Hochschulzeitung UNI-INFO
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Personalien
Prof.
Dr. Anton Kirchhofer, bisher Privatdozent und Vertreter einer Professur für
New English Literatures/Postcolonial Studies an der Universität München,
hat den Ruf auf die Professur für Englische Literaturwissenschaft am Institut
für Fremdsprachenphilologien angenommen. Kirchhofer studierte Anglistik,
Germanistik und Romanistik an der FU Berlin sowie Englische Literaturwissenschaft
und Neuere Deutsche Literatur in München und war Stipendiat der Studienstiftung
des Deutschen Volkes. Nach dem Magisterexamen 1990 ging er für acht Monate
als Teaching Fellow nach Pittsburgh (USA), um dann als Lehrbeauftragter, Wissenschaftlicher
Mitarbeiter und Assistent am Institut für englische Philologie in München
zu forschen und zu lehren und 1994 zu promovieren. Nach der Habilitation 2002
mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), übernahm
er im Wintersemester 2002/03 Professurvertretungen für englische Literaturwissenschaft
in Wien und München. In der Forschung beschäftigt sich Kirchhofer u.a.
mit dem Roman und dem Zeitschriftenmarkt im 18. und der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts.
Prof.
Dr. Michael Komorek, bisher Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität
Kiel, hat den Ruf auf die Professur für Didaktik der Physik angenommen. Nach
dem Studium der Physik ging er 1992 an das Leibniz-Institut für Pädagogik
der Naturwissenschaften (IPN) der Universität Kiel, wo er 1997 promovierte.
Im Postdoktorat entwickelte er zusammen mit Lehrergruppen Unterricht zu Themen
der modernen Physik. Diese Arbeiten waren von Lernprozessforschung begleitet.
Er arbeitet bis heute im PISA-Projekt und ist Mitbegründer von Physik
im Kontext. Die Habilitation begann er 2000 mit einem Stipendium der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG). 2003-2004 vertrat er eine C3-Professur für
Physikdidaktik an der Universität Dortmund. Nach der Habilitation erhielt
er zwei Rufe und entschied sich für die Oldenburger Universität. Seine
Forschungsaktivitäten konzentrieren sich auf die Wirkung kontext-basierten
Physikunterrichts, die Professionalisierung von PhysiklehrerInnen und auf die
Didaktische Rekonstruktion aktueller physikalischer Inhalte. Dies schließt
die Mitwirkung am Graduiertenkolleg ProDid ein.
Prof.
Dr. Andrea Strübind, seit dem Wintersemester 2005/06 mit einem Lehrauftrag
an der Universität Oldenburg, hat den Ruf auf die Professur für Kirchengeschichte
und Historische Theologie am Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik
angenommen. Strübind studierte Evangelische Theologie, Geschichte und Judaistik
in Berlin und Jerusalem. 1990 promovierte sie an der Kirchlichen Hochschule Berlin
und absolvierte die Ordination zur Pastorin im Bund Evangelisch-Freikirchlicher
Gemeinden. Tätigkeiten als Vikarin und Referentin im Ökumenischen Rat
in Berlin sowie als Pastorin in der Ev.- Freikirchlichen Gemeinde (München)
schlossen sich an. 1999 habilitierte sich Strübind und übernahm eine
Lehrtätigkeit für Historische Theologie an der Universität Heidelberg.
Eine Gastprofessur im Rahmen des Maria-Goeppert-Mayer-Programms für internationale
Frauen- und Genderforschung führten sie 2004 an die Universität Lüneburg.
Der Ernennung zur apl. Professorin an der Universität Heidelberg 2005 folgte
der Ruf an die Universität Oldenburg. In der Forschung beschäftigt sie
sich in erster Linie mit der Reformationsgeschichte und der Neueren Kirchengeschichte.
Prof.
Dr. Jens Thiele, Hochschullehrer für Visuelle Medien, ist zum neuen Direktor
des Kulturwissenschaftlichen Instituts KUNST - TEXTIL - MEDIEN gewählt worden.
Thiele studierte Freie Grafik, Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik in Braunschweig
und Göttingen, wo er auch promovierte. Von der Universität Wuppertal,
an der er von 1974 bis 1979 Wissenschaftlicher Assistent war, kam er 1979 nach
Oldenburg. Hier lehrt und forscht er seitdem als Hochschullehrer in den Bereichen
Ästhetik, Theorie und Geschichte der visuellen Medien , insbesondere Film-
und Kinderbuchillustration. Der Wissenschaftler leitet als Direktor die Forschungsstelle
Kinder- und Jugendliteratur an der Oldenburger Universität und ist selbst
erfolgreicher Bilderbuchautor und Illustrator.
