Hochschulzeitung UNI-INFO
Ausgabe 8/2004
Zurück zur Übersicht

Personalien
Eberhard Schmidt verlässt Universität
Der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Eberhard Schmidt, der
jetzt in den Ruhestand geht, gehörte zu den Erstberufenen in den
Sozialwissenschaften nach Gründung der Universität 1974. Sein
Ruf erfolgte, weil er der Gewerkschaftsexperte war. Bevor er an der Universität
Marburg erste Lehrerfahrungen sammeln konnte, war er Referent in der Leitung
der IG-Metall, so dass er aus Erfahrungspraxis schöpfen konnte. In
den 80er Jahren erweiterte er sein Spektrum in Forschung und Lehre sukzessiv
um die neuen Themenbereiche Parteien und Verbände, nationale und
internationale Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik sowie Europäische
Studien. Im Zuge der präsidialen Kahlschlagpolitik gegenüber
den Sozialwissenschaften wird seine Stelle nicht mehr besetzt, so dass
sein Ausscheiden eine drastische Lücke hinterlassen wird. Der Universität
verloren gehen werden auch die vielfältigen von ihm hergestellten
internationalen Arbeitszusammenhänge und Praxisbezüge im Bereich
Umweltpolitik. Die Studierenden beklagen sein Ausscheiden ebenso wie die
Kolleginnen und Kollegen. Letztere sind ihm nicht nur dankbar für
eine über drei Jahrzehnte währende inspirierende und zuverlässige
Kooperation im Fach und in zahlreichen Selbstverwaltungsgremien, sondern
besonders auch für seine kraftaufwändige Tätigkeit als
Institutsdirektor in den beiden letzten Jahren. Statt dem, was seine eigene
Zukunft nicht mehr betrifft, den Rücken zu kehren, arbeitete er energisch
und effektiv für die Rettung des Fachs und seine Neuorientierung
auf dem verbliebenen Mindestniveau sowie an der schwierigen Umstellung
der Studiengänge. Eberhard Schmidt gehört zu denjenigen, die
sich über das Fachliche hinaus Interessen bewahrt haben. Die Erkundung
fremder Länder, eine ästhetisierte Gartengestaltung und die
sog. Schöne Literatur gehören dazu.
Gerhard Kraiker
Prof. Dr. Martin Georg Fränzle, bisher Hochschullehrer
an der Technischen Universität Dänemark, hat die Professur für
„Hybride Systeme“ am Department für Informatik übernommen.
Fränzle studierte Informatik, Mathematik und Logik an der Universität
Kiel, wo er auch nach Abschluss des Studiums eine Stelle als Wissenschaftlicher
Mitarbeiter erhielt. Für seine Promotion (1997) wurde er mit dem Fakultätspreis
der Technischen Fakultät der Kieler Universität ausgezeichnet.
Danach kam der Wissenschaftler erstmals nach Oldenburg - zunächst als
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, dann als Wissenschaftlicher Assistent in
den damaligen Fachbereich Informatik. Als Associate Professor für Informatik
im Bereich „Safe and Secure IT-Systems“ ging Fränzle für
zwei Jahre (2002 bis 2004) nach Dänemark. Die mathematische Modellierung
und die Verifikation und Synthese sicherer eingebetteter Computersyste gehören
zu seinen Arbeitsschwerpunkten.
Dr.
Myriam Gerhard, bisher Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hegel-Archiv
der Universität Bochum, ist zur Juniorprofessorin für „Philosophie“
ernannt worden. Gerhard studierte Philosophie und Politikwissenschaft an
der Universität Hannover, wo sie auch nach dem Studium am Philosophischen
Seminar als Lehrbeauftragte tätig war und 2001 promovierte. Dem Forschungsaufenthalt
im Wintersemester 2003/04 als Visiting Research Fellow an der University
of Durham (Großbritannien) folgte bis zu ihrer Berufung die Mitarbeit
am Hegel Archiv. Die Forschungsschwerpunkte Gerhards sind die Naturphilosophie,
Wissenschaftsphilosophie, die Metaphysik und die Erkenntnistheorie. Sie
arbeitet u.a. in dem Forschungsprojekt „Die logische Begründung
exakter Wissenschaften durch G.W.F. Hegel und J. St. Mill.“
Prof.
