusted Computing
Plattformen. Allerdings griffen diese Strategien zu kurz, da sie die Problematik
auf Aspekte der Sicherheit (Security) und des Datenschutzes (Privacy)
reduzieren. TrustSoft bestimme demgegenüber die Vertrauenswürdigkeit
als zentrales Kriterium. Damit die NutzerInnen Vertrauen in Software-Systeme
setzen könnten, müssten die Korrektheit, die Verfügbarkeit
und die Zuverlässigkeit von Software, die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien,
das Zeitverhalten und die Zertifizierung dieser Software-Systeme gleichermaßen
gewährleistet werden. Zur Erreichung dieser Ziele werde das Graduiertenkolleg
die Kompetenzen der Oldenburger Informatik und Rechtsinformatik bündeln
und an der wissenschaftlichen Entwicklung neuer Methoden arbeiten.
Die Antragstellung für das Graduiertenkolleg ist vom Präsidium
der Universität Oldenburg nachdrücklich unterstützt worden,
weil es in diesem Forschungsfeld eine große Bedeutung für nachhaltig
exzellente Forschung sieht. Die Gutachter hatten den Antrag uneingeschränkt
zur Förderung empfohlen, auch die Präsentation durch die Antragsteller
bei der Gutachtersitzung im Juli 2004 wurde als äußerst überzeugend
gewürdigt. Ein wichtiges Bewilligungskriterium war die Einbindung
in das neue Forschungszentrum Sicherheitskritische Systeme
der Universität Oldenburg mit dem DFG-Sonderforschungsbereich Transregio
AVACS (Sprecher: Prof. Dr. Werner Damm) und der DFG-Nachwuchsgruppe Palladio
(Leiter: Juniorprofessor Dr. Ralf Reussner).
http://www.trustsoft.org
Konkurrenzlose Leistungen
Neues Büro- und Laborgebäude für zwei erfolgreich Chemie-Spin-Offs
Optimale Bedingungen für eine weitere expandierende Entwicklung
von zwei Uni-Ausgründungen auf dem Gebiet der Chemie verspricht sich
Prof. Dr. Jürgen Gmehling von einem neuen Büro- und Laborgebäude,
dessen Richtfest am 30. September 2004 gefeiert wurde. Die Fertigstellung
des 1,4 Millionen €-Objekts, das sich in Nachbarschaft des Technologie-
und Gründerzentrums (TGO) befindet und unter dem Namen Centrum
für Angewandte Thermodynamik (CAT GmbH & Co. KG) firmiert,
ist zum Februar 2005 geplant. Es bietet Platz für die rund 25 MitarbeiterInnen
der LTP GmbH (Laboratory for Thermophysical Properties GmbH) und die DDBST
GmbH, die bislang in Räumen an der Industriestraße und der
Universität untergebracht sind. LTP ist als An-Institut der Universität
auf dem Gebiet des Chemieingenieurwesens tätig, die DDBST unterhält
die weltweit größte Datenbank für Stoffeigenschaften.
Gesellschafter von CAT sind Gmehling (Institut für Reine und Angewandte
Chemie) und Dr. Kai Fischer, der bis 1999 an der Universität tätig
war. Neben den beiden Instituten bietet CAT auch Platz für neue Institutionen
im Bereich Entwicklung, Fertigung und Vermarktung industrieller Messtechniken.
Man sehe bei beiden Einrichtungen eine überaus positive Auftragsentwicklung,
und die Resonanz zahlreicher Kunden aus dem In- und Ausland zeige, dass
Qualität und Geschwindigkeit unserer Leistungen konkurrenzlos sind,
sagte Gmehling.
Die DDBST GmbH, die seit 1989 besteht, entwickelt und vertreibt weltweit
Datenbanken für thermophysikalische Stoffeigenschaften sowie Computerprogramme
zur Berechnung und Anwendung von Daten im Rahmen der Prozesssimulation,
der Prozessentwicklung und der Prozessoptimierung. Die Verfügbarkeit
dieser Daten und Berechnungsmöglichkeiten ist eine wesentliche Voraussetzung
für die Optimierung bestehender chemischer Verfahren und für
die Entwicklung neuer chemischer Prozesse. Bisher zählen mehr als
300 Unternehmen aus dem In- und Ausland zu den Nutzern der verschiedenen
Produkte und Dienstleistungen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse, wie
z.B. thermodynamische Modelle und Berechnungstechniken, die durch die
Forschungsarbeiten der von Gmehling geleiteten Arbeitsgruppe Technische
Chemie gewonnen werden, gelten als wegweisend auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik
und Mischphasenthermodynamik.
