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  • Ein Gelbbauch-Hamletbarsch (Hypoplectrus aberrans) im natürlichen Habitat bei Barbados [Foto: O.Puebla, ZMT]

    Ein Gelbbauch-Hamletbarsch (Hypoplectrus aberrans) im natürlichen Habitat bei Barbados [Foto: O. Puebla, ZMT]

Schnelle Artenaufspaltung in Korallenriffen

Hamletbarsche leben in karibischen Korallenriffen, wo sie erstaunlich vielfältige Farben und Muster ausprägen. In einer aktuellen Publikation des Fachjournals Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA (PNAS) geht die Arbeitsgruppe um den Populationsgenetiker Prof. Dr. Oscar Puebla den Vererbungsmechanismen nach, die dieser außergewöhnlich diversen Artenbildung bei Korallenrifffischen zugrunde liegen.

Genetische Grundlagen eines wenig erforschten Phänomens
Hamletbarsche leben in karibischen Korallenriffen, wo sie erstaunlich vielfältige Farben und Muster ausprägen. In einer aktuellen Publikation des Fachjournals Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA (PNAS) geht die Arbeitsgruppe um den Populationsgenetiker Prof. Dr. Oscar Puebla den Vererbungsmechanismen nach, die dieser außergewöhnlich diversen Artenbildung bei Korallenrifffischen zugrunde liegen. Puebla forscht am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen. Mit dem ICBM verbindet ihn eine gemeinsame Professur für Fischökologie und –evolution.

Bilden Tiere innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit neue Arten, wird dies oft durch neu entstandene oder geografisch isolierte Lebensräume begünstigt: Erstbesiedler erfahren zum Beispiel auf neu entstandenen Vulkaninseln einen geringeren Selektionsdruck, was die Ausprägung von Artenvielfalt begünstigt. Jedoch auch vielgestaltige Lebensräume ohne deutliche räumliche Abtrennung, wie etwa tropische Korallenriffe, erlauben eine rasche Auffächerung von Arten. Dies ist ein bislang noch recht wenig erforschtes Phänomen.

Die in den Korallenriffen der Karibik mit überaus vielfältigen Farben und Mustern vertretenen Arten der Hamletbarsche sind ein hervorragendes Modell, die genetischen Grundlagen einer schnellen Aufspaltung in neue Arten zu untersuchen. Aus Untersuchungen auf der Basis von Genomanalysen an 170 Einzeltieren aus den Riffen vor Honduras, Belize und Panama lässt sich ableiten, dass sich die Radiation in 18 Arten wahrscheinlich innerhalb von nur 10.000 Generationen abspielte, obwohl der Stammbaum der Hamletbarsche rund 26 Millionen Jahre alt ist.

Vorteile für einige der neu entstandenen Arten könnten zum Beispiel darin bestehen, dass sie Farbmuster anderer Rifffische nachahmen und so von diesen nicht als Fressfeinde wahrgenommen werden. Heutzutage mache man sich hauptsächlich über den Aspekt des Aussterbens Gedanken, so Oscar Puebla, jedoch auch die Artentstehung sei zu berücksichtigen, ein natürlicher Evolutionsprozess, der dem Verlust biologischer Vielfalt entgegenwirke.

Zur Pressemitteilung des ZMT.

Originalpublikation
Hench K., Helmkampf M., McMillan W.O., Puebla O: Rapid radiation in a highly diverse marine environment (2022). Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America.

Kontakt
Prof. Dr. Oscar Puebla
Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT)/Institut für Chemie und Biologie des Meeres

 

(Stand: 05.03.2024)  | 
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