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14. Dezember 1998 363/98
Umweltschutz: Chemieunternehmen besser als ihr Ruf
Oldenburg. Kleine und mittlere Chemieunternehmen der Region Weser-Ems sind im betrieblichen Umweltschutz häufig besser als ihr Ruf. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Kooperationsstelle Hochschule – Gewerkschaften an der Universität Oldenburg, in der das Umweltschutzverhalten von sechs Betrieben im Weser-Ems-Raum untersucht wurde. Gefördert wurde das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.
Mehr als ein Jahr lang haben die ProjektmitarbeiterInnen Susanne König und Torsten Groth unter der Leitung Dr. Thea Dückert, bislang Leiterin der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften und jetzt Mitglied des Bundestages, zahlreiche Gespräche mit Funktionsträgern der Unternehmen, mit Beschäftigten und Betriebsräten sowie den Aufsichtsbehörden geführt. Dabei ging es vor allem darum, herauszufinden, inwiefern die Beschäftigten von veränderten ökologischen Maßgaben betroffen sind und welche Faktoren den betrieblichen Umweltschutz fördern oder hemmen.
Wie in der Studie festgestellt wurde, ist die Beachtung der gesetzlichen Auflagen für die untersuchten Betriebe in der Region eine Selbstverständlichkeit - Grenzwerte werden nicht nur eingehalten, sondern oft unterschritten. Die Frage der „richtigen Technik" haben die Unternehmen damit offensichtlich weitgehend gelöst. Die in der Untersuchung offengelegten Probleme sind eher anderer Art: hoher Produktionsdruck, niedrige Personaldecke, überlastetes mittleres Management – diese Faktoren können weitere Fortschritte im Umweltschutz der Betriebe behindern. Um notwendige Schulungen für den betrieblichen Umweltschutz durchzuführen, fehlt es, laut Studie, oft an Zeit oder an geeignetem Personal. Auch der Informationsfluß über geplante Umweltschutzmaßnahmen ist nicht immer durchgängig. In Mehrschichtbetrieben erreichen Informationen nicht alle Beschäftigten.
Diese betriebsspezifischen Probleme wurden bei zwei Workshops der Kooperationsstelle mit Vertretern der sechs untersuchten Unternehmen erörtert. Abseits der betrieblichen Arbeitsatmosphäre diskutierten Betriebsräte, Umweltschutzbeauftragte und Managementvertreter über Lösungsmöglichkeiten. Dabei wurden viele Anregungen zur Motivation und Beteiligung der Beschäftigten am betrieblichen Umweltschutz zwischen den Betrieben ausgetauscht.