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7. April 2000 86/00
Großer Erfolg für Oldenburger Kompetenzzentrum
Oldenburg. In einem bundesweiten Wettbewerb um die Förderung von "Kompetenzzentren Medizintechnik" des Bundesforschungsministeriums (BMBF) hat das Oldenburger Kompetenzzentrum "Hörgeräte-Systemtechnik" (HörTech) einen bemerkenswerten Erfolg errungen. Die Oldenburger Forschungsgruppe erhält, ebenso wie sieben andere ausgewählte Zentren, in den nächsten fünf Jahren eine Bundesförderung von bis zu 1,5 Millionen DM jährlich. An dem Wettbewerb hatten sich 57 Einrichtungen beteiligt.
"Die Verkündung der acht Bundessieger aus der Gruppe der besten 14 Zentren durch Wissenschafts-Staatssekretär Dr. Uwe Thomas in Bonn war spannend wie die Oscar-Verleihung" kommentierte der Sprecher des Kompetenzzentrums, der Oldenburger Physiker und Arzt Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier, den großen Erfolg. An dem Verbundprojekt sind neben dem Hörzentrum, der Arbeitsgruppe Medizinische Physik, dem HNO-Zentrum des Evangelischen Krankenhauses, der Fachhochschule und dem Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte in Oldenburg auch die Gießener HNO-Universitätsklinik, die Lübecker Akademie für Hörgeräteakustik und ein Konsortium von fünf Firmen (darunter Siemens und Sennheiser) beteiligt. Niedersachsens Wissenschaftsminister Thomas Oppermann und Wirtschaftsminister Dr. Peter Fischer gratulierten der Universität zu dem großen Erfolg und stellten zusätzliche Fördermittel aus dem Innovationsfond in Millionenhöhe in Aussicht.
Ziel des Kompetenzzentrums HörTech ist das "intelligente HiFi-Hörgerät" der Zukunft, bei dem neben der weiterentwickelten Hard- und Software auch die modellbasierte Hördiagnostik, optimierte Anpassungsmethoden an den individuellen Patienten und die Leistungsfähigkeit des gesamten Versorgungssystems mit Hörgeräten im Vordergrund stehen. Etwa 15 Prozent der Bevölkerung leiden unter Hörstörungen, die auch durch den Einsatz moderner Hörgeräte nur in begrenztem Umfang behoben werden können. Mit den neuesten medizinischen Erkenntnissen über Hörstörungen, neuen digitalen Signalverarbeitungsverfahren und technologischen Verbesserungen sollen Hörgeräte der Zukunft entwickelt werden. Dies entspricht genau dem Programm des Bundesministeriums, das mit der frühzeitigen Einbeziehung der klinischen und gesundheitsökonomischen Komponenten gewährleistet sehen möchte, dass technischer Fortschritt realisierbar wird, der bezahlbar ist und die Balance des Gesundheitssystems nicht gefährdet. Besonders freut sich Kollmeier, dass es Oldenburg auch ohne medizinische Fakultät und mit nur minimaler Ausstattung an Landesmitteln gelungen sei, sich gegen etablierte medizinische Fakultäten mit starker Medizintechnik durchzusetzen: "Letztlich zählte die Qualität des Antrages - und da hatten wir dank jahrelanger, oft mühseliger inhaltlicher und struktureller Vorarbeiten die Nase vorn", so Kollmeier.
Kontakt: Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier, Arbeitsgruppe Medizinische Physik, Tel.: 0441/798-5470, Fax: -3902, E-Mail: