Oldenburg. GPS-besenderte elektronische Drifter, von der ICBM–Arbeitsgruppe Marine Sensorsysteme liebevoll „Eddy“ getauft, sollen im Universitätsprojekt Macroplastics mithelfen, das Woher und Wohin von Plastikmüll in der Nordsee zu bestimmen. Einer dieser Eddies, bereits verschollen geglaubt, tauchte nach sieben Monaten auf der norwegischen Insel Asmaløy auf.
Sie sollen helfen, Ausbreitungswege und Verschmutzungsgebiete von sichtbaren Plastikteilen, sogenanntem Makroplastik, in der Deutschen Bucht und im Wattenmeer aufzuspüren: spezielle Treibkörper, sogenannte Drifter. Neben rund 70.000 Holzplättchen mit eindeutiger Beschriftung kommen dabei auch elektronische Drifter zum Einsatz. Anders als die Holztäfelchen, von denen man im Idealfall Aussetzungs- und Anladungsort weiß, funken die GPS-Drifter Standortdaten. Einer von ihnen, Eddy Nr. 14, war am 1. März 2018 um 09:30, etwa auf halber Strecke zwischen Helgoland und Sylt, der Nordsee übergeben worden. Abhängig von Strömungen und Wind trieb er durchs Meer und funkte fast vier Monate seine Standortdaten nach Oldenburg. Am 13. Juni riss der Funkkontakt ab. Eddy befand sich da ziemlich genau zwischen Südschottland und Mitteljütland. Entsprechend seinen Voreinstellungen hatte sich seine Batterie erschöpft. Da er zu diesem Zeitpunkt nirgendwo angelandet war, musste er als verschollen gelten.
Umso größer war die Freude in der AG Marine Sensorsysteme, als man eine E-Mail aus Norwegen erhielt: Eddy war in Treibgut am Strand der Insel Asmaløy, nahe Fredrikstad, etwa 600 km vom Ort seines Verschwindens aufgefunden worden. Der norwegische Finder verpackte ihn sorgfältig und sandte ihn via Post, zunächst auf eigene Kosten, zurück nach Deutschland, wo Michaela Gerriets von der AG Marine Sensorsysteme ihn jetzt beim Zoll entgegen nehmen konnte.
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