Die LTP GmbH arbeitet seit 1999, ebenfalls in enger Verbindung mit der
Technischen Chemie der Universität, im Bereich der angewandten Forschung
auf dem Gebiet des Chemieingenieurwesens. Das Institut bietet internationalen
Unternehmen der privaten Wirtschaft, Verbänden und öffentlichen
Institutionen die experimentelle Bestimmung von thermophysikalischen Stoffdaten
in einem weiten Temperatur- und Druckbereich an. Diese Daten sind wesentlich
für die Optimierung chemischer Verfahren und für die Entwicklung
chemischer Prozesse. Sie werden in der Chemie, Verfahrenstechnik, Lebensmitteltechnik,
erdöl- und erdgasverarbeitenden Industrie, Mess-, Regel- und Automatisierungstechnik,
aber auch im Bereich des Umwelt- und Arbeitsschutzes genutzt. Bisher nehmen
bereits mehr als 100 kleine, mittlere und größere Unternehmen
aus dem In- und Ausland das umfassende Angebot des Instituts wahr. Neben
der Bereitstellung experimenteller Daten und einer entsprechenden Auswertung
beinhaltet dies auch eine intensive Beratung und Begleitung bei den Entwicklungsarbeiten.
http://www.ltp-oldenburg.de
sowie www.ddbst.de
Zugvögel können das Magnetfeld der Erde "sehen"
Oldenburger Biologen machen Furore mit bahnbrechender Entdeckung
Ein typisches Herbstbild: Riesige Vogelschwärme ziehen über
das Land. Die einen sind auf dem Weg in wärmere Gefilde, die anderen
kommen, um hierzulande zu überwintern. Je mehr Wissenschaftler über
das Geheimnis des Vogelzugs herausfinden, desto faszinierender erscheint
das alljährliche Phänomen: Orientierung und Navigation bei Tag
und Nacht, bei bedecktem Himmel oder Sonnenschein; Non-Stop-Flüge
über Wüsten, Ozeane und Gebirge. Pünktliche Ankunft an
den Brutplätzen, oft auf den Tag genau, und dies nach Reisen, die
ganze Kontinente umspannen.
Damit die Vögel auch nach Tausenden von Kilometern punktgenau an
ihrem Ziel ankommen, benötigen sie ein präzisionsgenaues Navigationssystem.
Seit einiger Zeit ist bekannt, dass den Vögeln hier als eine Art
sechster Sinn ein Magnetsinn hilft, der wie ein biologischer
Kompass funktioniert. Man vermutete zudem, dass dieser Magnetsinn angeboren
sein muss. Wo genau jedoch dieses Sinnesorgan liegt und welche biochemischen
Prozesse dort ablaufen, blieb ungewiss. Neue Erkenntnisse liefert jetzt
eine Veröffentlichung in der renommierten Wissenschaftszeitschrift
PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the
United States of America; 28.9.2004). Einem Forscherteam unter Leitung
der Biologen Prof. Dr. Reto Weiler und Dr. Henrik Mouritsen vom Institut
für Biologie und Umweltwissenschaften ist es jetzt gelungen, erste
Details dieses Orientierungsmechanismus zu klären. Dies ist möglich
geworden durch die enge Kooperation der von Mouritsen geleiteten und von
der Volkswagenstiftung geförderten Nachwuchsgruppe Animal Navigation
mit der Neurobiologiegruppe um Weiler und die damit verbundene Zusammenführung
von verhaltensbiologischen Daten mit denen der Molekularbiologie.
