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Inhalt 4/2008
Hochschulpolitik
- Medizin mit Master?
Votum des Wissenschaftsrats bis Herbst erwartet - Informationsbesuch
- Universität als offener Ort
Alumni sollen gerne an die Hochschule zurückkommen - Wichmann wieder Vorsitzender
Medizin mit Master?
Votum des Wissenschaftsrats bis Herbst erwartet
Wenn der Wissenschaftsrat ja sagt, dann stehen die Chancen für die Universität Oldenburg außerordentlich gut, schon in zweieinhalb Jahren erste Medizinstudierende ausbilden zu können. Die Planungen zusammen mit der niederländischen Partneruniversität Groningen sowie den Oldenburger Kliniken sind weit fortgeschritten. Und sie haben Modellcharakter, denn sie zielen auf einen Masterabschluss ab, den es sonst in der Medizinausbildung in Deutschland noch nicht gibt. Bisher wehrt sich die Ärzteschaft in Deutschland gegen die neue Struktur in der Medizinausbildung.
Deshalb käme dem Oldenburger Modell eine ganz besondere Rolle zu. Denn klar ist, langfristig wird sich die neue Ausbildungsstruktur auch in diesem Bereich nicht vermeiden lassen – wie auch in der Rechtswissenschaft, in der die gemeinsam agierenden Universitäten Oldenburg und Bremen mit der Hanse Law School bereits eine Vorreiterrolle haben. Dort werden über die Kooperation mit der Universität Groningen Juristen mit Masterabschluss ausgebildet – entgegen den sonst noch gültigen Ausbildungsformen in der Bundesrepublik.
So soll es jetzt auch in der Medizin geschehen, denn in den Niederlanden ist die neue Struktur längst umgesetzt. Nach den Oldenburger Plänen wird es möglich werden, dass die Studierenden einen deutsch-niederländischen Doppelabschluss ablegen. Das würde ein Zeichen für eine grenzüberschreitende Ausbildung in der Humanmedizin setzen, sagte dazu Vizepräsident Prof. Dr. Reto Weiler, der zusammen mit Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier das Projekt auf Seiten der Universität maßgeblich betreibt. Wörtlich sagte Weiler: „Wenn dieses Projekt gelingt, ist das nicht nur die Erfüllung eines langjährigen Wunsches der Universität, sondern auch ein sehr großer Schritt für die Hochschule und ihre öffentliche Wahrnehmung.“ Weiler und Kollmeier arbeiteten u. a. in Oldenburg mit den Medizinprofessoren Dr. Hans-Rudolf Raab (Klinikum Oldenburg) und Dr. Djordje Lasovic (Pius Hospital) eng zusammen. Involviert ist natürlich auch das Wissenschaftsministerium, das die Oldenburger Pläne stützt und für die Finanzierung Gelder bereitstellen muss – auch wenn mit etwa 40 Studienplätzen pro Jahr das Modellprojekt eine überschaubare Größenordnung hat.
Wissenschaftsminister Lutz Stratmann sagte, angesichts der großen Erfolge der Universität in den vergangenen Jahren sei es nur konsequent, über die Einrichtung eines medizinischen Studiengangs nachzudenken. Die Ansiedlung von Forschergruppen des Max-Planck-Instituts und der Fraunhofer-Gesellschaft belegten, dass die Stadt ein attraktiver Forschungsstandort sei.
