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18. Juni 1998   186/98

Renommierter Sozialwissenschaftler in Oldenburg

Oldenburg. "Sozialwissenschaften und sozialer Wandel - ein Erfahrungsbericht" - so nennt der Wissenschaftshistoriker und Kultursoziologe Prof. Dr. Wolf Lepenies seinen Vortrag, den er am Montag, 22. Juni 1998, 18.00 Uhr, in der Universität hält (Vortragssaal der Bibliothek, Uhlhornsweg). Es handelt sich um eine Veranstaltung im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung "Über die Notwendigkeit der Sozialwissenschaften".

Wolf Lepenies, geboren 1941, ist seit 1986 Rektor des Wissenschaftskollegs zu Berlin und Professor für Soziologie an der FU Berlin. Er zählt zu jenen deutschen Intellektuellen, die Weltgeltung genießen. Das verdankt er nicht nur seiner bedeutenden Funktion in der Wissenschaftspolitik, sondern auch seinen zahlreichen Publikationen wie "Melancholie und Gesellschaft" (1973), "Das Ende der Naturgeschichte" (1976), "Die drei Kulturen" (1985) und zuletzt "Benimm und Erkenntnis - Über die notwendige Rückkehr der Werte in die Wissenschaft". In seinem umfangreichen Werk geht der vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler den Wahlverwandtschaften zwischen Naturwissenschaft, Literatur- und Sozialwissenschaften nach.

Bei dem Vortrag in Oldenburg handelt es sich um einen halb biographischen, halb wissenschaftsgeschichtlichen Rückblick auf fast vier Jahrzehnte, in deren Verlauf die Soziologie immer tiefer in eine Orientierungskrise geriet. Lepenies geht der Frage nach, welche Wege den Sozialwissenschaften gegen Ende dieses Jahrtausends offen stehen, um ihre Kräfte für eine empirisch und theoretisch gehaltvolle Zeitdiagnose zu bündeln. Der Wissenschaftler ist der Überzeugung, daß die Sozialwissenschaften die Herausforderungen der Gegenwart mit ihren gewaltigen Umbrüchen nur meistern werden, wenn sie den Mut haben, das zur Geltung zu bringen, was Lepenies ihren "Möglichkeitssinn" nennt.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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