Aus publizierten und eigenen Verhaltensbeobachtungen schlossen die Wissenschaftler
zunächst, dass Zugvögel über Lichtrezeptoren - also über
lichtempfindliche Moleküle - in den Nervenzellen ihrer Augen das
Magnetfeld der Erde als visuelles Raster erkennen beziehungsweise erspüren
können. Ein potenzielles Magnetfeld-Rezeptormolekül
muss eine Reihe von physikalischen und biochemischen Eigenschaften erfüllen.
In Tieren kommt hier ausschließlich die Molekülklasse der Cryptochrome
(CRYs) in Frage - doch: Kommen diese Moleküle überhaupt in der
Netzhaut von Zugvögeln vor?
Sie kommen vor. Zumindest zwei Vertreter der Molekülfamilie der Cryptochrome,
CRY1 und ein CRY2, haben die Forscher jetzt in der Netzhaut ihres Untersuchungsobjekts,
der Gartengrasmücke, nachweisen können. Das Team zeigte auch,
dass das Gartengrasmücken-CRY1 (gwCRY1) konzentriert
in speziellen Zelltypen der Retina vorkommt, besonders in Ganglienzellen
und insbesondere in den großen versetzten Ganglienzellen.
Dies sind nun gerade jene Zellen, die während der Nacht bei nachtziehenden
Zugvögeln das höchste Maß an neuronaler Aktivität
zeigen - zu der Zeit also, in der sich Gartengrasmücken magnetisch
orientieren.
Zudem unterscheidet sich das nächtliche CRY1-Aktivitätsmuster
zwischen Zug- und nichtziehenden Standvögeln deutlich. Bei letzteren
lassen sich nachts nahezu keine Cryptochrome in der Retina finden, und
in den versetzten Ganglienzellen kommen sie auch tagsüber
nicht vor. Das Vorkommen von Cryptochromen bei Nacht scheint somit eine
Spezialisierung bei Zugvögeln zu sein. Insgesamt stützen diese
Ergebnisse der Oldenburger Forscher die Hypothese, dass das Cryptochrom
das primär magneto-sensorische Molekül sein könnte, das
magnetische Informationen für den Vogel in visuelle Signale umzusetzen
vermag. Auf diese Weise dürfte der Vogel letztlich das Magnetfeld
der Erde sehen und sich daran orientieren können.
Hervorragende Leistung in Chemie
Wachsmann-Preis der Universitätsgesellschaft
Der
Gerhard-Wachsmann-Preis 2004 der Universitätsgesellschaft Oldenburg
(UGO), der mit 3.000 € dotiert ist, geht an den Chemiker PD Dr. Arne
Lützen. Bei Lützen handele es sich um einen herausragend
qualifizierten Nachwuchswissenschaftler der Universität Oldenburg,
der hervorragende Leistungen auf dem international stark beachteten Gebiet
der Supramolekularen Chemie erbracht hat, heißt es in der
Begründung des Preiskuratoriums. Dem Preisträger sei es gelungen,
das Wissen und die Prinzipien der molekularen Erkennung und Selbstorganisation
entscheidend voranzubringen. Lützen erhält den Wachsmann-Preis
für seine Habilitationsschrift Funktionelle supramolekulare
Aggregate - Nutzung von Selbstorganisationsprozessen und allosterischen
Effekten in der molekularen Erkennung. Bereits im vergangenen Jahr
war die Arbeit als beste Habilitation auf dem Gebiet der Organischen
Chemie in Deutschland mit einem Preis der Gesellschaft Deutscher
Chemiker (GDCh) gewürdigt worden.
Lützen ging nach dem Chemiestudium und der Promotion in Oldenburg
für zwei Jahre in die USA an das renommierte Scripps Research
Institute in La Jolla. Seit 1998 arbeitet er wieder in Oldenburg
in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Peter Köll am Institut für
Reine und Angewandte Chemie. Nach Abschluss des Habilitationsverfahrens
Anfang 2004 wurde Lützen zum Privatdozenten ernannt.
Die Preisverleihung findet im Rahmen der UGO-Mitgliederversammlung am
25. November (15.00 Uhr, Bibliothekssaal) statt.
Havarie im Windpark
Offshore-Windenergie und maritime Sicherheit
"Havarie im Windpark? ist das Thema eines Symposiums zu Offshore-Windenergie
und maritimer Sicherheit, das am Freitag, 12. November 2004, im Bibliotheksaal
der Universität stattfindet. Veranstalter ist das Zentrum für
Windenergieforschung ForWind der Universitäten Oldenburg und Hannover.
Hintergrund des Symposiums sind die in Nord- und Ostsee geplanten Offshore-Windparks
mit Windenergieanlagen von bis zu 5 Megawatt Nennleistung und Parkleistungen
mit bis zu 1,5 Gigawatt auf mehreren Quadratkilometern Ausdehnung. Bau
und Betrieb dieser Parks werden zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen
führen. Darüber hin-aus stellen die Windenergienanlagen feste
Hindernisse für die Schifffahrt dar. Damit sind Havarien - z. B.
durch manövrierunfähig gewordene Tanker - nicht ausgeschlossen.
Ziel des Symposiums ist es, die mit Offshore-Windparks verbundenen Risiken
sowie mögliche Schutzmaßnahmen darzustellen und zu diskutieren.
Zwölf Experten von Genehmigungsbehörden, aus Wissenschaft und
Wirtschaft sowie Gutachter referieren über Schiffsverkehrsregelungen
und sicherheitsrelevante Anforderungen von Offshore-Windparks, Risikopotenziale
und risikominimierende Maßnahmen sowie über Umweltgefährdung,
Vorsorgemaßnahmen und Notfallkonzepte. Dabei werden unterschiedliche
Ansätze, Erfahrungen aus der Praxis und aktuelle Forschungsergebnisse
- auch aus internationaler Perspektive - vorgestellt. Die TeilnehmerInnen
werden von Wissenschaftsminister Lutz Stratmann und dem Oberbürgermeister
der Stadt Oldenburg, Dietmar Schütz begrüßt.
In einer abschließenden Podiumsdiskussion haben Betroffene und Entscheidungsträger
aus Politik, Verbänden und Wirtschaft die Möglichkeit, über
Gefährdungspotenziale und Lösungsansätze zu diskutieren.
Teilnehmen werden u.a. der Leiter des Referats Wasserkraft und Windenergie
des Bundesumweltministeriums, Uwe Paschedag, der Naturschutz- und Wattenmeerexperte
des WWF, Uwe Johannsen, und der Leiter des Ordnungsamtes Borkum und Vertreter
der ostfriesischen Inseln, Reinhard Kaib.
Eine Anmeldung zu dem Symposium ist noch bis zum 5. November möglich.
Die Kosten betragen 60 €.
www.forwind.de
Hören wie im besten Konzertsaal
"Kommunikationsakustik-Simulator" im Oldenburger Hörzentrum
Mit einer Besonderheit, wie es sie weltweit nur in wenigen Forschungsinstituten
gibt, kann das Oldenburger Hörzentrum jetzt aufwarten: Ende September
wurde nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit und einem Kostenaufwand
von knapp 600.000 € der Kommunikationsakustik-Simulator
(KAS) offiziell seiner Bestimmung übergeben. Was auf den ersten Blick
wie ein normaler Vortragsraum aussieht, birgt unglaubliche Möglichkeiten.
Per Knopfdruck lässt sich der Raum akustisch nach Belieben in ein
Klassenzimmer, einen Konzertsaal, eine Kirche oder eine Bahnhofshalle
verwandeln.
Der Akustik-Simulator macht es möglich, die akustischen Gegebenheiten
eines Raums, seinen Nachhall, Störschall und die effektive akustische
Raumgröße in weiten Bereichen zu variieren, erläutert
Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier (Institut für Physik), wissenschaftlicher
Leiter des Hörzentrums sowie des Kompetenzzentrums HörTech.
Ermöglicht wird die Herstellung der gewünschten akustischen
Umgebung durch eine Multimikrofon-Anordnung, eine digitale Matrix-Verzögerungsanlage
sowie Vielkanal-Leistungsverstärker mit angeschlossenen Universal-
und Flachlautsprechern als Klangverfielfachern.
