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Personalien
Prof.
Dr. Jens Christoffers, bisher Hochschullehrer an der Universität Stuttgart,
hat den Ruf auf die Professur für Organische Chemie angenommen. Nach dem
Chemiestudium in Marburg, das er 1992 mit der Diplomarbeit abschlossen hat, wechselte
er an die Universität Bonn. Dort promovierte er 1994 auf dem Gebiet der präparativen
metallorganischen Chemie über Organische Synthesen mit Chrom-Carben- und
Kobalt-Alkin-Komplexen. Nach einem Postdoktorat an der University of California
at Berkeley, wo er sich mit der Synthese von Zirkonium-Komplexen und deren katalytischen
Eigenschaften befasste, begann Christoffers 1996 mit Forschungsarbeiten an der
Technischen Universität Berlin. Im Jahr 2000 habilitierte er sich mit einer
Arbeit über die Katalyse selektiver Michael-Reaktionen und erhielt
im selben Jahr einen Ruf auf eine C3-Professur für Organische Chemie an die
Universität Stuttgart, wo er bis vor kurzem tätig war. Seine Forschungsaktivitäten
konzentrieren sich auf die Entwicklung von neuen Synthesemethoden. Hier sind vor
allem die enantioselektive Katalyse von C-C-Verknüpfungsreaktionen, Oxidationsreaktionen
mit Luftsauerstoff und Heterocyclensynthesen hervorzuheben.
Prof.
Dr. Matthias Grünke, zuletzt Vertreter einer Professur an der Universität
Köln, hat die Professur mit dem Schwerpunkt Pädagogik und Didaktik bei
Beeinträchtigungen des Lernens am Institut für Sonderpädagogik,
Prävention und Rehabilitation angenommen. Grünke studierte Psychologie
an der Universität Erlangen-Nürnberg und im Rahmen eines Promotionsstudiums
Heilpädagogik an der Universität Köln, wo er 1999 auch promovierte
und sich vier Jahre später im Bereich Lernbehinderung habilitierte. Bevor
der Wissenschaftler den Ruf nach Oldenburg annahm, vertrat er außer in Köln
auch an der Universität Leipzig eine Professur. Neben seiner wissenschaftlichen
Tätigkeit unterrichtete er mehrere Jahre an einer Förderschule. Seine
Forschungsschwerpunkte sind: Kognitive und motivationale Förderung von Kindern
und Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten, berufliche Eingliederung von benachteiligten
Jugendlichen und Forschungsmethoden in der Sonderpädagogik.
Prof.
Dr. Rainer Danielzyk, Geograph am Institut für Politikwissenschaft und
Direktor des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen
des Landes Nordrhein-Westfalen, ist in den Editorial Advisory Board der Fachzeitschrift
disP berufen worden - einer interdisziplinären, mehrsprachigen
Zeitschrift für Raum-, Stadt- und Umweltplanung, die vom Netzwerk Stadt und
Landschaft der ETH Zürich herausgegeben wird.
Prof. Violetta Dinescu,
Komponistin am Institut für Musik, ist mit dem Kulturpreis der Oldenburgischen
Landschaft ausgezeichnet worden. Die in Bukarest geborene Künstlerin wurde
für ihr musikalisches Lebenswerk geehrt und dafür, dass sie zeitgenössischer
Musik im kulturellen Leben des Oldenburger Landes eine festen Platz gegeben habe.
Die vielfach ausgezeichnete Komponistin lehrt seit 1996 in Oldenburg.
Prof.
Dr. Barbara Fülgraff, emeritierte Erziehungswissenschaftlerin mit dem
Schwerpunkt Erwachsenenbildung, wurde mit dem Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen
Verdienstordens für ihr vielfältiges, langjähriges Engagement im
Bereich der Erwachsenenbildung ausgezeichnet. Fülgraff, die sich insbesondere
als Gerontologin einen Namen gemacht hat, wurde 1972 als erste Professorin an
die neu gegründete Universität Oldenburg berufen.
Dr. Nanna
Fuhrhop, bisher Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Potsdam,
hat die Verwaltung der Professur für Deutsche Sprache unter Einschluss von
Sprachtheorie und Sprachgeschichte am Institut für Germanistik übernommen.
Die Germanistin forscht u.a. über die allgemeine und germanistische Linguistik
und Deutsche Grammatik. 2005 wurde sie mit dem Hugo-Moser-Preis ausgezeichnet.
