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Forschung
- Image und Erfolg mit Nachhaltigkeit
verbessern
Automobilindustrie Forschungsprojekt über Lieferantenbeziehungen
- Tag der Meeresforschung
ICBM öffnet Türen am 12. Juni / Stratmann zu Gast
- Ordnungsdenken
Geschichte: Neues DFG-Forschungsprojekt - Diagnostik und
Beratung
Image
und Erfolg mit Nachhaltigkeit verbessern
Automobilindustrie
Forschungsprojekt über Lieferantenbeziehungen
Unzähllige
Einzelteile: An der Herstellung eines Kraftfahrzeugs sind verschiedentste Zulieferer
mit ihren Produkten beteiligt. Foto: Volkswagen AG |
Nachhaltige
Entwicklungen auch in den Lieferantenbeziehungen zu verankern - darum ging es
bei einem inzwischen abgeschlossenen Forschungsprojekt im Auftrag der Volkswagen
AG, an dem PD Dr. Stefan Seuring (Institut für Betriebswirtschaftslehre und
Wirtschaftspädagogik) und Dr. Julia Koplin (ehemals Universität Oldenburg,
jetzt Volkswagen AG) beteiligt waren (Nachhaltigkeit in der Lieferantenkette
eines Automobilherstellers). In dem Projekt wurde der Handlungsspielraum
des Volkswagen-Konzerns im Rahmen seiner Lieferantenbeziehungen ermittelt und
ein Konzept zur Integration von Umwelt- und Arbeitsschutzkriterien sowie sozialen
Rechten in das globale Beschaffungsmanagement entwickelt. Nach Angaben von Volkswagen
soll das Konzept umgesetzt und angepasst werden mit dem Ziel, Kooperation und
gegenseitiges Vertrauen zu stärken. Letztlich sollen beide Partner von der
Zusammenarbeit profitieren.
Dabei geht es auch um Image und Erfolg des
Volkswagen Konzerns. Beides hängt nicht zuletzt vom Engagement im Bereich
Nachhaltigkeit ab - und zwar sowohl im eigenen Haus als auch bei den weltweiten
Zulieferern. Ähnliche Prozesse vollziehen sich auch bei anderen großen
Unternehmen, die im Zuge der Globalisierung in eine Entwicklung einbezogen sind,
bei der es um Einhaltung weltweiter Umwelt- und Sozialstandards geht.
Das
Konzept geht von der Annahme aus, dass ein umweltbewusster und sozial engagierter
Lieferant ein auch ökonomisch überdurchschnittlich guter und zuverlässiger
Partner ist, von dem der Auftraggeber langfristig profitiert. Auf der Ebene von
Produktstandards existiert in der Automobilindustrie schon jetzt häufig eine
Verknüpfung von Umwelt- und Qualitätsanforderungen. Dazu gehören
beispielsweise Materialempfehlungen oder -verbote, die sich auch auf Zulieferteile
beziehen.
Darüber hinaus spielen Umwelt- und Sozialstandards bei der
Lieferantenbewertung und -auswahl eine zunehmende Rolle. Die Produktionsprozesse
und Arbeitsverhältnisse des Lieferanten sollen sich an globalen Mindeststandards
orientieren. Ziel ist die Schaffung und Anwendung von Umweltmanagementsystemen
und der aktive Umgang mit ökologischen Herausforderungen. Dazu gehören
die Vermeidung von Umwelt- und Gesundheitsschäden, die Entwicklung von Produkten
und Prozessen mit geringem Ressourcenverbrauch und die Abfallvermeidung durch
Recycling und Entsorgung. Um diese Ziele zu vermitteln, ist es geboten, Mitarbeiter
und Lieferanten in diesen Bereichen weiterzubilden.
Auch bezüglich
des Sozialverhaltens soll das Problembewusstsein - etwa durch Fortbildungsseminare
- bei den Lieferanten gestärkt werden. So gilt das Verbot der Diskriminierung
aufgrund Hautfarbe, Geschlecht, Religion oder politischer Einstellung. Auch das
Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit und die Hinwendung zu vertraglich geregelten
Arbeitsverhältnissen und angemessener Vergütung bei garantierten Mindestlöhnen
sind als Grundlagen der Zusammenarbeit unverzichtbar.
@ stefan.seuring@uni-oldenburg.de
Tag
der Meeresforschung
ICBM öffnet Türen am 12. Juni / Stratmann
zu Gast
Einen Tag der Meeresforschung für die interessierte Öffentlichkeit
veranstaltet das Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) am Montag,
12. Juni 2006, 11.30 bis 17.00 Uhr. Auf dem Programm stehen Institutsführungen,
Demonstrationen aus Forschungsprojekten und Filmvorführungen. Zum Abschluss
finden von 18.00 bis 20.00 Uhr im Landesmuseum Natur und Mensch drei Vorträge
statt. Im Mittelpunkt stehen die Forschungsarbeiten des ICBM im Wattenmeer, im
internationalen Tiefseebohrprogramm sowie biotechnologische Aspekte.
