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24. Januar 1997 23/97
Humanist mit Sinn für das Praktische
Oldenburg. "Als einen Humanisten mit Sinn für das Praktische" hat heute Präsident Prof. Dr. Michael Daxner den Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Hans-Dietrich Raapke bezeichnet, der heute im Rahmen eines Festaktes emeritiert wurde. Er sei voller Bewunderung für einen Wissenschaftler, der viele Gedanken zur aufgeklärten Breitenerziehung in die öffentliche Bildungsarbeit integriert habe. Raapke habe sowohl für die Schule als auch für den Bereich der Weiterbildung Akzente gesetzt, die ihm einen herausragenden Platz unter den Erziehungswissenschaftlern sicherten.
Raapke, 1929 in Hannover geboren, absolvierte in den Nachkriegsjahren zunächst eine Landwirtschaftslehre, bevor er sich 1951 an der PH Göttingen einschrieb. Nach dem Lehrerexamen studierte er an der Universität Göttingen weiter und promovierte 1957. Danach engagierte er sich in der Erwachsenenbildung und wurde Leiter des Weiterbildungsbereich an der Universität Göttingen ("Göttinger Seminarkurs"), wo er modellhaft Grundlagen für die gesamte wissenschaftliche Weiterbildung an deutschen Hochschulen legte.
1965 wurde der Erziehungswissenschaftler an die damalige Pädagogische Hochschule in Oldenburg berufen, die er unmittelbar vor Gründung der Universität von 1970 bis 1972 leitete. In dieser Zeit machte er sich bundesweit als Verfechter einer wissenschaftlichen Lehrerausbildung einen Namen, die in Oldenburg durch ihre Integration in die Universität verwirklicht wurde.
Als die Universität 1979 führungslos war, beauftragte ihn das Wissenschaftsministerium in einer besonders schwierigen Phase für ein Jahr mit der Leitung. Anschließend wurde er für zwei Jahre vom Konzil zum Vizepräsidenten gewählt. In dieser Zeit habe er mit Blick für das Wesentliche wichtige Weichen für die Hochschule gestellt, was viel zu ihrer guten Entwicklung und Absicherung in den 80er Jahren beigetragen hätte, meinte Daxner dazu.
Bis zuletzt war Raapke in der Lehrerausbildung, die er als Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission für Lehrerausbildung stark beeinflußte, stark engagiert. Aber nicht allein dort. Mit der wissenschaftlichen Weiterbildung will er sich auch nach seiner Emeritierung beschäftigen - im Wolfgang-Schulenberg-Institut, das nach seinem früh verstorbenen wissenschaftlichen Weggefährten benannt wurde.