Prof. Dr. Helmut Hildebrand, Neuropsychologe am Institut für
Psychologie, ist von der Gesellschaft für Neurologische Rehabilitation in
die Arbeitsgruppe Leitlinien der neurologischen Rehabilitation berufen
worden. Er wird dort u.a. bundesweite Leitlinien für die Maßnahmen
der neurologischen Rehabilitation entwickeln.
Dr.
Lilia Monika Hirsch, bisherige Koordinatorin des Bereichs Wissenschaftliche
Weiterbildung und stellvertretende Abteilungsleiterin des Forschungs- und Technologie-Transfers
der Universität Düsseldorf, ist seit März Geschäftsführerin
des Centers für Distributed eLearning der Universität Oldenburg. Die
gebürtige Polin siedelte 1998 von Kolberg nach Verden/Aller über. Nach
freier Mitarbeit im Bereich Veranstaltungsbetreuung studierte sie Erziehungswissenschaften,
Soziologie und Psychologie in Düsseldorf. 2005 promovierte sie dort zum Thema
Neuere Entwicklungen der Internetnutzung Jugendlicher. Außer
ihrer Referentenstelle im Bereich Weiterbildung war sie auch mit der Leitung des
Projekts Existenzgründung aus der Hochschule an der Universität
Düsseldorf betraut.
Prof. Dr. Dirk Lange, Hochschullehrer
für die Didaktik der Politischen Bildung am Institut für Politikwissenschaft,
ist zum Bundesvorsitzenden der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung
(DVPB) gewählt worden. Der Fachverband ist ein Zusammenschluss von LehrerInnen,
WissenschaftlerInnen und außerschulischen PädagogInnen, die sich der
demokratischen Kultur der Gesellschaft verpflichtet fühlen.
Matthias
Langner, Künstler und Absolvent der Kunstpädagogik und Mathematik
der Universität Oldenburg, ist mit dem Förderpreis Fotografie der Kulturstiftung
der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg ausgezeichnet worden. Langner überzeugte
die Jury mit Fotografien, bei denen durch extrem lange Belichtungszeiten oder
Überlagerungen von Aufnahmen Verwischungen entstehen.
Dr. Susanne
Möbuß und Dr. Klaus Rehkämper, beide als apl. Professoren
am Institut für Philosophie, teilen sich die Verwaltung einer Professur.
Möbuß beschäftigt sich mit Jüdischer Philosophie, Existenzphilosophie
und der französischen Philosophie der Gegenwart. Rehkämpers Forschungsschwerpunkte:
analytische Sprachphilosophie, Erkenntnistheorie, Metapherntheorie und Philosophie
der Wahrnehmung.
Dr. Jobst Seeber, Leiter der Transferstelle Dialog,
ist in den Beirat der Wissenschaftlichen Gesellschaft zum Studium Niedersachsens
e.V. (WIG) berufen worden. Die Gesellschaft ist ein Netzwerk von Personen
und Einrichtungen mit dem Ziel, durch wechselseitigen Wissenstransfer, durch die
Bündelung von Know-how und durch Kooperationen bei fachübergreifenden
Fragestellungen die Landesforschung und wissenschaftliche Landeskunde in Niedersachsen
zu fördern.
Dr. Birgit-Katherine Seemann, bisher Geschäftsführerin
der Fakultät IV Human- und Gesellschaftswissenschaften, ist als Fachbereichsleiterin
Kultur und Museum nach Potsdam gewechselt.
Dr. Simone Seitz, Erziehungswissenschaftlerin
und Professurvertreterin in Bremen, ist für ihre Dissertation, die sie im
Rahmen des Promotionsprogramms Fachdidaktische Lehr-Lernforschung: Didaktische
Rekonstruktion an der Universität Oldenburg schrieb, mit dem Forschungspreis
der Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts ausgezeichnet
worden. Das Thema: Was Kinder an Zeit berührt.
Aus der Universität wurden vorabschiedet
Wilfried Belschner
Prof.
Dr. Wilfried Belschner, Wissenschaftler am Institut für Psychologie, hat
die Universität über sein Fach hinaus maßgeblich mit geprägt.