Dr. Thorsten Klüner, bisher Arbeitsgruppenleiter am Fritz-Haber-Institut
Berlin, hat die Professur für „Theoretische Physikalische Chemie“
am Institut Reine und Angewandte Chemie übernommen. Klüner, Stipendiat
der Studienstiftung des Deutschen Volkes, studierte und promovierte an der
Universität Bochum, wo er auch als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Lehrstuhl für Physikalische Chemie tätig war. Nach der Promotion,
die mit der Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft ausgezeichnet
wurde, ging er 1997 an das Fritz-Haber-Institut, das er 2000 für ein
Jahr mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für
einen Gastaufenthalt an der University of California Los Angeles (USA) verließ.
Zurück in Deutschland habilitierte sich Klüner 2004 an der Humboldt
Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Entwicklung
moderner Methoden zur Berechnung der elektronischen Struktur von Molekülen
und Festkörpern.
Prof.
Dr. Karl-Wilhelm Koch, bisher Laborleiter am Institut für Biologische
Informationsverarbeitung im Forschungszentrum Jülich, hat die Professur
für Biochemie am Institut für Biologie und Umweltwissenschaften
übernommen. Koch studierte Chemie und Biochemie an der Universität
Münster, wo er das Studium als Diplom-Chemiker abschloss. Für
die Doktorarbeit wechselte er an die Universität Osnabrück und
war dort als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Biophysik tätig.
Nach seiner Promotion (1986) ging er 1987 für 21 Monate mit einem Postdoktorandenstipendium
der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an die Stanford University California.
Ein weiterer Forschungsaufenthalt in den USA folgte 1996 am Department of
Physiology an der University of California, San Francisco. Laborleiter in
Jülich wurde er 1988, wo er über Biochemie der Phototransduktion
in Wirbeltierphotorezeptorzellen forschte. Seit seiner Habilitation 1993
an der Universität Köln hielt der Wissenschaftler dort Vorlesungen.
Für Veröffentlichungen, die im Rahmen seiner Dissertation entstanden
waren, erhielt Koch 1987 den Forschungspreis der Deutschen Retinitis Pigmentosa
Vereinigung.
Dr.
Michael Mohe, bisher Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für
Unternehmensführung an der Universität Oldenburg, ist zum Juniorprofessor
für „Business Consulting“ am Institut für Betriebswirtschaftslehre
und Wirtschaftspädagogik ernannt worden. Mohe hat nach einer kaufmännischen
Ausbildung Wirtschaftswissenschaften in Oldenburg studiert. Anschließend
arbeitete er in verschiedenen Beratungsfirmen und als Wissenschaftlicher
Mitarbeiter in Oldenburg, wo er 2003 promovierte. Seit 2001 leitet er die
interdisziplinäre Forschergruppe Consulting Research (CORE) und ist
Mitglied der Oldenburger Forschergruppe Unternehmen und gesellschaftliche
Organisation (FUGO). Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Strategisches
Management, vor allem auf dem Gebiet der Beratungsforschung.
Dr.
Heinke Röbken, bisher Kollegiatin am Hochschuldidaktischen Zentrum
der Universität Dortmund, ist zur Juniorprofessorin für „Bildungsmanagement“
am Institut für Pädagogik ernannt worden. Röbken studierte
Wirtschaftswissenschaften und Germanistik an der Universität Oldenburg
und ging danach 2001 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Personal
und Internationales Management an die Universität der Bundeswehr nach
Hamburg. 2003 wechselte sie ins Promotionskolleg „Wissensmanagement
und Selbstorganisation im Kontext hochschulischer Lehr- und Lernprozesse“
nach Dortmund. In dieser Zeit führten sie Gastaufenthalte an die Cornell
University, University of Chicago und die Reykjavik University. 2004 promovierte
die Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung in Oldenburg.
Prof.
