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Studium & Lehre
- Studierende gründen Beraterverein
CARLO e.V. wird von Firmen, öffentlichen Einrichtungen und Projekten geschätzt
- "Es passiert so viel gleichzeitig ..."
Studentin Stephanie Fehn über den gescheiterten Boykott der Studienbeträge
- Neue Basis für Kooperation mit Universität Bremen
Studienmöglichkeiten auch im Bachelorbereich
- Studiengang Informationsrecht
- Im Tandem Sprachen lernen
- Mehr Beurlaubungen
Studierende gründen Beraterverein
CARLO e.V. wird von Firmen, öffentlichen Einrichtungen und Projekten geschätzt
Als StudentIn Firmen und Institutionen in Sachen Strategie beraten - diese Möglichkeit bietet „CARLO e.V.“, die erste Studentische Unternehmensberatung an der Universität Oldenburg. Den Anstoß zur Gründung gab Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Michael Mohe, der mit seinen Studierenden im Rahmen des Wahlpflichtfachs Unternehmensführung in den vergangenen Semestern bereits Beratungsprojekte mit Unternehmen wie Publicexpress, EWE AG und CeWe Color AG erfolgreich durchgeführt hat. Mit der Gründung von CARLO haben jetzt StudentInnen aller Fachgebiete die Chance, in die Rolle von StrategieberaterInnen zu schlüpfen. Die inzwischen 40 Mitglieder des eingetragenen Vereins kommen aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Informatik, Sport, Physik, interkulturelle Pädagogik und Sozialwissenschaften.
CARLO versteht sich als interdisziplinäre Lehr- und Lernplattform. In selbstkonzipierten und -organisierten Schulungs- und Trainingsprojekten (z.B. zum Thema Marktforschung, Projektmanagement etc.) werden neue Mitglieder Schritt für Schritt an die Beratungstätigkeit herangeführt. Auf diese Weise eröffneten sich für Studierende nicht nur fachliche Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten, meint die 6-köpfige Vereinsführung, sondern durch das Arbeiten im Team könnten auch wichtige Soft Skills, wie zum Beispiel Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, entwickelt werden. Mit seiner bewusst interdisziplinären Ausrichtung wolle CARLO auch einen Beitrag zur Vernetzung der Studierenden untereinander leisten. Zudem passe CARLO sehr gut zum Konzept des neuen Kooperationsmasterstudiengangs „Management Consulting“, der von der Universität und der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven gemeinsam zum Wintersemester 2006/07 eingerichtet wurde.
CARLOs Konzept kommt bei den Un-ternehmen der Region gut an. Zurzeit arbeiten die Studentischen BeraterInnen an Projekten mit unterschiedlichsten Fragestellungen. Für ein Dienstleistungsunternehmen erstellen sie eine Studie über den Gesundheitsmarkt. Eine Bäckereikette und ein Gutscheinheft-Vertreiber aus Bremen lassen ihre strategischen Ausrichtungen überarbeiten. Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit vertrauen Organisationen wie das Projekt Jugendkirche der Evangelischen Kirche Oldenburg auf die Fähigkeiten der StudentInnen. Die Universität selbst hat von CARLO eine Anzeige für eine Kampagne in Abiturzeitungen kreieren lassen.
www.uni-oldenburg.de/carlo/carlo.php
"Es passiert so viel gleichzeitig "
Studentin Stephanie Fehn über den gescheiterten Boykott der Studienbeiträge
Stephanie Fehn, 26, Studentin der Sozialwissenschaften, gehört zu der Gruppe, die versucht hat, einen Boykott der Studienbeiträge durchzusetzen. Der Boykott scheiterte: etwas mehr als 1.000 Studierende waren bereit, dem Boykottaufruf zu folgen, und nicht wie vorausgesetzt 2.500.
UNI-INFO: Die Beteiligung am Boykott entsprach nicht Ihren Erwartungen. Warum haben sich Ihrer Meinung nach nicht mehr Studierende beteiligt?
FEHN: Das haben wir uns selbst oft gefragt. Bereits zwei Wochen vor dem gesetzten Termin ließ sich ja absehen, dass wir das Quorum von 2.500 Studierenden wohl nicht erreichen würden. Es war einfach viel Desinteresse da. Ich denke, dass bei ganz vielen Studierenden die Gebühren von den Eltern bezahlt werden und deshalb wenig Widerstand da ist. Andere Leute hatten das Geld einfach nicht und haben ein Urlaubssemester eingereicht.
UNI-INFO: Sind Sie von den Studierenden enttäuscht?
