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Forschung


Image und Erfolg mit Nachhaltigkeit verbessern

Automobilindustrie Forschungsprojekt über Lieferantenbeziehungen

Unzähllige Einzelteile: An der Herstellung eines Kraftfahrzeugs sind verschiedentste Zulieferer mit ihren Produkten beteiligt.
Foto: Volkswagen AG

Nachhaltige Entwicklungen auch in den Lieferantenbeziehungen zu verankern - darum ging es bei einem inzwischen abgeschlossenen Forschungsprojekt im Auftrag der Volkswagen AG, an dem PD Dr. Stefan Seuring (Institut für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik) und Dr. Julia Koplin (ehemals Universität Oldenburg, jetzt Volkswagen AG) beteiligt waren („Nachhaltigkeit in der Lieferantenkette eines Automobilherstellers“). In dem Projekt wurde der Handlungsspielraum des Volkswagen-Konzerns im Rahmen seiner Lieferantenbeziehungen ermittelt und ein Konzept zur Integration von Umwelt- und Arbeitsschutzkriterien sowie sozialen Rechten in das globale Beschaffungsmanagement entwickelt. Nach Angaben von Volkswagen soll das Konzept umgesetzt und angepasst werden mit dem Ziel, Kooperation und gegenseitiges Vertrauen zu stärken. Letztlich sollen beide Partner von der Zusammenarbeit profitieren.

Dabei geht es auch um Image und Erfolg des Volkswagen Konzerns. Beides hängt nicht zuletzt vom Engagement im Bereich Nachhaltigkeit ab - und zwar sowohl im eigenen Haus als auch bei den weltweiten Zulieferern. Ähnliche Prozesse vollziehen sich auch bei anderen großen Unternehmen, die im Zuge der Globalisierung in eine Entwicklung einbezogen sind, bei der es um Einhaltung weltweiter Umwelt- und Sozialstandards geht.

Das Konzept geht von der Annahme aus, dass ein umweltbewusster und sozial engagierter Lieferant ein auch ökonomisch überdurchschnittlich guter und zuverlässiger Partner ist, von dem der Auftraggeber langfristig profitiert. Auf der Ebene von Produktstandards existiert in der Automobilindustrie schon jetzt häufig eine Verknüpfung von Umwelt- und Qualitätsanforderungen. Dazu gehören beispielsweise Materialempfehlungen oder -verbote, die sich auch auf Zulieferteile beziehen.

Darüber hinaus spielen Umwelt- und Sozialstandards bei der Lieferantenbewertung und -auswahl eine zunehmende Rolle. Die Produktionsprozesse und Arbeitsverhältnisse des Lieferanten sollen sich an globalen Mindeststandards orientieren. Ziel ist die Schaffung und Anwendung von Umweltmanagementsystemen und der aktive Umgang mit ökologischen Herausforderungen. Dazu gehören die Vermeidung von Umwelt- und Gesundheitsschäden, die Entwicklung von Produkten und Prozessen mit geringem Ressourcenverbrauch und die Abfallvermeidung durch Recycling und Entsorgung. Um diese Ziele zu vermitteln, ist es geboten, Mitarbeiter und Lieferanten in diesen Bereichen weiterzubilden.

Auch bezüglich des Sozialverhaltens soll das Problembewusstsein - etwa durch Fortbildungsseminare - bei den Lieferanten gestärkt werden. So gilt das Verbot der Diskriminierung aufgrund Hautfarbe, Geschlecht, Religion oder politischer Einstellung. Auch das Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit und die Hinwendung zu vertraglich geregelten Arbeitsverhältnissen und angemessener Vergütung bei garantierten Mindestlöhnen sind als Grundlagen der Zusammenarbeit unverzichtbar.

@ stefan.seuring@uni-oldenburg.de


Tag der Meeresforschung

ICBM öffnet Türen am 12. Juni / Stratmann zu Gast

Einen Tag der Meeresforschung für die interessierte Öffentlichkeit veranstaltet das Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) am Montag, 12. Juni 2006, 11.30 bis 17.00 Uhr. Auf dem Programm stehen Institutsführungen, Demonstrationen aus Forschungsprojekten und Filmvorführungen. Zum Abschluss finden von 18.00 bis 20.00 Uhr im Landesmuseum Natur und Mensch drei Vorträge statt. Im Mittelpunkt stehen die Forschungsarbeiten des ICBM im Wattenmeer, im internationalen Tiefseebohrprogramm sowie biotechnologische Aspekte.