Ob das Land letztlich die Mittel für die Oldenburger Medizin auch bereitstellt, wird nicht zuletzt vom Wissenschaftsrat abhängen, der spätestens im Herbst sein Votum abgeben wird. Weiler ist vorsichtig optimistisch. „Wir haben ein Modell für die Zukunft der medizinischen Ausbildung geschaffen. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Wissenschaftsrat das auch so sieht.“
Informationsbesuch
Die Bremer Senatorin für Bildung und Wissenschaft, Renate Jürgens-Pieper, hat sich am 17. April in einem persönlichen Gespräch mit den Mitgliedern des Präsidiums über Forschung und Lehre an der Universität Oldenburg informiert. Dabei betonte sie, dass die hervorragende Kooperation der Universitäten Bremen und Oldenburg von großer Bedeutung auch für das Land Bremen sei und weiter ausgebaut werden solle. Präsident Prof. Dr. Uwe Schneidewind erklärte, auch für die Region sei die Zusammenarbeit von größter Bedeutung. Das jüngste Beispiel dafür sei der Projektantrag der Metropolregion zum strategischen Umgang mit den Klimaveränderungen im Nordwesten, an dem die Universitäten Oldenburg und Bremen maßgeblich beteiligt seien. (siehe auch: Forschung)
Universität als offener Ort
Alumni sollen gerne an die Hochschule zurückkommen
Hochschule soll ein offener Ort sein - auch für AbsolventInnen, ehemalige DoktorandInnen und MitarbeiterInnen. Dieses Verständnis liegt der Alumni-Arbeit an der Universität Oldenburg zugrunde. Seit März gibt es die Stelle des Alumni-Beauftragten als erste Anlaufstation, die gleichzeitig auch aktiv den Kontakt zu Ehemaligen sucht. Als Teil der Öffentlichkeitsarbeit ist die Stelle von Manuel Siebert, dem neuen Alumni-Beauftragten der Universität, in der Stabsstelle Presse & Kommunikation angesiedelt.
Die Universität hat großes Interesse daran, dass Ehemalige ihre Erfahrung an die Hochschule zurück bringen. Dass die Alumni-Arbeit noch in den Kinderschuhen steckt, liegt auch daran, dass die Oldenburger Universität zu den jungen Hochschulen in Deutschland gehört. Seit einiger Zeit wird aber mit Erfolg daran gearbeitet, dass ehemalige Studierende zu Veranstaltungen wie den Praxisforen an die Universität kommen, um jetzigen Studierenden ihr Praxiswissen zur Verfügung zu stellen. Auch die Uni Recruiting-Messe Oldenburg URMO, auf der Unternehmen und Studierende in direkten Kontakt miteinander treten können, ist 2007 im Rahmen der Alumni-Arbeit entstanden. Über Newsletter, den Bezug des UNI-INFOs und des Forschungsmagazins EINBLICKE sowie Einladungen zu Veranstaltungen können sie weiter am Leben der Universität teilhaben. Aktuell wird an einem Online-Portal für Ehemalige gearbeitet, durch das ein festes Netzwerk für private und berufliche Zwecke entstehen soll. Bisher sind etwa 1.500 Ehemalige in einer zentralen Datenbank erfasst.
Manuel Siebert, selbst Oldenburger Absolvent, ruft dazu auf, dass sich noch mehr Ehemalige melden und dass HochschullehrerInnen Kontakte zu früheren Studierenden vermitteln sollen. Ein langfristiges Ziel seiner Arbeit ist ein Mentorenprogramm, in dem Ehemalige, die in Wirtschaft und Wissenschaft tätig sind, Studierenden zur Seite stehen und den Übergang vom Studium in den Beruf aktiv begleiten.
www.uni-oldenburg.de/alumni
@ manuel.siebert@uni-oldenburg.de
Wichmann wieder Vorsitzender
Bernd Wichmann (ver.di) ist alter und neuer Vorsitzender des Personalrats. Bei einer Wahlbeteiligung von 41 Prozent entschieden sich die MitarbeiterInnen der Universität mit deutlicher Mehrheit von 58 Prozent für die ver.di-Liste. Die Gruppe Signal erhielt 32 und die erstmals angetretene Gruppe ProAktiv 10 Prozent der Stimmen.Zu Wichmanns StellvertreterInnen wurden die ver.di-Mitglieder Dr. Alfred Mikschl (Fk. II Informatik, Beamtenvertreter), Nordfried Grochert (Betriebseinheit für technisch-wissenschaftliche Infrastruktur, BI) und Rosita Hellmold (Dez. 3, ISO) gewählt. Dem neuen Personalrat gehören ferner an: Für ver.di Birgit Kürzel (ICBM), Gabriele Jordan (Dez. 4), Renke Schütte (Fk. V) und Ludmilla Bastron (IBIT), für Signal Hanna ten Brink (Fk. IV), Helmut Janzen (Dez. 4), Christine Meyenberg (Fk. IV) und Anke Westphal (Fk. IV, Beamtenvertreterin) sowie für ProAktiv Volker Paluch (Dez.1). Schwerbehindertenvertreter ist wieder Karl-Heinz Meyer (IBIT), Jugend- und Auszubildendenvertreterin Tina de Boer (IBIT).