Dr. Dietmar von Reeken, bisher Hochschullehrer für die Didaktik
des Sachunterrichts an der Universität Bielefeld, hat den Ruf auf die
Professur für „Geschichtsdidaktik“ am Institut für Geschichte
angenommen. Von Reeken studierte Geschichte, Evang. Religionslehre, Pädagogik
und Soziologie an den Universitäten Münster und Oldenburg. Zwischen
dem ersten und dem zweiten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien
promovierte er 1989 im Fach Geschichte in Oldenburg. Der sechsjährigen
Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent für Geschichte und
ihre Didaktik an der Universität Bielefeld folgte die Habilitation
1998 im Fachgebiet „Neuere Geschichte und Didaktik der Geschichte“
an der Universität Oldenburg. 1998 ging er wieder nach Bielefeld und
vertrat eine Professur für Sachunterrichtsdidaktik am Zentrum für
Lehrerbildung für drei Semester, bevor er sie 2001 endgültig übernahm.
Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Theorie und Pragmatik des Geschichtsunterrichts,
die Analyse geschichtskultureller Phänomene und die Empirische Lehr-
und Lernforschung.
Prof.
Dr. Mathias Wickleder, bisher als Vertreter der Professur „Anorganische
Chemie Funktionsmaterialien“ am Institut für Reine und Angewandte
Chemie in Oldenburg, hat jetzt diese Professur übernommen. Wickleder
studierte Chemie an der Universität Hannover, wo er auch promovierte
und als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. 1994 ging der Wissenschaftler
für zwei Jahre als Postdoc an das Department für Chemie und Biochemie
der Universität Bern. Daran schloss sich eine Tätigkeit als Wissenschaftlicher
Assistent bzw. Oberassistent am Institut für Anorganische Chemie der
Universität Köln an, wo er sich 2000 mit einer Arbeit über
Beiträge zur Kristallchemie und zum thermischen Verhalten von Verbindungen
der Selten-Erd-Elemente mit komplexen Anionen habilitierte. 2002 übernahm
er die Vertretung in Oldenburg. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Anorganische
Festkörper- und Koordinationschemie.
PD Dr. Robert Biedermann, Biologe und bisher Wissenschaftlicher
Assistent am Institut für Landschaftsökologie, ist nach seiner
Habilitation zum Privatdozenten und Wissenschaftlichen Oberassistenten
am Institut für Biologie und Umweltwissenschaften ernannt worden.
Bevor Biedermann nach Oldenburg kam, war er an den Universitäten
Halle-Wittenberg, Mainz und Rostock tätig.
Prof. Dr. Hans-Jürgen Brumsack, Geschäftsführender
Direktor des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM),
ist vom Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die
Jahre 2004 bis 2007 in die Senatskommission für Ozeanographie berufen
worden. Die Kommission plant und koordiniert die Aktivitäten der
DFG auf dem Gebiet der Meeresforschung, insbesondere den Einsatz der Forschungsschiffe
„Meteor“ und „Maria S. Merian“. Brumsack lehrt seit
1991 Mikrobiogeochemie an der Universität. Seine Forschungsschwerpunkte
sind die Umwelt- und Meeres-Geochemie von Spurenmetallen.
Prof. h.c. Prof. Dr. Jürgen Dieckert, emeritierter Sportwissenschaftler,
ist von der Universität Marburg bei der Eröffnung einer Ausstellung
zur Kultur der brasilianischen Canela-Indianer geehrt worden. Dieckert,
der mehrere Jahre über die Spiel- und Bewegungskultur der Canela-Indianer
forschte, überließ dem Marburger Institut für Völkerkunde
in Form einer Stiftung sein umfangreiches Forschungsmaterial sowie 400
Alltags- und Kultgegenstände.
Prof. Dr. Anke Hanft, Hochschullehrerin für Weiterbildung/Erwachsenenbildung
am Institut für Pädagogik, ist zur Vorsitzenden des internationalen
Beirats der Österreichischen Qualitätssicherungsagentur (AQA)
gewählt worden. Die AQA berät u.a. die Hochschulen in Fragen
der Qualitätssicherung, koordiniert Evaluationen, erarbeitet Qualitätsstandards
und zertifiziert Qualitätsmanagementkonzepte. Hanft lehrt und forscht
seit 2000 in Oldenburg.
Prof.
