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Hochschulpolitik
- Erfolg bei Exzellenzinitiative
beflügelt die Zusammenarbeit
Universitäten Oldenburg und Bremen intensivieren ihre Kooperation - Erste Zielvereinbarung
nach dem Leitbild
Fakultät III unterzeichnete Vertrag mit Präsidium - Windenergie:
Niedersachsen will Spitzenstellung halten
Lutz Stratmann eröffnete Expertentreffen in Oldenburg
Erfolg
bei Exzellenzinitiative beflügelt die Zusammenarbeit
Universitäten
Oldenburg und Bremen intensivieren ihre Kooperation
Die Universitäten
Oldenburg und Bremen intensivieren ihre Kooperation. Bei der Unterzeichnung des
3. Vertrags zwischen beiden Hochschulen am 2. März 2006 erklärte der
Bremer Rektor Prof. Dr. Wilfried Müller, das Abschneiden bei der ersten Etappe
der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder habe deutlich gemacht,
wie hoch die Qualität der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit beider
Hochschulen inzwischen eingeschätzt werde. Der Nordwesten Deutschlands habe
ausgezeichnete Chancen, stärker als bisher national und international als
hervorragender Wissenschaftsstandort wahrgenommen zu werden. Präsident Prof.
Dr. Uwe Schneidewind betonte, die Synergieeffekte, die durch die Kooperation in
Lehre und Forschung bereits erreicht seien, stimmten ihn im Hinblick auf die Zukunft
beider Hochschulen optimistisch. Das gute Abschneiden bei der Exzellenzinitiative
werde die Kooperation weiter beflügeln.
Gemeinsamer
Blick in die Zukunft: Rektor der Universtität Bremen. Wilfried Müller
(l.) und Präsident Uwe Schneidewind. Foto: Wilfried Golletz |
Der
Kooperationsvertrag erstreckt sich von der Lehre über die Forschung bis zum
Dienstleistungsbereich. Studierende beider Universitäten können seit
nunmehr fünf Jahren Fächer, die nicht an der eigenen Universität
vertreten sind, an der Partneruniversität belegen. Eingeschrieben für
eine solche Studienvariante sind mittlerweile nahezu 150 Studierende, erste kooperative
Studienabschlüsse gab es bereits 2004. Darüber hinaus besuchen weitere
Studierende einzelne Veranstaltungen an der Nachbaruniversität, um beispielsweise
ihr Studium um Schwerpunkte zu ergänzen, die die Heimatuniversität nicht
anbietet. Gemeinsame Studienangebote wie der Studiengang Hanse Law School und
das wechselseitige Angebot von Lehrveranstaltungen sind weitere Formen der Zusammenarbeit.
Der Kooperationsvertrag regelt die Möglichkeit zum Austausch von Lehrpersonal,
die Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen sowie das Studium von
Modulen und Fächern an der Partneruniversität.
In der Forschung
setzen die neueren Initiativen für gemeinsame Aktivitäten u.a. in den
Materialwissenschaften, in der Pädagogik oder auch in der Technischen Bildung
an. Lange schon gibt es auch in der Hirnforschung eine intensive Zusammenarbeit.
Alle Kooperationsprojekte brauchen bei der konkreten Umsetzung auch die Mitarbeit
der universitären Verwaltungen und Dienstleistungsbereiche. Hier haben sich
die beiden Partner vernetzt, bis hin zur gemeinsamen Nutzung einer Lehrveranstaltungsplanungs-Software.
Für
die Ausgestaltung der Kooperation ist eine Steuerungsgruppe zuständig, die
sich aus VertreterInnen der Universitätsleitung, WissenschaftlerInnen und
HochschulplanerInnen beider Hochschulen zusammensetzt. Zudem ist vereinbart, dass
die Hochschulleitungen mindestens einmal jährlich Entscheidungen von strategischer
Dimension gemeinsam beraten. Ziel der abgestimmten Aktivitäten ist es, eine
Profilbildung in einzelnen Fächern voranzutreiben, die der Wissenschaftsregion
insgesamt zugute kommt.
Erste
Zielvereinbarung nach dem Leitbild
Fakultät III unterzeichnete
Vertrag mit Präsidium
Nach der Verabschiedung des Leitbilds im
vergangenen Sommer ist im Februar die erste Zielvereinbarung zwischen dem Präsidium
und einer Fakultät abgeschlossen worden. Präsident Prof. Dr. Uwe Schneidewind
und Dekan Prof. Dr. Ralf Grüttemeier, Fk. III, unterzeichneten nach mehrmonatigen
Verhandlungen das vierseitige Dokument, das die Ziele und weiteren Entwicklungen
der Fakultät bis zum Jahr 2010 beschreibt.
