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9. Dezember 1999   345/99

Wie die Etablierung eines High-Tech- Unternehmens

Oldenburg. Mit der Übernahme eines kürzlich in Betrieb genommenen eigenen Anbaus an den naturwissenschaftlichen Baukomplex in Wechloy haben sich der Exerimentalphysiker Prof. Dr. Jürgen Parisi, Leiter der Abteilung Energie- und Halbleiterforschung, und sein großes Forschungsteam endgültig an der Universität Oldenburg etabliert. In Parisis Arbeitsgruppen am Fachbereich Physik sind mehr als 30 WissenschaftlerInnen und DienstleisterInnen beschäftigt. "Es ist so, als wenn sich ein mittelständisches High-Tech-Unternehmen in unserer Stadt etabliert", sagte dazu Präsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch, der in dem Parisi-Team "eine ganz wichtige Säule für die Zukunft unserer Universität" sieht.

Parisi war vor vier Jahren als Nachfolger von Prof. Dr. Joachim Luther, dem heutigen Leiter des Fraunhofer-Instituts für solare Energiesysteme in Freiburg, nach Oldenburg berufen worden. Eine der Berufungszusagen an den 48-jährigen Wissenschaftler war die Ausstattung seiner schon damals zahlreichen MitarbeiterInnen mit angemessenen Arbeitsplätzen. Der Neubau, der nach einjähriger Bauzeit fertiggestellt wurde, umfasst knapp 500 Quadratmeter Nutzfläche mit zum Teil hoch installierten Labors.

Zunächst auf 5,9 Millionen Mark veranschlagt, gelang es Parisi in Zusammenarbeit mit der Universitätsverwaltung und dem Staatshochbauamt, die Kosten auf 2,7 Millionen Mark für den Anbau zu senken. "Wir haben uns bei der technischen Ausstattung nur auf das konzentriert, was wir unmittelbar brauchen. Später können wir den einen oder anderen Bereich technisch aufstocken, wenn dies notwendig werden sollte", sagte Parisi.

Unter Parisis Leitung forschen sowohl im Grundlagen- wie im Anwendungsbereich fünf Arbeitsgruppen: AG Nichtlineare Physik komplexer Systeme, AG Grenzenflächen-physik/Nanosensorik, AG Photovoltaik, AG Energiemeteorologie und AG Windenergie. Außerdem gehört der postgraduierte Studiengang "Renewable Energies" dazu, der sich besonders an Natur- und IngenieurwissenschaftlerInnen aus der 3. Welt richtet.

Im Forschungsbereich ist für Parisi eines der wichtigsten Ziele, neue Materialien zu finden bzw. deren elektrisches Transportverhalten zu verstehen, die das nur mit großem Aufwand herzustellende und deshalb teure Silizium ersetzen können, das heute in der Umsetzung von Sonnenenergie in Strom benötigt wird. Dabei arbeitet das Oldenburger Team eng mit dem Siemens-Konzern in München zusammen.

Zur Abteilung Energie- und Halbleiterforschung gehören neben Parisis Arbeitsgruppen die AG Hydrodynamik/Turbulenz unter Leitung von Prof. Dr. Joachim Peinke, ebenfalls Experimental-physiker, und die AG Wissenschaftsgeschichte unter Leitung des Physikdidaktikers Dr. Falk Rieß. Insgesamt werden 50 Stellen für WissenschaftlerInnen und DienstleisterInnen finanziert - zum großen Teil aus sogenannten Drittmitteln, die von der Industrie und Forschungsinstitutionen eingeworben werden. Außerdem forschen mehr als 30 Studierende im Rahmen ihrer Diplom-, Studien- und Staatsexamensarbeiten in der Abteilung.

Kontakt: Prof. Dr. Jürgen Parisi, Tel.: 0441/798-3541, Fax: 0441/798-3326

(Stand: 19.01.2024)  | 
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