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Personalien
Ehrendoktorwürde für Hans-Jürgen Appelrath
TU Braunschweig zeichnet den Informatiker aus
Prof. Dr. Hans-Jürgen Appelrath (Foto) erhält als erster Informatiker die Ehrendoktorwürde der Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät der Technischen Universität (TU) Braunschweig für seine herausragenden Leistungen und seine maßgebliche Beteiligung am Aufbau des Instituts OFFIS, einer der erfolgreichsten deutschen Informatik-Forschungseinrichtungen.
Prof. Dr. Heike Faßbender, Dekanin der Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät, sagte dazu, Appelrath gelte als Glücksfall für die deutsche Informatik. Persönlichkeiten wie er hätten die Informatik in Deutschland salonfähig gemacht und starke Brücken zwischen universitärer Forschung und industrieller Anwendung gebaut.
Dass die TU Braunschweig Appelrath mit der Ehrenpromotion auszeichne, sei ein außerordentlicher Vorgang und mache deutlich, welche Anerkennung er in Deutschland genieße, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Uwe Schneidewind. Appelrath könne als Wissenschaftler und Wissenschaftsmanager herausragende Leistungen für die Informatik vorweisen. Er habe wesentlich dazu beigetragen, dass die Universität Oldenburg als leistungsstarke Hochschule gelte.
Appelrath selbst sagte, er nehme die Würdigung mit großer Freude und Dankbarkeit an und sehe in ihr die Anerkennung seiner Beiträge zur Entwicklung der immer noch relativ jungen Wissenschaftsdisziplin Informatik. Appelrath (55) forscht und lehrt seit 1987 an der Universität Oldenburg, 1991 war er Mitgründer des Instituts OFFIS mit heute über 200 MitarbeiterInnen. Seit der Gründung ist er Vorstandsmitglied und war von 1992 bis 2005 Vorstandsvorsitzender. Vor seinem Wechsel nach Oldenburg lehrte und forschte Appelrath an der ETH Zürich und davor an der Universität Dortmund. Seit 1985 erhielt er vier Rufe an andere Universitäten.
Einer der Profiliertesten
Einer der auch international profiliertesten Informatiker, Dr. Dr. hc. mult. Wolfgang Wahlster, wurde die OFFIS-Ehrenmitgliedschaft verliehen. Wahlster, der OFFIS über mehr als 15 Jahre im Aufbau und der Strategiefindung beriet, ist der Chef des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken, Kaiserslautern und Bremen, dem weltweit größten Institut auf diesem Gebiet. Der vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler gehört auch der Nobelpreis-Akademie in Stockholm an. Die Ehrenmitgliedschaft ist die höchste Auszeichnung, die das Informatikinstitut zu vergeben hat.
Rudolf Arnheim †
Rudolf Arnheim, einst journalistischer Weggefährte Carl von Ossietzkys und Ehrendoktor der Universität Oldenburg, ist im Alter von 102 Jahren in Ann Abor (US-Bundesstaat Michigan) gestorben. Er gilt als einer der bedeutendsten Medientheoretiker und Kunstpsychologe weltweit. Für seine grundlegenden Forschungen auf dem Gebiet der ästhetischen Wahrnehmung wurde er allein in den USA mit sechs Ehrendoktorwürden ausgezeichnet. Arnheim war nach seiner Tätigkeit als Kulturredakteur bei der von Ossietzky geleiteten „Weltbühne“ 1933 vor den Nazis geflohen und hatte sich nach einer Odyssee durch Europa in den USA niedergelassen. Er wurde Professor an der Havard-University und lehrte nach seiner Pensionierung noch 15 weitere Jahre an der Michigan University. 1995 erhielt er von der Universität Oldenburg die einzige deutsche Ehrendoktorwürde.
Prof. Dr. Thomas Borsch, bisher Leiter des Labors für Molekularsystematik am Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen in Bonn, hat den Ruf auf die Professur für Biodiversität und Evolution der Pflanzen an der Universität Oldenburg angenommen. Gleichzeitig übernahm er die Leitung des Botanischen Gartens und löste Prof. Dr. Peter Janiesch ab. Borsch war nach seinem Biologiestudium an den Universitäten Frankfurt und Bonn zunächst am Forschungsinstitut Senckenberg (Frankfurt) tätig, um dann als Gastwissenschaftler an das Virginia Polytechnic Institute and State University (USA) zu gehen. Weitere Auslandsaufenthalte führten ihn nach Äthiopien, England, Bolivien, Mexiko und Venezuela. Borsch promovierte 2000 an der Universität Bonn, wo er ab 1999 zunächst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und dann als Wissenschaftlicher Assistent arbeitete. Nach seiner Habilitation 2005 übernahm er am Nees-Institut die Leitung des Labors für Molekularsystematik. Borsch war Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes (1997-1999) und Heisenberg Stipendiat der DFG (2006/07). Seine Forschungsschwerpunkte: Molekulare Systematik und Evolution der Blütenpflanzen, Genese biologischer Diversität, Pollen-Morphologie und Ultrastruktur sowie Schutz und nachhaltige Nutzung biologischer Diversität und genetischer Ressourcen.
