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Siegfried Grubitzsch

 

9. Juni 1999   163/99

Universität trauert um Gottfried Mergner

Oldenburg. Als einen außerordentlich kreativen und kritischen Wissenschaftler mit hoher Fachkompetenz, scharfer Intellektualität und großem Engagement hat Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch, Präsident der Universität Oldenburg, den Erziehungswissenschaftler Dr. Gottfried Mergner bezeichnet, der am vergangenen Sonntag im Alter von 59 Jahren verstarb. Sein Tod sei ein großer Verlust für den Fachbereich Pädagogik und für die Universität Oldenburg insgesamt.

Gottfried Mergner wurde 1940 in Würzburg geboren und studierte Öffentliches Recht, Politik und Geschichte in Erlangen, Frankfurt und Amsterdam. Während seiner Studienzeit gehörte er als Mitglied des Sozialistischen Deutschen Stundenbundes (SDS) der außerparlamentarischen Opposition an. Nach seiner Promotion und Tätigkeit als Lektor beim Rowohlt-Verlag begann er 1972 seine Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Hochschule Bielefeld. Ein Jahr später setzte er seine wissenschaftliche Laufbahn an der neu gegründeten Universität Oldenburg fort, wo er sich 1978 mit einer Arbeit über Erziehungstheorien und -konzepte in der Weimarer Republik habilitierte. Anfang der 80er Jahre wandte sich Mergner mit der Einführung der Studienganges Interkulturelle Pädagogik den Sozialbewegungen der sogenannten Dritten Welt zu. Mehrere Forschungsaufenthalte führten ihn nach Indonesien, Tansania, Kenia, Simbabwe, Eritrea und Südafrika. Maßgeblich war er an der ergfolgreichen Kooperation mit der Universität von Port Elizabeth (Südafrika) beteiligt. Etliche seiner vielen Veröffentlichungen zu sozialen Bewegungen, zu Beziehungen zwischen Herrschaftskulturen und kolonisierten Regionen, zu Kommunikationsformen mit Fremden u.a. sind kürzlich in zwei Sammelbänden im Argument-Verlag erschienen.

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