Mit dem Akustik-Simulator soll der Einfluss der Raumakustik auf unterschiedliche
Kommunikationsformen untersucht werden. So kann in Experimenten etwa die
Benutzbarkeit von Hörgeräten und Telefonen oder auch die Abhaltung
von Telefonkonferenzen in extrem unterschiedlichen Situationen getestet
werden.
Bei der Einweihung präsentierte sich der neugegründete Förderverein
Haus des Hörens erstmalig der Öffentlichkeit. Der Verein
hat sich vorgenommen, die Oldenburger Hörforschung (Ein Leuchtturm
der Hörforschung in ganz Europa) für die Öffentlichkeit
stärker zugänglich zu machen. Vorsitzender ist Martin Reckweg,
Leiter des Oldenburger NDR-Studios. Ein Mittel dazu sollen Konzerte der
besonderen Art im Haus des Hören sein: Mit Hilfe der neuen
Technik lässt sich in dem KAS-Raum, der knapp 80 Plätze fasst,
problemlos die Raumakustik der weltweit besten Konzertsäle simulieren.
www.hausdeshoerens-oldenburg.de
Poetik-Professur für Paul Maar
Der berühmte Kinderbuchautor Paul Maar hat in diesem Semester erstmals
die vom Institut für Germanistik der Universität Oldenburg eingerichtete
und von der EWE-Stiftung finanzierte Poetik-Professur für Kinder-
und Jugendliteratur übernommen. Im Rahmen dieser Professur, die immer
auf ein Semester beschränkt ist, bietet er drei Lehrveranstaltungen
an der Universität an (jeweils 18.00 bis 20.00 Uhr, Hörsaal
2, Gebäude A14): Am 10. November gibt Maar einen Werkstattbericht
mit dem Titel Vom Erzählen zum Lesen, vom Lesen zum Schreiben.
Am 24. November folgt eine multimediale Veranstaltung zu einem der bekanntesten
Werke Maars: Eine Woche voller Samstage im Medienvergleich. Buch,
Theaterstück, Film und Videospiel. Am 8. Dezember spricht er
über Kindertheater-Jugendtheater. Ein Bericht aus der Praxis.
Der 1937
in Schweinfurt geborene und in Bamberg lebende Schriftsteller studierte
an der Kunstakademie Stuttgart Malerei und arbeitete zunächst als
Bühnenbildner, Kunsterzieher und Illustrator - bis heute bebildert
er seine Bücher selbst. Zum Autor für ein junges Publikum wurde
der Vater dreier mittlerweile erwachsener Kinder nicht zuletzt aus Unzufriedenheit
mit dem Gros der Kinderliteratur, die in den frühen 60er Jahren erschienen.
Maar hat über 40 Bücher, Theaterstücke und Drehbücher
für Kinder verfasst. Seine Werke wurden in zwanzig Sprachen übersetzt;
er selbst übersetzte gemeinsam mit seiner Frau Nele Maar Kinderbücher
aus dem Englischen. Maar ist ein Meister des witzigen Verses und des intelligenten
Wortspiels. Zu seinen bekanntesten Figuren zählen der Träumer
Lippel, das kleine Känguru und natürlich das Sams (Foto).
Statistik und Umwelt
Anfang Oktober 2004 fand an der Universität das 17. Herbstkolloquium
der AG Ökologie und Umwelt der Biometrischen Gesellschaft statt,
das von Prof. Dr. Christine Müller (Institut für Mathematik)
zusammen mit Dr. Mirko Liesebach (Österreichisches Bundesamt und
Forschungszentrum für Wald) organisiert wurde. Das jährliche
Kolloquium hat den Austausch über statistische Methoden in der Umweltforschung
zum Ziel und richtet sich insbesondere an NachwuchswissenschaftlerInnen
und NichtstatistikerInnen, die Statistik in der Umweltforschung anwenden.
Mehrere Vorträge beschäftigten sich mit dem Ökosystem Wald
(z.B. Folgen der Anpflanzung ortsfremder Fichtenpopulationen oder die
Bodenzerstörung durch forstwirtschaftliche Maschinen). Andere Themen
waren das Ökosystem Wiese und das Ökosystem Wasser (Bestimmung
von Verlaufskurven zur Beschreibung des Hormonabbaus im Wasser).