Dr. Gerd Hentschel, Dekan der Fakultät III Sprach- und Kulturwissenschaften
und Hochschullehrer für Slavische Philologie, hat einen Ruf auf die
C4-Professur für „Deskriptive Linguistik und internationale Soziolinguistik“
an die Europa-Universität Frankfurt (Oder) erhalten. Hentschel wurde
1993 an die Universität Oldenburg berufen.
Dr. Ditmar Höttecke, Physiker und bisher Studienrat am Max-Planck-Gymnasium
in Delmenhorst tätig, ist mit der Verwaltung einer Professorenstelle
für „Didaktik der Physik“ beauftragt worden. Höttecke
war bereits als Lehrbeauftragter in der Physiklehrerausbildung an der
Oldenburger Universität tätig.
Dr. Dirk Lange, Juniorprofessor für „Politikdidaktik
und Politische Bildung“ am Institut für Politikwissenschaft,
ist zum Vorsitzenden der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung
(DVPB) - Niedersachen gewählt worden. Lange lehrt seit 2002 in Oldenburg.
Prof. Bernhard Mergner, Mitarbeiter am Institut für Musik,
übernahm die künstlerische Leitung eines deutsch-polnischen
Jugendjazzorchesters, das für den musikalischen Rahmen der Gedenkveranstaltung
zum 65. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen in der Gedenkstätte
Kreisau/Polen sorgte. An der Feier nahm auch der polnische Ministerpräsident
Marek Belka teil.
PD Dr. Stefan Seuring-Stella, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Institut für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik,
ist nach seiner Habilitation zum Oberassistenten ernannt worden.

Klaus
Hagedorn, Leiter der Katholischen Hochschulgemeinde Oldenburg (KHG)
und der ehemalige Oberstadtdirektor der Stadt Wilhelmshaven,
Arno Schreiber,
sind mit der Universitätsmedaille ausgezeichnet worden.Hagedorn wurde
für sein Engagement im ökumenischen und interreligiösen Dialog
geehrt.
Mit Arno Schreiber ehrte die Universität einen Politiker und Verwaltungsfachmann,
der sich auch seit 1988 als Lehrbeauftragter sowohl im Bereich der Volkswirtschaftslehre
als auch in der Politikwissenschaft engagiert hat.
Dr. Joseph Rieforth, Leiter der Psychosozialen Weiterbildung und
Kontaktstudien am Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW),
wurde mit der Organisation und Konzeption des 5. Jahreskongresses der
Deutschen Gesellschaft für Systemische und Familientherapie (DGSF)
beauftragt. Der Kongress wird im Oktober 2005 in Oldenburg stattfinden
und unter dem Schwerpunkt „Triadisches Verstehen in sozialen Systemen
- Gestaltung komplexer Wirklichkeiten“ stehen. Rieforth erwartet
dazu über 500 TeilnehmerInnen.
Prof.
Dr. Klaus Prange, bis zu seiner Emeritierung Pädagoge an der Universität
Tübingen, ist zum Honorarprofessor an der Fakultät I Erziehungs-
und Bildungswissenschaften bestellt worden. Prange war nach seinem Studium
der Fächer Deutsch, Englisch, Philosophie und Pädagogik als Gymnasiallehrer
tätig, bevor er einen Ruf an die Universität Kiel erhielt. Dem
folgten weitere Rufe nach Bayreuth und nach Tübingen. Pranges Arbeitsschwerpunkte
sind die Allgemeine Pädagogik und Didaktik sowie die Didaktik der Pädagogik.
Das Institut für Pädagogik hat ihn für seine besonderen Verdienste
um den Oldenburger Gelehrten Johann Friedrich Herbart mit der Honorarprofessur
ausgezeichnet. Prange wird seine Studien fortsetzen und in der neu gegründeten
Herbart-Gesellschaft mitwirken. Noch nicht endgültigen entschieden
sind Pläne, eine Herbart-Forschungsstelle in enger Kooperation mit
der Oldenburger Landesbibliothek einzurichten.
Gerlinde Walter, Vizepräsidentin für Verwaltung und Finanzen
der Universität Oldenburg, ist zur Sprecherin der hauptamtlichen
Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten der wissenschaftlichen
und künstlerisch-wissenschaftlichen Hochschulen des Landes Niedersachsen
ernannt worden.