FEHN: Ich persönlich kann sagen, dass ich mehr erwartet hatte. Ich glaube, dass die politischen Aktivitäten bei den Studierenden insgesamt nachgelassen haben: gegen Bildungsabbau, rassistische Tendenzen, Umstrukturierung der Studiengänge etc.. Es passiert so viel gleichzeitig an zehn Ecken, aber die Betroffenen wehren sich nicht. Trotzdem war die Stimmung bei der Boykottgruppe bis zum Ende immer gut. Und wir werden weiter arbeiten, versuchen dran zu bleiben, auch mit den Gruppen, mit denen wir uns im Vorfeld vernetzt haben: Gewerkschaften, Elternvertreter, politische Parteien, die uns unterstützt haben – letztere eher moralisch.
UNI-INFO: Haben Sie Fehler gemacht?
FEHN: Wenn wir jetzt nochmal einen Boykott organisieren würden, dann auf jeden Fall anders. Wir haben auch Kritik von einigen Studierenden bekommen, die gesagt haben: „Wir finden die politische Idee gut, aber nicht richtig umgesetzt“. Die Boykottgruppe ist offen, aber wenn sich die Leute, die uns kritisieren, nicht einbringen, dann kann man nichts machen.
UNI-INFO: War die Aktion umsonst, jetzt wo sie gescheitert ist?
FEHN: Nein, auf keinen Fall! Wir haben erstmal für uns sehr viel gelernt. Wie man solche Dinge organisiert und was man besser machen kann. Ich glaube auch, es ist was angeschoben worden. Es war vielleicht noch nicht genug. Aber der Boykott war unter den Studierenden präsent. Sie haben darüber gesprochen, nicht nur in der Uni, auch zu Hause, und die Aktionen sind öffentlich wahrgenommen worden. Wir haben ganz viel Zuspruch von anderen Gruppen und von Bürgern bei den Demonstrationen bekommen, die sich davor noch nie mit Studiengebühren auseinander gesetzt haben. Ich denke, das war alles andere als vergebens.
Neue Basis für Kooperation mit Universität Bremen
Studienmöglichkeiten auch im Bachelorbereich
Studierende der Partneruniversitäten Bremen und Oldenburg haben wieder die Möglichkeit, in der jeweiligen anderen Universität Veranstaltungen zu belegen und sich anrechnen zu lassen. Darauf verweist die Geschäftsführerin der Koordinationsstelle Margot Kröger. Wegen der unterschiedlichen Studienstruktur an beiden Standorten mussten, so Kröger, neue Verfahren der Zusammenarbeit „erfunden“ werden. Jetzt können Oldenburger Studierende im Zwei-Fächer-Bachelor Studiengänge im Bereich Romanistik und Geographie an der Universität Bremen belegen und 30 bzw. 60 Kreditpunkte erwerben. Zudem sollen Studierende grundsätzlich auch in anderen Studiengängen Modulangebote der Partneruniversität besuchen und sich anrechnen lassen können. Allerdings wird empfohlen, in einem solchen Fall Vorabsprachen mit dem Prüfungsausschuss zu treffen. Wichtig auch: die Oldenburger Zugangsordnung für den Master of Education wurde in enger Abstimmung mit der Universität Bremen erarbeitet.
Studiengang Informationsrecht
Das Institut für Rechtswissenschaften der Fakultät II Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften plant zum Wintersemester 2007/08 einen neuen weiterbildenden, berufsbegleitenden und online-gestützten Masterstudiengang Informationsrecht. Das Angebot richtet sich an JuristInnen mit dem Ersten Staatsexamen und ermöglicht – neben der Erlangung des akademischen Grades LL.M. – zugleich die theoretische Ausbildung, die Voraussetzung für die Erlangung der Fachanwaltsbezeichnung „Fachanwalt für Informationstechnologie-Recht“ ist. Das Management des Studiengangs übernimmt das C3L.
Im Tandem Sprachen lernen
Studierende, die ihre Sprachkenntnisse verbessern wollen, können ab dem Sommersemester am Sprachtandem-Projekt der Universität teilnehmen. Beim Lernen im Tandem arbeiten zwei Personen mit unterschiedlichen Muttersprachen zusammen. Das Projekt vermittelt Tandempartnerschaften und bietet Aktivitäten wie einen Stammtisch und Filmabende an. Zusätzlich wird im Sprachtandem-Büro (A10-0-002) eine Sprechstunde eingerichtet. Hier erhalten Interessierte professionelle Tipps zum Sprachenlernen sowie Materialien und Aufgaben mit Anregungen zur Gestaltung der Tandemstunden.
www.uni-oldenburg.de/sprachtandem
Mehr Beurlaubungen
Ein Mehr an Exmatrikulationen hat das Immatrikulationsamt zum Sommersemester, in dem erstmals für alle Studierenden Studienbeiträge in Höhe von 500 € anfallen, nicht festgestellt. Allerdings haben sich etwa 1.740 Studierende beurlauben lassen. Das sind fast doppelt so viele wie bisher.