Prof. Dr. Alexander Hartmann, bisher Privatdozent an der Universität Göttingen, hat den Ruf auf die Professur für Theoretische Physik mit dem Schwerpunkt Computerorientierte Theoretische Physik am Institut für Physik angenommen. Hartmann hat an der Universität Hagen Informatik und an der Universität Duisburg Physik studiert. 1994 ging er an die Universität Heidelberg, wo er 1998 in theoretischer Physik promovierte. Danach arbeitete er als Post-Doc an der Universität Göttingen, der University of California Santa Cruz (USA) und der Ecole National Supérieure Paris (Frankreich). Zurückgekehrt nach Göttingen, leitete er seit 2003 die Nachwuchsforschergruppe „Komplexe Grundzustände ungeordneter Systeme“, die von der VolkswagenStiftung finanziert wurde. 2004 schloss er die Habilitation in Göttingen ab. Seine Forschungsschwerpunkte liegen an der Schnittstelle von Physik und Informatik im Bereich Computersimulationen, insbesondere in den Themenfeldern statistische Physik, ungeordnete Systeme, komplexe Algorithmen, Optimierungsprobleme und Bioinformatik.
Prof. Dr. Martin Heidenreich, bisher Hochschullehrer für Sozialwissenschaftliche Europaforschung an der Universität Bamberg, hat den Ruf auf die Professur für Sozialstrukturanalyse der Bundesrepublik Deutschland angenommen. Heidenreich studierte Soziologie mit dem Schwerpunkt Personal- und Organisationswesen in Bielefeld und Politikwissenschaften in Bologna (Italien). Ein Postgraduiertenstudium führte ihn 1985 an die Universität Paris VII. Danach war er an mehreren Forschungsprojekten im Bereich Industrie- und Arbeitssoziologie beteiligt. 1988 promovierte er und schloss ein Jahr später sein wirtschaftswissenschaftliches Studium an der Universität Bielefeld ab, wo er sich auch habilitierte. Der Wissenschaftlichen Assistentenzeit in Bielefeld folgte ab 1996 eine Tätigkeit an der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Würtemberg und mehrere Vertretungsprofessuren in Saarbrücken, Köln und Paderborn. Mit einem Heisenberg-Stipendium forschte er zu „Institutionellen Voraussetzungen organisatorischer Innovationsprozesse“. In Bamberg, wohin er 2000 berufen wurde, war er am DFG Graduiertenkolleg „Märkte und Sozialräume in Europa“ beteiligt und zudem Gründungsdirektor des Bamberger Centrums für Europäische Studien.
Prof. Dr. Mark Siebel, bisher an der Universität Hamburg, hat den Ruf auf den Lehrstuhl für Theoretische Philosophie am Institut für Philosophie angenommen. Siebel studierte Philosophie, Physik, Geschichte der Naturwissenschaften und Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg, wo er 1998 promovierte und Postdoktorand im Graduiertenkolleg Kognitionswissenschaft war. Eine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in zwei DFG-geförderten Projekten und eine Assistenzvertretung an der Universität Leipzig schlossen sich an. 2001 übernahm Siebel Lehraufträge am Institut für Philosophie der Universität Bern. In der Forschung beschäftigt er sich mit der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, der Philosophie der Sprache und des Geistes sowie den Ursprüngen der Analytischen Philosophie.
Dr. Thomas Beschorner, seit 2002 Leiter der wissenschaftlichen Nachwuchsgruppe „Gesellschaftliches Lernen und Nachhaltigkeit“ (GELENA) am Institut für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik, hat den Ruf an die Universität Montreal (Kanada) angenommen. Der Wirtschaftswissenschaft-ler forscht und lehrt dort zum Verhältnis von Wirtschaft, Ethik und Kultur. Wichtiger Bestandteil der vom DAAD teilfinanzierten Professur ist das Wahrnehmen deutscher kulturpolitischer Aufgaben in Kanada.
Dr. Sascha Kraus, bisher Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik, hat den Ruf auf die Professur für Entrepreneurship, Intrapreneurship und Innovation an der Fachhochschule Salzburg angenommen.
Prof. Dr. Dagmar Schiek, bisher Jean Monnet Professorin für Europäisches Wirtschaftsrecht an der Universität Oldenburg und Direktorin der Hanse Law School, hat den Ruf an die Universität Leeds (England) angenommen. Ab 1. August 2007 wird sie dort als „Chair in European Law“ und „Director of the Centre of European Law and Legal Studies (CELLS)“ tätig sein. Die Universität Leeds, die seit 1899 eine Law School hat, gehört zur „Russel Group”, in der 20 traditionsreiche Universitäten Großbritanniens zusammengeschlossen sind.