Dr. Wolfgang Achnitz,
Privatdozent am Germanistischen Institut der Universität Münster, ist
mit der Verwaltung der Professur für Ältere deutsche Sprache und Literatur
am Institut für Germanistik beauftragt worden.
Jun. Prof. Dr. Axel
Hahn, bisher als Juniprofessor für Wirtschaftsinformatik an der Universität
Oldenburg, hat den Ruf an die Technische Fachhochschule Berlin angenommen.
Dr.
Peter Heinrich, Wissenschaftler an der Universität Würzburg, hat
die Verwaltung der Professur Sonderpädagogik mit dem Schwerpunkt Pädagogik
und Didaktik bei Beeinträchtigungen der geistigen Entwicklung am Institut
für Sonderpädagogik, Prävention und Rehabilitation übernommen.
Prof. Dr. Christine Müller, bisher Hochschullehrerin für
Mathematik mit dem Schwerpunkt Stochastik an der Universität Oldenburg, hat
den Ruf an die Universität Kassel angenommen.
Dr. Bero Roos, Privatdozent
an der Universität Hamburg, ist mit der Verwaltung der Professur für
Mathematik mit dem Schwerpunkt Mathematisierung der Wirtschaftswissenschaften
beauftragt worden. Roos hat zuvor Professuren in Halle-Wittenberg, Köln und
Dresden vertreten.
Aus der Universität wurden vorabschiedet
Detlef
Hoffmann
Prof.
Dr. Detlef Hoffmann, Kunsthistoriker am Kulturwissenschaftlichen Institut, wurde
am 12. Februar 2006 im Rahmen einer Feierstunde im Oldenburger Landesmuseum für
Natur und Mensch verabschiedet. Dem schloss sich die Finissage der Ausstellung
zur Reise von Lewis & Clark Mit dem Boot über die Rocky Mountains
an, die Detlef Hoffmann gemeinsam mit Kollegen und Studierenden realisiert hatte.
Hoffmann war ein Mann des Museums. 1979 kam er aus dem Städtischen Museum
Frankfurt an die Universität Oldenburg, wo er sich über 27 Jahre lang
mit Leidenschaft für museale Belange in Lehre und Forschung einsetzte. Auf
seine Initiative hin ist der Masterstudiengang Museum und Ausstellung
ins Leben gerufen worden. Die Stadt Oldenburg verdankt ihm zahlreiche Ausstellungen.
Als Kunsthistoriker war Hoffmann offen für die äußeren Ränder
der Fachdisziplin: für Übergänge und Wechselbeziehungen etwa zu
Comics oder Spielkarten. In diesen Forschungsgebieten hat er sich als Kunstwissenschaftler
internationalen Ruf erworben. Sein Weggang ist ihm - aber auch dem Seminar für
Kunst, Kunstgeschichte und Kunstpädagogik - nicht leicht gefallen; Hoffmann
hätte gerne noch weiter gelehrt. Universität und Ministerium stimmten
dem aber nicht zu.
Jens Thiele
Peter Köll
Peter
Köll Prof. Dr. Peter Köll, Hochschullehrer für Organische Chemie
am Institut für Reine und Angewandte Chemie, gehörte 1975 zu den Erstberufenen
in der Chemie und verlässt die Universität nach über 30 Jahren.
Er engagierte sich über Jahrzehnte in zahlreichen Selbstverwaltungsgremien:
als Dekan des früheren mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachbereichs,
als Vizepräsident der Universität, als Dekan des Fachbereichs Chemie
sowie als langjähriger Vorsitzender des Promotionsausschusses Chemie. 1971
promovierte der Wissenschaftler in Hamburg. Die zweite naturwissenschaftliche
Veröffentlichung überhaupt nach Gründung der Universität 1974
wurde von ihm publiziert. Der Océ-van der Grinten Preis zur Förderung
der Wissenschaft auf dem Gebiet des Umweltschutzes wurde ihm zusammen mit Prof.
Dr. Jürgen O. Metzger verliehen. Insgesamt hat er die stattliche Anzahl von
160 wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlicht. Es ist nicht zuletzt Peter
Kölls konstruktiver Hartnäckigkeit zu verdanken, dass der
architektonisch gelungene Hochschulbau in Wechloy, der mehrfach auf der Kippe
stand, realisiert werden konnte. Aus seinem Arbeitskreis sind mehrere spätere
Professoren an deutschen Universitäten hervorgegangen.
Jürgen
Martens
Jürgen O. Metzger
Prof.
Dr. Jürgen O. Metzger lehrt und forscht als Chemiker seit 1974 in Oldenburg.