Der Fakultät III eine
forschungsorientierte Planung und strukturelle Basis zu geben, ist das Hauptanliegen
der Vereinbarung. Allen Professuren wird künftig zumindest eine halbe wissenschaftliche
Mitarbeiterstelle zugeordnet. Das war bisher nicht der Fall. Um das zu erreichen
und um darüber hinaus bei besonders wichtigen Berufungen weitere personelle
Zugeständnisse machen zu können, werden mehrere ProfessorInnen-Stellen
umgewandelt und der Mittelbau durch weitere Maßnahmen gestärkt. Damit
sollen die Basis für (Forschungs-) Entwicklungsperspektiven eröffnet
und gleichzeitig strategische Optionen zur Schwerpunktförderung ermöglicht
werden.
In der Forschung sollen sich in den nächsten Jahren zwei
Schwerpunkte herausbilden, die zur Gründung eines Graduiertenkollegs oder
einer Forschergruppe führen sollen. Die Schwerpunktplanung muss sich dabei
an den interdisziplinären Forschungskernen der Universität Oldenburg
und/oder der Universität Bremen orientieren.
Weiter ist vorgesehen,
bereits zum nächsten Jahr Konzepte zur DoktorandInnen- und Forschungsförderung
in der Fakultät zu entwickeln. Beides will das Präsidium drei Jahre
lang mit insgesamt 30.000 Euro fördern. Finanzielle Unterstützung wurde
ebenfalls für die Entwicklung eines Lehrexzellenzkonzepts zugesagt.
Die
Zielvereinbarung setzt einen Rahmen, der sich an dem Leitbild orientiert. Das
sollte jeder in der Universität wissen. Wir meinen es ernst mit dem Leitbild,
betonte Schneidewind bei der Unterzeichnung. Grüttemeier erklärte: Wir
haben ein Fundament, auf dem wir aufbauen können - auch wenn die materielle
Ausstattung alles andere als üppig ist.
Zielvereinbarungen
werden nicht nur mit den Fakultäten geschlossen, sondern auch mit allen anderen
Organisationseinheiten der Universität. Zurzeit wird an einer Zielvereinbarung
mit dem Dezernat 3 Studentische und Akademische Angelegenheiten gearbeitet.
Windenergie:
Niedersachsen will Spitzenstellung halten
Lutz Stratmann eröffnete
Expertentreffen in Oldenburg
Immer
größere Bedeutung |
Niedersachsen ist das
Bundesland mit der größten Kompetenz im Bereich der Windenergie. Und
die Landesregierung ist entschlossen, diese Stellung nicht nur zu erhalten, sondern
weiter auszubauen. Das erklärte der Niedersächsische Minister
für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann, in der Universität Oldenburg.
Dort eröffnete er Ende März ein Symposion, zu dem sich unter dem Motto
Forschung - Hart am Wind 200 ExpertInnen aus Wissenschaft, Industrie
und Verwaltung zusammenfanden, um über den weiteren Forschungs- und Beratungsbedarf
zu diskutieren. Veranstalter des Symposions war das Forschungszentrum ForWind
der Universitäten Oldenburg und Hannover.
Stratmann betonte, die großen
Probleme auf dem Energiemarkt erforderten ein immer intensiveres Nachdenken darüber,
wie der Einsatz von erneuerbaren Energiequellen gefördert und intensiviert
werden könne. Windenergie spiele dabei eine große Rolle nicht
nur in Deutschland sondern weltweit. Das zeige sich auch am Exportboom von Anlagen
aus Deutschland. Dieser Markt ist einer, der auch langfristig starkes Wachstum
verspricht und deshalb auch von großer Bedeutung für die niedersächsische
Wirtschaft ist, sagte er. Dem Forschungszentrum ForWind komme deshalb eine
besondere Rolle als Forschungs-, Bildungs- und Beratungseinrichtung für die
Industrie zu.
Universitätspräsident Prof. Dr. Uwe Schneidewind
erklärte, die Forschung im Bereich erneuerbarer Energiequellen habe an der
Universität Oldenburg eine große Tradition in ihrer jungen Geschichte
und zeige ein Maß an Weitsichtigkeit, das nicht immer so wahrgenommen worden
sei. Es sei Ziel der Universität, ihre Kompetenzen in diesem Bereich weiter
auszubauen und dabei intensiv mit der Wirtschaft zusammenzuarbeiten. Der Forschungsbedarf
sei groß, und die rasche Umsetzung neuester Forschungsergebnisse sei angesichts
anstehender Herausforderungen im Bereich der Offshore-Anlagen absolut notwendig.
Prof.
Peter Schaumann, ForWind-Sprecher von der Universität Hannover, gab einen
Überblick über den Stand der vielfältigen Aktivitäten von
ForWind. Er sei froh, dass Niedersachsen rechtzeitig die Chance genutzt hätte,
in Deutschland das erste und einzige interdisziplinäre Forschungszentrum
für die Windenergie zu etablieren. Damit bekennen sich die beiden Universitäten
Oldenburg und Hannover dazu, die Windenergieforschung gemeinsam mit der Landesregierung
fächerübergreifend zu unterstützen. Bei den Studierenden sei das
Interesse für diesen Technologiezweig groß und die Leistungen der jungen
Wissenschaftler seien beeindruckend.