Gast
des Tages der Meeresforschung wird auch der Niedersächsische Wissenschaftsminister
Lutz Stratmann sein, der vormittags das ICBM besuchen wird. Geplant sind Gespräche
mit WissenschaftlerInnen und Studierenden über aktuelle Forschungsthemen
und das Studienangebot des ICBM.
Das ICBM, in dem 120 Wissen-schaftlerInnen
und DienstleisterInnen tätig sind, ist das einzige universitäre Meeresforschungsinstitut
in Niedersachen. Mit seinen zahlreichen neuen Erkenntnissen vor allem aus der
Flachmeer- und Küstenforschung hat das Institut für das Land und den
deutschen Küstenraum eine herausragende Bedeutung. Ein wesentlicher Teil
der Forschungen ist in der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten
Forschergruppe BioGeoChemie des Watts gebündelt. Wichtige Arbeiten zum nachhaltigen
Küstenzonenmanagement finden in der Nachwuchsforschergruppe IMPULSE statt.
Forscherteams aus dem ICBM sind zudem am Internationalen Tiefseebohrprogramm (I-ODP)
beteiligt. In konkreter Planung - in Kooperation mit den Universitäten Göttingen
und Braunschweig und weiteren niedersächsischen Forschungsinstituten - ist
die Erforschung einer wichtigen Gruppe von Meeresbakterien, der Roseobacter-Gruppe.
Grundlage dieser Arbeiten ist ein Genomsequenzierungsprojekt für acht Meeresbakterien
dieser Gruppe, für das kürzlich Forscher aus dem ICBM und der Gesellschaft
für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig von einer amerikanischen
Stiftung den Zuschlag erhielten.
Ordnungsdenken
Geschichte:
Neues DFG-Forschungsprojekt
Unter
dem Titel Ordnungsden-ken und social engineering als Reaktion
auf die Moderne läuft seit Mai 2006 ein Forschungsprojekt am Institut
für Geschichte (Jun.-Prof. Dr. Thomas Etzemüller, Foto), das von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für zunächst zwei Jahre mit 160.000
€ finanziert wird. Inhaltlich geht es um Ordnungsentwürfe und -praktiken
von Experten im 20. Jahrhundert. Diese Experten, vor allem Ingenieure und Mediziner,
reagierten auf die grundlegenden Umwälzungen der sozialen Ordnung und Lebenswelten
im Gefolge der Industrialisierung, indem sie die Gesellschaft unter einer biologischen
Perspektive als Körper deuteten, der zu desintegrieren drohte.
Sie versuchten, mit den technischen Mitteln der Moderne, die bedrohte Gesellschaftsverfassung
in eine stabile Gemeinschaft zu reintegrieren. In Deutschland radikalisierte sich
das Ordnungsdenken bis zur nationalsozialistischen Vernichtungspolitik. In dem
Projekt soll der Blick auf Nordwesteuropa gelenkt werden, um vor diesem Hintergrund
nationale Besonderheiten zu rekonstruieren.Mit dem Projekt Ordnungsdenken ist das so genannte Myrdalprojekt eng verzahnt, das bislang von Thyssen und jetzt von der DFG gefördert wird (ebenfalls Jun.-Prof. Dr. Thomas Etzemüller). Das Projekt befasst sich mit Leben und Werk der schwedischen Eheleute Alva und Gunnar Myrdal, die zu den führenden Sozialingenieuren des 20. Jahrhunderts gehörten.
www.staff.uni-oldenburg.de/thomas.etzemueller
Diagnostik
und Beratung
Psychologische Diagnostik und Beratung beim Verdacht auf
eine Lese-Rechtschreib-Störung (LRS) im Kindes- und Jugendalter bietet die
Psychologische Ambulanz für Lehre und Forschung (PALF) am Institut für
Psychologie der Universität Oldenburg. In einer ausführlichen Diagnostik
werden zunächst die Stärken und Schwächen des Kindes bestimmt,
die den Erwerb der Lese- und Schreibkompetenz positiv und negativ beeinflussen
können. Im Rahmen einer eingehenden Beratung erhalten Eltern ausführliche
Informationen über den Stand der Wissenschaft. Außerdem werden Möglichkeiten
und Grenzen der häuslichen Förderung aufgezeigt.
Leiter des Projekts
ist der approbierte Psychotherapeut Dr. Norbert Krischke. Informationen: Montag
bis Freitag, 8.00 bis 12.00 Uhr unter Tel. 0441/798-4466.
www.psychologie.uni-oldenburg.de/gesundheit/uni_ambulanz.htm