Hochschulzeitung UNI-INFO
Kontakt
Hochschulzeitung UNI-INFO
Kultur
- Poetikprofessur für Lutz van Dijk
- Herrenanzug: Von Trends unbeeindruckt
Symposium zur schneiderischen Meisterleistung des 18. Jahrhunderts
- Köpfe und Töpfe
- Spiel mit dem Klima
Oldenburger Forscher entwickelte Brettspiel - Kindliche Kunst
- "Shopping 5"
- Flucht und Vertreibung
Poetikprofessur für Lutz van Dijk
Lutz van Dijk (Foto) wird in diesem Jahr die Poetik-Professur für Kinder- und Jugendliteratur der Universität Oldenburg innehaben. Der niederländisch-deutsche Schriftsteller lebt in Kapstadt und Amsterdam und engagiert sich seit 2001 für die HOKISA Stiftung für HIV-infizierte Kinder in Südafrika. Sein Werk richtet sich vor allem an Jugendliche und stellt Minderheiten, die sich für ihre Rechte einsetzen, in den Mittelpunkt. Unter dem Motto „Sinn machen ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht…“ wird Lutz van Dijk im Bibliothekssaal in drei öffentlichen Vorlesungen, am 6., 20. und 27. Mai, jeweils ab 18.00 Uhr über seine Arbeit als Schriftsteller und Menschrechts-Aktivist in Südafrika sowie die Rolle der Jugendliteratur in unterschiedlichen Kulturen sprechen.
Die Poetik-Professur wird vom Institut für Germanistik in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle Kinder- und Jugendliteratur veranstaltet und von der EWE Stiftung gefördert.
olfoki@uni-oldenburg.de
Herrenanzug: Von Trends unbeeindruckt
Symposium zur schneiderischen Meisterleistung des 18. Jahrhunderts
Der Herrenanzug: Kein anderes Kleidungsstück weist eine längere modische Kontinuität auf, als die schneiderische Meisterleistung aus dem 18. Jahrhundert. Während die Frauenmode jede Saison wechselt, ist der Herrenanzug beständig und von Modetrends weitgehend unberührt. In dem Symposium „Evidenz und Ambivalenz des Herrenanzugs“, das vom 7. bis 9. Mai an der Universität Oldenburg stattfindet, nehmen KulturwissenschaftlerInnen den Herrenanzug genauer ins Visier. Dessen Bedeutung wird seit einigen Jahrzehnten in unterschiedlichen Kontexten aufgegriffen. Die Aneignungen des Anzugs durch Dandys als Künstleruniform, in den 1920ern durch Frauen und in den 1970ern durch Managerinnen und Politikerinnen sowie durch Lesben, Drag Kings und Transmännern, in Jugendkulturen und in postkolonialen Kontexten sind bisher kaum systematisch untersucht worden. Diese Forschungslücke schließt nun das Symposium, das von der Fakultät III Sprach- und Kulturwissenschaften in Kooperation mit dem Masterstudiengang „Kulturanalysen: Repräsentation, Performativität, Gender“, dem Promotionsstudiengang „Kulturwissenschaftliche Geschlechterstudien“ und dem Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZFG) der Universität veranstaltet und von der Gerda-Henkel-Stiftung und der Universitätsgesellschaft Oldenburg gefördert wird. Ziel ist die Zusammenführung von kulturwissenschaftlichen, kunstwissenschaftlichen, sozio-politischen, ethnologischen und repräsentationskritischen Forschungen aus einer von Gender und Queer Studies geprägten Perspektive zur Evidenz- und Ambivalenzproduktion des Herrenanzugs.
Das Symposium umfasst auch zwei öffentliche Abendvorträge: „Männliche Uniformität: Eine ästhetische Strategie der 20er Jahre?“ von Prof. Dr. Gabriele Mentges (Technische Universität Dortmund) am Donnerstag, 7. Mai, 20.00 Uhr (A2 3-321), und „It’s fast, it’s fierce, it’s got a mind of its own – Vortrag mit Filmausschnitten“ von Patricia Mühr und Norbert Henzel am Freitag, 20.00 Uhr (A2 3-321).
Zusätzlich ist vom 7. bis 31. Mai die Ausstellung „Herrenanzug – Ansichten“ (A2 3-324) zu sehen, die sich dem Herrenanzug aus künstlerischer Sicht nähert.
www.kunsttextil.uni-oldenburg.de/34247.html
"Köpfe und Töpfe"
"Köpfe und Töpfe“ nennt Stefan Aufleger, Betreiber des Hotels und Restaurants „Tafelfreuden“, seine Reihe für das Programm Stadt der Wissenschaft 2009. Dahinter verbergen sich 13 Abende, an denen ProfessorInnen der Universität Oldenburg zusammen mit Aufleger für Gäste kochen, und zwischen Vorspeise und Hauptgang einen kurzen Vortrag halten, in dem sie von ihrem Fach einen Bogen zum Thema Essen & Trinken schlagen. „Genuss und Freude am Essen begegnen der Forschung und suchen Synergien“, sagte Gastronom Aufleger dazu.