Prof. Dr. Michael Daxner, Soziologe und ehemaliger Präsident der Universität Oldenburg, ist in Bologna zum Präsidenten der Magna Charta Observatory gewählt worden. Die unabhängige Organisation mit Sitz in Bologna setzt sich für die Einhaltung von Grundrechten und –werten an Universitäten ein, wie sie 1988 in der Magna Charta Universitatum formuliert wurden. Die Charta verlangt insbesondere die Autonomie der Universitäten und Wissenschaftsfreiheit. Sie wurde von 388 europäischen Universitätsrektoren bzw. -präsidenten unterzeichnet.
Prof. Dr. Sabine Doering, Literaturwissenschaftlerin und Vizepräsidentin der Universität, ist in die Jury zur Vergabe des Carl von Ossietzky-Preises für Zeitgeschichte und Politik 2008 der Stadt Oldenburg berufen worden. Der mit 10.000 s dotierte Preis wird alle zwei Jahre vergeben und ist 1979 aus dem Konflikt um die Namensgebung der Universität hervorgegangen. Neben Doering gehören der Jury Dr. Franziska Augstein (München), Prof. Dr. Norbert Frei (Jena), Prof. Dr. Oskar Negt (Hannover) und der Journalist Eckhardt Spoo (Berlin) an.
Prof. Dr. Jürgen Metzger, in diesem Jahr ausgeschiedener Chemiker, leitete das Projektteam, das mit weiteren fünf Arbeitsgruppen den mit 10.000 € dotierten Literaturpreis des Fonds der Chemischen Industrie erhielt. Das Team erarbeitete ein Lehrbuch für ein „Neues und nachhaltigeres organisch-chemisches Praktikum“, das im Internet unter www.oc-praktikum.de frei zugänglich ist.
Dr. Manuela Schiek, die Anfang 2007 an der Universität Oldenburg ihre Promotion im Fach Chemie mit Auszeichnung abgeschlossen hat und zurzeit in Soenderborg (Dänemark) am Mads Clausen Institut des Nanocenters NanoSYD tätig ist, erhält den diesjährigen Albert-Weller-Preis für herausragende Dissertationen auf dem Gebiet der Photochemie und Spektroskopie. Der mit 1.000 s dotierte Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker und der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie wird der Preisträgerin am 8. August 2007 im Rahmen der Tagung der Fachgruppe Photochemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker in Köln überreicht.
Dr. Parinda Vasa, Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Christoph Lienau am Institut für Physik, wird von der Indischen Akademie der Wissenschaften die INSA-Medaille für Nachwuchswissenschaftler 2007 verliehen. Der Preis ist die höchste indische Ehrung für NachwuchswissenschaftlerInnen und wird jährlich an 15 ForscherInnen unter 35 Jahren aus allen Fachgebieten vergeben. Die aus Mumbai (früher Bombay) stammende Physikerin leitet an der Universität Oldenburg ein Projekt, in dem die optischen Eigenschaften von neuartigen Metall-Halbleiter-Nanostrukturen untersucht werden.
Dr. Klaus Mehl, Arbeits- und Organisationspsychologe, ist zum Studiendekan der Fakultät Human- und Gesellschaftswissenschaften wiedergewählt worden. Er nimmt dieses Amt seit 2003 wahr.
Prof. Dr. Manfred Wittrock, Sozialpädagoge, ist als Dekan der Fakultät Erziehungs- und Bildungswissenschaften wiedergewählt worden. Das gilt auch für Prof. Dr. Barbara Moschner als Prodekanin und Dr. Ursula Blömer als Studiendekanin.Wittrock studierte Geschichte, Erziehungswissenschaft und Psychologie in Essen und Bochum und promovierte 1981 in Essen. 1980 ging er an die Universität Oldenburg, wo er zunächst Wissenschaftlicher Mitarbeiter war, bevor er Akademischer Rat für Verhaltensgestörtenpädagogik wurde. Nach seiner Habilitation 1994 in Oldenburg wurde er auf den Lehrstuhl für Allgemeine Sonderpädagogik und Verhaltensgestörtenpädagogik an der Universität Rostock berufen. 2002 nahm Wittrock den Ruf auf die Professur in Oldenburg an.
Heinz Werner, lange Jahre als Bauleiter beim Staatlichen Baumanagement Weser-Ems für die Universität zuständig, geht im Juli in den Ruhestand. Werner betreute seit 1980 die Neubauten Zentralbereich und Wechloy und war in den Altbauten für Umbaumaßnahmen zuständig Seine Nachfolge übernimmt Harald Alber.