Unmittelbar nach der Berufung 1974 wurde er zum ersten Dekan seines Fachbereichs
gewählt und leistete über drei Jahrzehnte in allen Gremien der Selbstverwaltung
kreative Aufbauarbeit. So bei der Einrichtung des Diplom-Studiengangs Psychologie.
Als Leiter der Abteilung für Gesundheits- und Klinische Psychologie entwickelte
er Studienangebote, mit denen Oldenburg immer wieder zum Vorreiter wurde. Frühzeitig
erkannte er die Bedeutung alternativer Konzepte für die Weiterentwicklung
der Psychologie: die Etablierung der Gesundheitspsychologie, der Bewusstseinsforschung
und den Aufbau des Kontaktstudiums Qigong. Viel Engagement verwandte Belschner
darauf, gesellschaftliche Problemfelder ins Studium zu integrieren. So entstanden
u.a. das Kommunikationszentrum Nachbarschaftsladen, die Beratungsstelle für
Selbsthilfegruppen (BEKOS), das Zentrum für Psychologische Beratung (ZEBRA),
der Raum der Stille und die Hochschulambulanz. Forschung, Lehre und gesellschaftliche
Verantwortung hingen für ihn stets eng zusammen. Dass ihn das Deutsche Kollegium
für Transpersonale Psychologie und Psychotherapie 1999 zum Präsidenten
gewählt hat, darf man sicherlich als Beleg für die Bedeutung seiner
Forschungsarbeit betrachten.
August Schick
Helga Brandes
Prof.
Dr. Helga Brandes, Dozentin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft am
Institut für Germanistik, hat sich mit der Vorlesung Frauenzimmerlektüren
und Geschlechterdiskurse im 18. Jahrhundert von der Universität verabschiedet.
Sie studierte Germanistik und Romanistik in Hamburg, Göttingen und Münster.
1968 kam sie nach Oldenburg. Nach ihrer Habilitation 1988 wurde sie zur apl. Professorin
ernannt. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Literatur/Publizistik
des 17.19. Jahrhunderts; dabei gehören die Epoche der Aufklärung
und des Vormärz, die Genderforschung und Felder der literarisch-publizistischen
Öffentlichkeit zu ihren Arbeitsgebieten. Sie war Gründungsmitglied des
Zentrums für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung. Für
die Hochschullehrerin spielten interdisziplinäre Veranstaltungen und Projekte
immer eine große Rolle; ihre Lehre war durch Kontinuität und Engagement
geprägt. In der Akademischen Selbstverwaltung übernahm sie verantwortungsvolle
Funktionen, und war Vorstandsmitglied der Bibliotheksgesellschaft Oldenburg. Auch
ihr Wirken im internationalen Rahmen gehört zum Profil der Wissenschaftlerin.
Sabine
Kyora
Klaus Hinsch
Prof.
Dr. Klaus Hinsch, Experimentalphysiker am Institut für Physik, geht in den
Ruhestand. Hinsch kam 1978 von Göttingen an die Universität Oldenburg
und hatte maßgeblichen Anteil am Auf- und Ausbau der Physik. Seine Forschungsarbeiten
auf dem Gebiet der kohärenten Laseroptik wurden schon frühzeitig mit
erheblichen Drittmitteln gefördert. Sie lieferten wesentliche Beiträge
zur dreidimensionalen optischen Strömungsmessung und zur berührungslosen,
hochauflösenden Detektion von Korrosions- und Verformungsprozessen an technischen,
aber auch sensiblen Oberflächen, wie beispielsweise von kulturhistorisch
einzigartigen Kunstobjekten. Die Vielzahl seiner wissenschaftlichen Originalarbeiten
verhalf ihm zu einem exzellenten internationalen Ruf. So wurde er gefragter Gutachter
für die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und für Fachzeitschriften
und war lange Jahre im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für angewandte
Optik. Viel Anerkennung erfuhr Hinsch auch für seine sehr engagierte und
lebendige Lehre, der er sich immer mit Freude und einem hohen Maß an Kreativität
widmete. Seine Forschungsarbeiten führten ihn mehrfach ins Ausland, Lehraufenthalte
nach Indien, China und Neuseeland. Manche Physiker, die er dort für die Laseroptik
begeisterte, kamen später als Humboldt-Stipendiaten in seine Arbeitsgruppe.
Heinz
Helmers, Gerd Gülker
Hans Peter Litz
Prof.