Den Anfang macht am 5. Mai der Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Axel Hahn, der „für ein fernes Menü mit regionalen Zutaten“ sorgen und demgemäß über „Green Logistics – Feines aus der Region und der Welt“ sprechen will. Die Pädagogin Prof. Dr. Barbara Moschner betrachtet am 13. Mai lerntheoretisch und entwicklungspsychologisch den „Nachtisch als Belohnung“. Die Reihe endet am 26. November mit der Sinnesphysiologin Prof. Dr. Jutta Kretzberg, die zu ihrem Menü einen Vortrag über die Verarbeitung von Sinneseindrücken serviert. Bis zu 40 Gäste können an den Menüabenden teilnehmen. Preis pro Person: 38,- € (alle Termine im Veranstaltungskalender)
Spiel mit dem Klima
Oldenburger Forscher entwickelte Brettspiel
Die Würfel sind gefallen – diesen Eindruck bekommt man, wenn man die täglichen Horrornachrichten über die Klimaentwicklung hört. Spielerisch das Klima beeinflussen kann man mit dem Brettspiel „Keep Cool“, das von dem Oldenburger Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Klaus Eisenack und dem Physiker Dr. Gerhard Peitschel-Held am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) entwickelt wurde. Peitschel-Held und Eisenack, der mittlerweile Juniorprofessor für „Enviroment and Development Economics“ an der Universität Oldenburg ist, stellten während einer Tagung fest, dass beide große Brettspiel-Fans sind und beschlossen daraufhin, ein Klimaspiel zu entwickeln. Das Resultat: „Keep Cool“, ein Spiel, das demnächst in der vierten Auflage im Spieltrieb-Verlag erscheint.
„Keep Cool“: Klaus Eisenack entwickelte das Klima-Brettspiel. Foto: Tobias Kolb |
Und so gehts: Drei bis sechs Spieler übernehmen Staatengruppen wie die USA, Europa, die Entwicklungs- und Schwellenländer, die ehemalige Sowjetunion oder die OPEC und versuchen, das Klima zu retten. Um das zu erreichen, müssen sie sowohl die eigenen wirtschaftlichen Interessen als auch das Weltklima im Blick behalten. Gewonnen hat der Spieler, der sein wirtschaftliches und auch sein politisches Ziel als erster erreicht hat. Dabei kann er zwischen „Grünem“ und „Schwarzem Wachstum“ wählen, muss die Ziele von Lobbygruppen wie der Ölindustrie und den Umweltverbänden berücksichtigen, darf dabei aber nie das Weltklima aus dem Blick verlieren. Der Untertitel des Spiels „Setz das Klima aufs Spiel!“ ist deshalb wörtlich zu nehmen. Man steht permanent vor der Wahl: Soll man rücksichtslos spielen, um seine Ziele zu erreichen, oder stimmt man sich mit seinen Mitspielern ab, um das Weltklima zu retten? Bei falscher Planung und rücksichtslosem Spiel rächt sich das Klima mit Dürre und Überschwemmungen. Naturkatastrophen nehmen rapide zu, wenn die Welttemperatur ansteigt.
Das Klima-Simulationsspiel wird mittlerweile auch an Schulen, Universitäten und Umweltgruppen als Lehrmaterial eingesetzt. Eine Online-Plattform zu „Keep Cool“ ist in den kommenden Wochen geplant.
www.spiel-keep-cool.de
Kindliche Kunst
Kinder, Eltern und ErzieherInnen der Studentenselbsthilfe-Kindertagesstätte e.V. Küpkersweg stellen am Sonntag, 17. Mai, 11.00 bis 17.00 Uhr, im Kindergarten bereits zum 5. Mal ihre Kunstwerke aus. Es werden Arbeiten von Kindern und erwachsenen Künstlern gezeigt.
"Shooping 5"
… nennt Katia Liebmann, Künstlerische Leiterin der Druckgrafischen Werkstätten der Universität, dieses Bild, das sie mit der Camera Obscura geschaffen hat. Liebmann ist mit zwei Bildserien an der Ausstellung „Lichtblicke“ im Oldenburger Landesmuseum vom 24. Mai bis 9. August beteiligt. Neben der „Shopping“-Serie hat sie Londoner Stadtlandschaften mit der Camera Obscura aufgenommen, jener Urform aller Kameras, die lediglich aus einer Kiste mit einem Nadelloch als Linse besteht. In der museumspädagogischen Begleitausstellung zeigen auch Studierende der Universität die Vielfalt der Möglichkeiten, mit der Lochkamera künstlerisch zu arbeiten. Gezeigt werden Resultate eines Seminars zur Camera Obscura, geleitet von Sabine Wallach.
Flucht und Vertreibung
Flucht und Vertreibung ist das Thema zweier Wanderausstellungen, die noch bis zum 15. Mai im Hörsaalzentrum zu sehen sind. „Trotz allem – ich lebe“ hat die UNO-Flüchtlingshilfe ihre Sammlung mit Kunst von Flüchtlingsfrauen aus dem Kosovo, aus Liberia, der Türkei und dem Iran betitelt. Die Ausstellung des Vereins Flüchtlingskinder im Libanon heißt „Die Nakba – Flucht und Vertreibung“. Nakba bedeutet „Katastrophe“ und steht im arabischen Sprachgebrauch für die Gründung des Staates Israel, die Teilung Palästinas zwischen Juden und Arabern sowie die Flucht und Vertreibung eines Großteils der arabischen Bevölkerung. Veranstalter der Doppelausstellung ist das Interdisziplinäre Zentrum für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM) in Kooperation mit einer Vielzahl von Hilfsorganisationen sowie studentischen und kirchlichen Gruppierungen.