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  • Eine zunehmende Anzahl an Datenmengen und die Verwendung von digitalen Werkzeugen stellen heutzutage große Anforderungen an die Datenhaltung im Forschungsprozess. Digitale Forschungsdaten fallen in vielen verschiedenen Formaten an – das können beispielsweise Texte, Videos, Laborwerte, Messdaten oder Umfrage-Ergebnisse sein. Forschungsdatenmanagement hilft den Forschenden dabei, die Prozesse der Datenhaltung zu unterstützen und optimieren - nach den Vorgaben der guten wissenschaftlichen Praxis (DFG) und den Idealen von FAIR Data. Bild von Free-Fotos auf Pixabay.

Was macht eigentlich die „Servicestelle für Forschungsdatenmanagement“?

Seit 2019 gibt es die Servicestelle Forschungsdatenmanagement an der Fakultät VI. Teamleiter Volker Thiemann stellt seine Kollegen*innen und ihre Aufgaben in der Servicestelle kurz vor:

Seit 2019 gibt es die Servicestelle Forschungsdatenmanagement an der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften. Teamleiter Volker Thiemann stellt seine Kollegen*innen und ihre Aufgaben in der Servicestelle kurz vor:

Wer gehört alles zu dem Team der Servicestelle?

„Zu unserem Team gehören, in alphabetischer Reihenfolge: Corinna Feeken (Master-Abschluss Informatik) - sie kümmert sich aktuell um das Thema Biobanken und den Aufbau weiterer IT-Services. Hauke Fischer - er hat einen Master in Wirtschaftsinformatik und ist unser Experte für die technische Umsetzung von Datenschutz-Anforderungen wie Pseudonymisierung oder der Verwaltung von Einwilligungserklärungen. Galina Fitz ist Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen und arbeitet im Drittmittelprojekt ENQuIRE. Hier übernehmen wir die Aufgaben einer Vertrauensstelle bei der Zusammenführung von klinischen Daten, Patientenbefragungen und Krankenkassendaten. Enno-Edzard Steen hat Abschlüsse in Elektrotechnik, Mathematik und Informatik sowie langjährige Erfahrung unter anderem im OFFIS und der Versorgungsforschung. Er betreut unsere allgemeine Projekt-Beratung und die EDC-/Survey-Software. Ich selber kümmere mich als Teamleiter zum Beispiel um die strategische Ausrichtung, organisatorische Dinge und die Koordination von Projekten und Ressourcen. Ich bin Diplom-Informatiker und habe vorher unter anderem in den Bereichen Klinische Studien, Datenschutz und Informationssicherheit gearbeitet. Marc Wilken ist Wirtschaftsinformatiker und unser Spezialist für Data Warehouse Prozesse. Er betreut das Projekt Medizinisches Datenintegrationszentrum (MeDIC) und arbeitet aktuell auch in der Taskforce CoVID-19 für das Projekt Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) mit.“

Seit wann arbeiten Sie so zusammen?

„Die Servicestelle Forschungsdatenmanagement feierte am 1. November 2020 ihr einjähriges Bestehen. Wir haben aber schon zuvor in der Abteilung Medizinische Informatik zusammengearbeitet und sind daher ein eingespieltes Team. Enno-Edzard Steen war unter den ersten Mitarbeitern des Departments für Versorgungsforschung, und alle Kolleginnen und Kollegen zusammengenommen haben wir bald 25-jähriges Dienstjubiläum.“

Was ist die Aufgabe Ihres Teams an der Fakultät VI?

„Die wichtigste Aufgabe unserer Servicestelle ist, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fakultät VI mit Rat und Tat bei allen Herausforderungen zu unterstützen, die sich rund um das Thema Forschungsdatenmanagement stellen. Forschungsdaten sind im weiteren Sinne alle Daten, die von der Erhebung, über die Aufbereitung bis zur Auswertung und Publikation anfallen. Auch die Erhebungsinstrumente, Metadaten und Auswertungsprogramme gehören dazu. Die Verarbeitung dieser Daten, zum Beispiel gemäß den Vorgaben der guten wissenschaftlichen Praxis (DFG) und den Idealen von FAIR Data bezeichnen wir als Forschungsdatenmanagement.

Ergänzend zu der eher konzeptionellen Beratung bei der Planung von Forschungsprojekten und der Bereitstellung von Informationen und Vorlagen bietet die Servicestelle auch IT-Dienstleistungen an. Häufig werden in der Forschung spezielle Datenverarbeitungsprogramme benötigt (zum Beispiel Online-Befragungen, Datenbanken, Bioproben- oder Bilddatenverwaltung, Datenaustauschplattformen, Auswertungssoftware, Pseudonymisierung, Patienten/Probanden-Verwaltung usw.). Diese Tools müssen professionell betrieben, konfiguriert und verwaltet werden, sonst können sie ihr Potential zur Qualitätserleichterung oder -steigerung nicht entfalten. Um die Wissenschaftler*innen von diesen Aufgaben zu entlasten und Parallelentwicklungen in mehreren Arbeitsgruppen zu vermeiden, bieten wir eine zentrale Unterstützung beim Aufbau und Betrieb an.

Daneben ist das größte Einzelprojekt der Servicestelle das Thema „Medizinische Datenintegration“, das aktuell auch deutschlandweit in dem BMBF-geförderten Projekt Medizininformatik-Initiative (MII) im Fokus steht. Hierbei geht es darum, die medizinischen Daten aus der Patientenversorgung für die Forschung unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen (zum Beispiel Datenschutz) zugänglich zu machen und zu erschließen. Die benötigten Prozesse werden im Projekt zum Aufbau eines medizinischen Datenintegrationszentrums (MeDIC) entwickelt und eine technische Infrastruktur aufgebaut.“

Worin sehen Sie die größten Herausforderungen für die nächsten Jahre?

„Ich erwarte, dass die Anforderungen beispielsweise an die Nachvollziehbarkeit und Transparenz von Forschungsdaten weiter steigen werden. Besonders in komplexen Fachgebieten wie der Medizin mit schwer zu erschließenden und hochsensiblen Datenbeständen kann dies nur durch interdisziplinäre Teams und die effiziente Nutzung von Informationstechnologie gelingen. Zudem erwarte ich in den nächsten Jahren für die Themenbereiche, die wir als Servicestelle Forschungsdatenmanagement abdecken, viele Aktivitäten in den nationalen Großprojekten Medizininformatikinitiative (MII) und Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Hieraus werden sich Chancen ergeben, allerdings auch höhere Anforderungen wiederum an die Datentransparenz und technischen Voraussetzungen zur Beteiligung an Projekten. Dies betrifft zum Teil alle Bereiche der evidenzbasierten Wissenschaft – aber besondere Herausforderungen gibt es dabei im Bereich der Nutzung von klinischen Daten für die Forschung.“

Mehr Informationen auch unter: https://uol.de/fdm

(Stand: 19.01.2024)  | 
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