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Michael Daxner

 

27. September 1996   182/96

Grundsteinlegung für neues Hörsaalzentrum

Oldenburg. In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, darunter Niedersachsens Wissenschaftsministerin Helga Schuchardt, fand heute die Grundsteinlegung für ein neues Hörsaalzentrum der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg statt.

Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Daxner würdigte in seiner Rede die persönlichen Verdienste von Ministerin Schuchardt. Sie habe "bestimmte Schwerpunkte nicht in die saturierten Zentren abwandern lassen, sondern daran mitgewirkt, daß Oldenburg ein Ort wissenschaftlicher Leistung und Ausstrahlung werden konnte ..." Darüber hinaus hob er den großen Einsatz von Stadt, Region, Universitätsgesellschaft, Wirtschaft und Gewerkschaften für das Hörsaalzentrum hervor. Daxner appellierte in diesem Zusammenhang an die Politik, die Hochschulen endlich "von dem Makel kostenintensiver Belastungen zu befreien". Er kritisierte insbesondere die Bundesregierung, in deren Standortkonzept die Hochschulen "als autonome Körperschaften intelligenter Wissenschaftsherstellung" so gut wie gar nicht vorkämen. Es müsse der Öffentlichkeit deutlich gemacht werden, daß "nur dynamisch sich entwickelnde Hochschulen die wirtschaftliche und soziale Stabilität unseres Gemeinwesens bis weit ins nächste Jahrtausend garantieren".

Wissenschaftsministerin Helga Schuchardt, die die Grundsteinlegung vornahm, betonte, daß trotz der im Landeshaushalt der Hochschulausbau weitergehe und weitergehen müsse im Hinblick auf die Zukunft der Gesellschaft. Kritisch merkte sie an, daß durch den Rückzug der Wirtschaft im Ausbildungs- und Forschungsbbereich immer mehr Aufgaben den Hochschulen zufallen würden.

Nach knapp zehnjähriger Vorlaufplanung hatte die Landesregierung im Frühjahr endgültig grünes Licht für das Hörsaalzentrum gegeben. Hintergrund sind drängende Raumprobleme der Universität, die in den durch den stetigen Anstieg der StudentInnenzahl verursacht wurden. Das Gebäude umfaßt drei Hörsäle mit 470, 260 und 200 Plätzen, die mit Hilfe mobiler Trennwände auch zu einem Audimax (ca. 1.200 Plätze) kombiniert werden können. Hinzu kommen sechs Seminar- und Gruppenräume sowie ein Sitzungsraum.

Das Hörsaalzentrum, das inklusive Ersteinrichtung 23,63 Millionen DM kostet, wird in Form eines sog. Investorenvorhaben errichtet, d.h. die Universität hat als Bauherr per Dienstleistungsvertrag Planungsleistungen, Ausschreibungen und Baubetreuung vom Staatshochbauamt Oldenburg direkt "eingekauft". Dabei wurde das Generalunternehmen Dyckerhoff & Widmann zu einem Festpreis verpflichtet, der um 200.000 DM unter den 1994 geschätzten Gesamtkosten liegt. Die Fertigstellung ist für Anfang 1998 vorgesehen.

Der Entwurf des Gebäudes stammt von den Architekten von Gerkan, Marg und Partner (GMP) Das Hamburger Architektenbüro, nach dessen Planungen jüngst u.a. das Leipziger Messegelände gebaut wurde, gehört zu den erfolgreichsten in Deutschland. Von ihm stammt auch der Entwurf des neuen Arbeitsamtes sowie des Finanzamtes in Oldenburg. Das z.T. kreisförmige Hörsaalgebäude soll nach den Vorstellungen Meinhard von Gerkans mehr als ein Funktionsbau sein. Nach seinen Aussagen steht es "in Auseinandersetzung mit seiner Nachbarschaft", nämlich einem Universitätsbau aus den sechziger Jahren nach dem Baukastenprinzip (das sog. AVZ) und dem Zentralbereich mit "sehr stark postmodernem Einschlag" (von Gerkan). Das Hörsaalzentrum sei zwar kein "Amphitheater", so der Architekt, aber der Kreis stehe für: "sich zusammenfinden". Die Absicht sei, dem Gebäude Autonomie zu geben und zu zeigen, daß es sich hier um ein wichtiges Gebäude der Universität handele.

Das Hörsaalzentrum bildet die größte Einzelbaumaßnahme an der Universität nach der Fertigstellung des Zentralbereichs (1982) sowie des naturwissenschaftlichen Standorts Wechloy (1984)

(Stand: 19.01.2024)  | 
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