Metzger studierte Chemie in Tübingen, Erlangen, Berlin und Hamburg und promovierte
1974. Im selben Jahr kam er als Wissenschaftlicher Assistent und später als
Akademischer Rat nach Oldenburg und zählte damit zu den Chemikern der ersten
Stunde. 1981 wurde ihm zusammen mit Prof. Dr. Peter Köll der Océ-van
der Grinten Preis zur Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet des Umweltschutzes
verliehen. Nach der Habilitation (1983) im Fach Organische Chemie war Metzger
als Privatdozent im Fachbereich Chemie tätig. Es folgte 1994 die Ernennung
zum außerplanmäßigen Professor. Im selben Jahr wurde dem Wissenschaftler
der August-Claas Forschungspreis Nachwachsende Rohstoffe verliehen.
Er ist Autor von über 110 wissenschaftlichen Publikationen u.a. über
Massenspektrometrie, umweltverträgliche Synthesen und die Chemie nachwachsender
Rohstoffe Öle und Fette. Daneben war er Dekan des Fachbereichs Chemie
und viele Jahre lang Bibliotheksbeauftragter. Sein Engagement ging über Oldenburg
hinaus, so war er vor über zehn Jahren Initiator des ersten Tages der
Chemie.
Jürgen Martens
Wilfried Stölting
Prof.
Dr. Wilfried Stölting, Hochschullehrer für Deutsch als Fremdsprache
am Interdisziplinären Zentrum für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen
(IBKM), gehört als Slavist und Osthistoriker (FU Berlin) zur ersten Generation
in der Spracharbeit mit Migranten und zu den Befürwortern einer zweisprachigen
Erziehung. 1975 kam Stölting an die Universität Oldenburg, wo er von
1979 bis 1980 Dekan des damaligen Fachbereichs war. Er leitete von 1981 bis 1986
den Modellversuch der Bund-Länder-Kommission, der den Ergänzungsstudiengang
Interkulturelle Pädagogik einführte. 1991 wurde das heutige IBKM von
ihm mitgegründet. Elf Jahre lang - von 1994 bis 2005 - leitete Stölting
die vom DAAD geförderte Germanistische Institutspartnerschaft mit den Universitäten
Nordkasachstans, die zahlreiche kasachstanische Germanistinnen nach Oldenburg
brachte. Er war wegen seiner hohen Fachkompetenz und seines Einfühlungsvermögens
ein geschätzter akademischer Lehrer, der an der Ausbildung mehrerer Generationen
von Studierenden der Germanistik und Interkulturellen Pädagogik mitgewirkt
hat. Seine Forschungsgebiete betreffen u. a. die Zweisprachigkeit von SchülerInnen
aus Jugoslawien, die Schulsprachenpolitik in Bremen (DFG), die Sprachlichkeit
und sprachliche Integration der russlanddeutschen Aussiedler.
Michael Fritsche
Walter
Thimm
Am
27. März 2006 ist Prof. Dr. Walter Thimm im Alter von 69 Jahren verstorben.
Von 1980 bis zu seiner Pensionierung 2001 war er in Forschung und Lehre mit dem
Schwerpunkt Allgemeine Behindertenpädagogik am Institut für
Sonderpädagogik, Prävention und Rehabilitation an der Universität
tätig. Nach seinem Lehramtsstudium an der Pädagogischen Akademie Dortmund
studierte er Blinden- und Sehbehindertenpädagogik sowie Soziologie an der
Universität Hamburg. 1970 promovierte er an der Universität Hannover
zum Thema Blindheit als gesellschaftliche Kategorie. Es folgten sehr
aktive Jahre als Akademischer Rat in Dortmund und von 1972 bis 1980 als Professor
für Soziologie der Behinderten an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
Seine wissenschaftliche Produktivität setzte er höchst erfolgreich in
Oldenburg fort. Seine von der Bundesregierung unterstützten Forschungsprojekte
zur Normalisierung, zu Familienentlastenden Diensten,
zu Gemeindeorientierten Hilfen und zu Wege der Unterstützung
von Familien mit behinderten Kindern haben sowohl Entscheidungshilfen für
die Sozialpolitik bereit gestellt als auch konkrete Hilfen für Menschen mit
Behinderung und ihre Angehörigen ermöglicht. 1997 gründete Thimm
mit KollegInnen aus Oldenburg und anderen Universitäten das Doktorandenzentrum
Sonderpädagogik und Rehabilitation (DOZ) an der Universität Oldenburg,
an dem er noch bis kurz vor seinem Tod aktiv mitwirkte. Walter Thimm hat durch
seine Arbeit das Profil der Sonder- und Rehabilitationspädagogik maßgeblich
geprägt. Diejenigen, die ihn kannten, werden ihn als geschätzten Forscher,
Lehrer und Kollegen in seiner menschlichen Art gern in Erinnerung behalten.
Gisela
Schulze