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9. Juli 1998   208/98

Erzählende Bilder im Stadtmuseum

Oldenburg. "Erzählende Bilder" ist der Titel einer Ausstellung, die das Stadtmuseum Oldenburg vom 12. Juli bis zum 23. August 1998 zeigt und die an der Universität Oldenburg von einer studentischen Arbeitsgruppe unter Leitung der Kunsthistoriker Prof. Dr. Detlef Hoffmann (Fachbereich Kommunikation/Ästhetik) und Dr. Ewald Gäßler (Stadtmuseum Oldenburg) konzipiert und zusammengestellt wurde. Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 12. Juli 1998, 11.15 Uhr.

Die Ausstellung ist nicht monographisch oder thematisch gebunden. Ihr Anspruch ist vielmehr, Möglichkeiten und Grenzen bildlichen Erzählens grundsätzlich zu klären, indem sie historisch heterogenes Material in einem epochenübergreifenden Kontext präsentiert. Der Bogen reicht dabei von William Hogarth (18. Jh.) über Francisco de Goya, Käthe Kollwitz, Max Klinger, Horst Janssen bis zu David Hockney und Jochen Gerz (20. Jh.). Im Vordergrund stehen strukturelle Merkmale, die die Funktion bildlichen Erzählens im Gegensatz und Vergleich zum sprachlichen betreffen. Im Interesse einer Betonung dieser Grundmechanismen (u.a. Symbolisierung, Reihung, Allegorisierung, statische Repräsentation, Gestik, Physiognomie, "fruchtbarer" Augenblick, Verdichtung oder kontingente Auflösung) wird also auf eine verbindende Thematik, eine Festlegung auf bestimmte Gattungen oder einen engen zeitlichen Rahmen verzichtet.

Grundstock bei der Auswahl des Materials waren die Bestände der graphischen Sammlung des Stadtmuseums. Um einzelne Schwerpunkte oder Werkkomplexe bildeten sich Arbeitsgruppen, die anhand dieses Materials einzelne Sektionen des Gesamtkonzeptes bearbeitet haben. Bereits innerhalb der jeweiligen Einzelkomplexe wird häufig historisch Auseinanderliegendes, aber strukturell Verwandtes - oder auch diametral Entgegengesetztes - konfrontiert, um Grundfiguren des bildlichen Erzählens anschaulich zu vermitteln. Dazu waren häufig Leihgaben, zumeist Graphik, aus anderen Häusern erforderlich. Die didaktische Vermittlung der narrativen Grundmuster wird, je nach Schwerpunkt, mit recht unterschiedlichen Mitteln und Materialeinsatz realisiert: über klassische Anordnung entlang der Wand, über Environments oder durch Einsatz von Medien. Die Einzelstationen des Gesamtkonzeptes werden über eine kurze visuelle Einleitung aufeinander beziehbar, die eine Art Grundgrammatik der bildlichen Erzählung "stichbildartig" formuliert und den Betrachterblick durch die weitere Ausstellung leitet. Begleitend wird ein Katalog erscheinen, der in seinen Textbeiträgen, pointiert auf narrationstheoretische Probleme anhand des ausgewählten Materials eingehen wird.

Kontakt: Prof. Dr. Detlef Hoffmann, FB Kommunikation/Ästhetik, Tel.: 0441/798-2300

(Stand: 19.01.2024)  | 
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