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17. April 1996 87/96
Hannover Messe'96: Hoffnung auf natürliches Hören für Schwerhörige
Oldenburg. Mit der Präsentation eines "intelligenten" Hörgerätes und des Regionalen Informationssystems RegIS ist die Universität Oldenburg gleich zweimal auf der Hannover Messe vom 22. bis 27. April vertreten. Die Wissenschaflter der Arbeitsgruppe Medizinische Physik unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier wollen mit ihrem neuartigen Hörgerät Schwerhörigen ein nahezu natürliches Hörempfinden wiedergeben. Das von der Arbeitsstelle DIALOG entwickelte Datenbanksystem RegIS enthält nicht nur wertvolle Analysedaten, sondern auch empirisch erhobene Informationen wie Fertigungs- und Produktionsschwerpunkte, Technologieeinsatz und Kooperationswünsche regionaler Unternehmen.
Mit der Entwicklung einer neuen Generation von Hörgeräten soll das natürliche Hörempfinden hörgeschädigter Patienten weitestgehend wiederhergestellt werden. Schwerhörige und ältere Menschen klagen oft über Schwierigkeiten, Sprache unter Störgeräuscheinfluß zu verstehen. Konventionelle Hörgeräte können bei dieser sogenannten "Cocktail-Party-Situation" nicht helfen, da sie Nutzsignale und Störschall gleichermaßen verstärken. Mit Hilfe aufwendiger digitaler Signalverarbeitung ist es den Oldenburger Wissenschaftlern gelungen, ein "intelligentes" Hörgerät zu entwickeln. "Intelligent" ist diese Hörhilfe, weil sie die Schallsignale aufnehmen und eine Frequenzanalyse vornehmen kann, die der des menschlichen Gehörs sehr nahe kommt. Auf diese Weise können, entsprechend der natürlichen Funktionsweise des Ohres, Störgeräusche und Nachhalleffekte aus den empfangenen Schallsignalen herausgefiltert werden. Für die Betroffenen ist dadurch eine Verbesserung der Sprachverständlichkeit von 20 bis 80 Prozent möglich. Der Prototyp des "intelligenten" Hörgerätes, der von den Oldenburger Wissenschaftlern in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nürnberg entwickelt wurde, wiegt derzeit noch etwa 800 Gramm. An einer weiteren Miniaturisierung wird gearbeitet. Die Arbeitsgruppe Medizinische Physik ist auf dem Gemeinschaftsstand der Niedersächsischen Hochschulen zu finden.
Das von der Arbeitsstelle DIALOG (Wissens- und Technologietransferstelle der Hochschulen in Oldenburg) entwickelte Regionale Informationssystems (RegIS) faßt in systematischer Weise Informationen in verschiedenen Datenbankmodulen zusammen. Präsentiert werden die Module "Struktur und Konjunktur STuKO" und das "Unternehmens-Informations-System UNIS" mit jeweils eigener Datenbanksoftware sowie das kartographische Programm RISGraph.
In der Datenbank STuKO sind verschiedene amtliche Statistiken zusammengefaßt und für die Region aufbereitet. Nahezu 300 Indikatoren (z.B. Arbeitslosenquote) in langen Zeitreihen ab 1980 stehen für Analysen zur Verfügung. Diese Daten können beliebig verknüpft sowie in thematischen Karten in einfachster Weise mit dem Programm RISGraph dargestellt werden.
Das Unternehmens-Informations-Systems UNIS erfaßt 1.900 Unternehmen aus dem Nordwesten und ermöglicht gezielte Abfragen zu branchenspezifischen Unternehmensangeboten. In einer dezentralen Erfassungsstruktur werden Informationen zu Fertigungs- und Produktionsschwerpunkten bzw. Dienstleistungsangeboten, Technologieeinsatz, speziellem Know-how und Kooperations- und Kontaktwünschen bei Unternehmen originär von über hundert beteiligten Interviewern erhoben und gepflegt. Kooperationspartner bei diesem System sind die Wirtschaftsförderer der Kommunen und die Innovationsberater der Kammern.
DIALOG bietet mit diesen Datenbanken hochwertige Dienstleistungen in erster Linie für den kommunalen Sektor an. Der mögliche Nutzerkreis der Datenbanken sowie die damit verbundenen Dienstleistungen sind jedoch nicht nur auf die öffentliche Hand beschränkt, sondern umfassen beispielsweise auch Unternehmen, die Marktanalysen in der Region durchführen wollen. Auf der Hannover Messe (Halle 18, 1.OG, N O 2) will DIALOG die Leistungsfähigkeit ihrer Software-Systeme demonstrieren und ihr spezielles "Kooperations-Know-how" deutlich machen.
Pressekontakt: AG Medizinische Physik, Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier, Tel.: 0441/798-5470,