Gast des Tages der Meeresforschung wird auch der Niedersächsische Wissenschaftsminister Lutz Stratmann sein, der vormittags das ICBM besuchen wird. Geplant sind Gespräche mit WissenschaftlerInnen und Studierenden über aktuelle Forschungsthemen und das Studienangebot des ICBM.

Das ICBM, in dem 120 Wissen-schaftlerInnen und DienstleisterInnen tätig sind, ist das einzige universitäre Meeresforschungsinstitut in Niedersachen. Mit seinen zahlreichen neuen Erkenntnissen vor allem aus der Flachmeer- und Küstenforschung hat das Institut für das Land und den deutschen Küstenraum eine herausragende Bedeutung. Ein wesentlicher Teil der Forschungen ist in der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Forschergruppe BioGeoChemie des Watts gebündelt. Wichtige Arbeiten zum nachhaltigen Küstenzonenmanagement finden in der Nachwuchsforschergruppe IMPULSE statt. Forscherteams aus dem ICBM sind zudem am Internationalen Tiefseebohrprogramm (I-ODP) beteiligt. In konkreter Planung - in Kooperation mit den Universitäten Göttingen und Braunschweig und weiteren niedersächsischen Forschungsinstituten - ist die Erforschung einer wichtigen Gruppe von Meeresbakterien, der Roseobacter-Gruppe. Grundlage dieser Arbeiten ist ein Genomsequenzierungsprojekt für acht Meeresbakterien dieser Gruppe, für das kürzlich Forscher aus dem ICBM und der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig von einer amerikanischen Stiftung den Zuschlag erhielten.


Ordnungsdenken

Geschichte: Neues DFG-Forschungsprojekt

Unter dem Titel „Ordnungsden-ken und ‚social engineering’ als Reaktion auf die Moderne“ läuft seit Mai 2006 ein Forschungsprojekt am Institut für Geschichte (Jun.-Prof. Dr. Thomas Etzemüller, Foto), das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für zunächst zwei Jahre mit 160.000 € finanziert wird. Inhaltlich geht es um Ordnungsentwürfe und -praktiken von Experten im 20. Jahrhundert. Diese Experten, vor allem Ingenieure und Mediziner, reagierten auf die grundlegenden Umwälzungen der sozialen Ordnung und Lebenswelten im Gefolge der Industrialisierung, indem sie die Gesellschaft unter einer biologischen Perspektive als „Körper“ deuteten, der zu desintegrieren drohte. Sie versuchten, mit den technischen Mitteln der Moderne, die bedrohte Gesellschaftsverfassung in eine stabile Gemeinschaft zu reintegrieren. In Deutschland radikalisierte sich das Ordnungsdenken bis zur nationalsozialistischen Vernichtungspolitik. In dem Projekt soll der Blick auf Nordwesteuropa gelenkt werden, um vor diesem Hintergrund nationale Besonderheiten zu rekonstruieren.

Mit dem Projekt „Ordnungsdenken“ ist das so genannte „Myrdalprojekt“ eng verzahnt, das bislang von Thyssen und jetzt von der DFG gefördert wird (ebenfalls Jun.-Prof. Dr. Thomas Etzemüller). Das Projekt befasst sich mit Leben und Werk der schwedischen Eheleute Alva und Gunnar Myrdal, die zu den führenden Sozialingenieuren des 20. Jahrhunderts gehörten.

www.staff.uni-oldenburg.de/thomas.etzemueller


Diagnostik und Beratung

Psychologische Diagnostik und Beratung beim Verdacht auf eine Lese-Rechtschreib-Störung (LRS) im Kindes- und Jugendalter bietet die Psychologische Ambulanz für Lehre und Forschung (PALF) am Institut für Psychologie der Universität Oldenburg. In einer ausführlichen Diagnostik werden zunächst die Stärken und Schwächen des Kindes bestimmt, die den Erwerb der Lese- und Schreibkompetenz positiv und negativ beeinflussen können. Im Rahmen einer eingehenden Beratung erhalten Eltern ausführliche Informationen über den Stand der Wissenschaft. Außerdem werden Möglichkeiten und Grenzen der häuslichen Förderung aufgezeigt.

Leiter des Projekts ist der approbierte Psychotherapeut Dr. Norbert Krischke. Informationen: Montag bis Freitag, 8.00 bis 12.00 Uhr unter Tel. 0441/798-4466.

www.psychologie.uni-oldenburg.de/gesundheit/uni_ambulanz.htm

Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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