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22. März 1996 80/96
Die 100. Promotion im Fachbereich Biologie der Universität
Oldenburg. Mit dem Thema "Blaualgen im Wattenmeer" befaßt sich eine Doktorarbeit am Fachbereich Biologie der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, die heute (21.3.1996) mit der Disputation, dem mündlichen Vortrag, abgeschlossen wird. Promoviert wird die Hydrobiologin Katarzyna Palinska, die an der Universität Danzig studiert hat und jetzt der Arbeitsgruppe Geomikrobiologie von Prof. Dr. Wolfgang E. Krumbein angehört. Damit wird seit Bestehen des Fachbereichs zum 100. Mal der Grad eines Doktors bzw. einer Doktorin der Naturwissenschaften (Doctor rerum naturalium) verliehen.
Nach Auffassung von Prof. Dr. Wilfried Wackernagel, dem Vorsitzenden des Promotionsausschusses des Fachbereichs, ist es unbestritten, daß die Biologie mit ihrer Grundlagen- und Anwendungsforschung für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft die maßgeblichen Beiträge liefern wird. Die Schwerpunkte im Fachbereich Biologie seien unter anderem die Umweltwissenschaften mit der Landschaftsökologie und der Meeres- und Küstenforschung und die Zellbiologie mit Schwerpunkten in der Genetik, der Mikrobiologie sowie der Neurobiologie mit Kognitionsforschung. Die Forschungsleistungen in diesen Schwerpunkten wären nicht möglich, so Wackernagel, ohne die engagierte Mitarbeit der Promovenden. Sie lieferten unter der Anleitung der Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen wesentliche Beiträge zu den einzelnen Forschungsprojekten. Über die Universität Oldenburg hinaus habe dies zum beachteten Ruf des Fachbereiches Biologie in der Bundesrepublik beigetragen.
1981 fand die erste Promotion im Fachbereich statt. Danach stieg die Zahl an und hat sich seit 1990 auf 10 bis 15 Promotionsabschlüsse pro Jahr eingestellt. Die meisten Promovierten sind nach dem Abschluß eines Biologie-Diplomstudiums in die Promotion eingestiegen. Diese dient dem Nachweis der Befähigung zu vertiefter selbständiger wissenschaftlicher Arbeit. Entsprechend muß die Dissertation eine beachtenswerte wissenschaftliche Leistung darstellen. In einer eingehenden mündlichen Prüfung (Disputation) müssen die Forschungsergebnisse gegen kritische Einwendungen verteidigt und gegenteilige Auffassungen theoretisch fundiert behandelt werden. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Disputation beträgt gegenwärtig 34,5 Jahre, die jüngsten Personen waren bisher 28 Jahre, die älteste Person 60. Besonders erfreulich ist, so Wackernagel, daß Frauen unter den erfolgreichen Abschlüssen mit 35 Prozent stark vertreten sind. Der Anteil ausländischer Promovierter liegt bei 10 Prozent. Die Zeitspanne für die Anfertigung einer experimentellen Doktorarbeit beträgt etwa 4,5 Jahre. Der größte Teil der Promovierten wird anschließend in der wissenschaftlichen Forschung tätig, viele auch im Anwendungsbereich, z.B. in der Industrie.
Die große Zahl der Promotionen werfe ein Schlaglicht auf die hohe Forschungsintensität im Fachbereich Biologie, so Wackernagel. Im Zusammenhang mit den Promotionen sei das beachtliche Aufkommen an eingeworbenen Drittmitteln besonders hervorzuheben. Nur etwa 20 Prozent der Absolventen und Absolventinnen hatten Stellen des Landes bzw. der Universität inne, die übrigen Promotionen wurden dank eingeworbener Forschungsmittel möglich. Dabei dienen die eingeworbenen Mittel nicht nur dem Lebensunterhalt der jungen Wissenschaftler oder Wissenschaftlerinnen bereit, sondern ermöglichen außerdem die erheblichen Aufwendungen für die Beschaffung von modernen Forschungsgeräten und -materialien. Er wünsche sich, so Wackernagel, daß die Entwicklung des Faches Biologie, wie sie sich erfreulich anhand der erfolgreichen Promotionen darstellt, auch zukünftig anhält.
Pressekontakt: Prof. Dr. Wilfried Wackernagel, Vorsitzender des Promotionsausschusses des Fachbereich 7 Biologie, Tel. 0441/798-3298.