Dr. Hans Peter Litz, Wirtschafts- und Sozialstatistiker, ist in den Ruhestand
gegangen. 1977 kam er nach Oldenburg. Er wurde hierher berufen, nachdem er durch
seinen wissenschaftlichen Werdegang speziell gewünschte Voraussetzungen mitbrachte:
Zum einen die universitäre Lehre und Forschung mit der empirischen Praxis
der amtlichen Statistik verbinden zu können, und zum anderen wirtschafts-
und sozialwissenschaftliche Erkenntnisfindung miteinander zu konfrontieren. Beides
gelang ihm im Zuge seiner fast 30-jährigen Lehr- und Forschungstätigkeit
und in seinen einschlägigen Veröffentlichungen in bewundernswerter Beharrlichkeit.
Besonders engagierte sich der Wissenschaftler im Projektstudium. Die Verantwortung
für die statistische Grundausbildung im Bereich der beschreibenden und schließenden
Statistik weitete er in eine Kooperation zwischen den wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen
Fächern aus, was nicht nur organisatorische Vorteile, sondern auch inhaltliche
Weiterungen des Horizonts und der Qualität der Studieninhalte brachte. Es
gelang ihm, Statistik nicht langweilig, trocken und schwierig erscheinen zu lassen,
sondern als eine lebendige, ambitionierte Sprache.
Klaus W. Schüler
Wolfgang
Pfaffenberger
Prof.
Dr. Wolfgang Pfaffenberger, Volkswirtschaftler, der jetzt in den Ruhestand geht,
gehört zur ersten Generation der Wirtschaftswissenschaftler an der Universität
Oldenburg. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre war er von 1966 bis 1971
zunächst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität
Berlin und dann als Dozent an der University of Birmingham tätig. 1971 kehrte
er als Assistenzprofessor an die FU Berlin zurück, bevor er 1975 den Ruf
auf die frisch geschaffene Professur für Volkswirtschaftslehre, insbesondere
Wirtschaftspolitik, in Oldenburg annahm. Sein Hauptinteresse gilt seit langem
der Energiewirtschaft und Energiepolitik, und er hat durch seine Forschung und
Lehre auf diesem Gebiet einen entscheidenden Anteil am Aufbau des umwelt- und
ressourcenökonomischen Arbeitsschwerpunkts der Oldenburger Volkswirtschaftslehre.
1997 wurde er zum Direktor des Bremer Energieinstituts ernannt und hat dieses
zu einem der renommiertesten energiewirtschaftlichen Forschungsinstitute in Deutschland
gemacht. 2002 wurde er dauerhaft von seiner Tätigkeit in Oldenburg freigestellt
und übernahm eine Professur an der neu gegründeten International University
Bremen. Durch seine Arbeit in Oldenburg und Bremen hat Wolfgang Pfaffenberger
den Nordwesten zu einem international sichtbaren Standort der energiewirtschaftlichen
Forschung gemacht.
Heinz Welsch
Manfred Weidenbruch
Prof.
Dr. Manfred Weidenbruch, Chemiker und erster Anorganiker der Oldenburger Universität,
wurde emeritiert. Nach Promotion (1965) und Habilitation (1971) an der RWTH Aachen
wurde Weidenbruch Professor in Aachen und folgte 1978 einem Ruf auf einen Lehrstuhl
nach Oldenburg. Seit über 35 Jahren befassen sich seine Arbeiten vorrangig
mit hochreaktiven Siliciumverbindungen. Besondere Verdienste hat sich Weidenbruch
durch Entdeckung und Aufklärung neuer Bindungsarten im Bereich der Hauptgruppenelemente
erworben. Als erfahrener Hochschullehrer, DFG Gutachter und Mitglied im Editorial
Board der Zeitschrift Organometallics ist sein kompetenter Rat stets gefragt.
Sein wissenschaftliches Werk wurde durch die Verleihung des renommierten WACKER-Siliconpreises
(2001) geehrt. Diese Arbeiten haben wesentlich das weltweite Ansehen der Leistungen
der Anorganischen Chemie an der Universität Oldenburg begründet. Als
Doktorvater von nahezu 52 Promotionen hat er jungen WissenschaftlerInnen Kreativität
und Begeisterung vermittelt, um in bislang unerschlossene Bereiche der Grundlagenforschung
vorzustoßen.
Rüdiger Beckhaus