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Wolf-Dieter Scholz

 

18. Juli 2000   212/00

Hochschulstudium für qualifizierte Berufstätige ohne Abitur

Oldenburg. Die Arbeitsgruppe Bildungsforschung an der Universität Oldenburg hat soeben eine empirische Untersuchung abgeschlossen, in der Personen, die über eine besonders qualifizierte berufliche Weiterbildung verfügen, an allen Universitäten im Land Niedersachsen zu ihren Studienerfahrungen befragt worden sind.
Seit 1994 ist es in Niedersachsen möglich, nach einer abgeschlossenen Erstausbildung und einem beruflichen Weiterbildungsabschluss (z.B. einer Meisterprüfung, Ausbildung an einer zweijährigen Fachschule) sowie einem erfolgreichen Studium von in der Regel zwei Semestern ein wissenschaftliches Hochschulstudium zu absolvieren. Die berufliche Vorbildung und das gewählte Studienfach müssen fachlich übereinstimmen. Etwa 500 Studierende haben inzwischen an den niedersächsischen Universitäten diese Möglichkeit genutzt.
Die Untersuchung ergab, dass die Befragten die Anforderungen des Hochschulstudiums ohne besondere Probleme bewältigten. Die ins Studium mitgebrachten Fähigkeiten und Kenntnisse sind denen gleichwertig, die andere Studierende z.B. durch das Abitur erworben haben, wie z.B. die schulische Bildung - zum Teil nur knapp unterhalb des Abiturs -oder beachtliche berufliche Vorleistungen, die bei vielen mit ausgeprägten Weiterbildungserfahrungen verbunden sind. Dazu kommt eine ausgeprägte Leistungs- und Motivationsstruktur. Fast alle zeigen ein hohes Maß an Studienzufriedenheit und stehen weitgehend uneingeschränkt zu ihrer Entscheidung, aus dem Beruf in das Studium zu wechseln.
Dieser Hochschulzugang spricht ein breites Spektrum an beruflichen Voraussetzungen an, wobei jedoch mit ca. 50 Prozent ErzieherInnen überwiegen - viele von ihnen studieren Pädagogik im Diplom oder für ein Lehramt. Jede/r Fünfte der Befragten hat die Studienberechtigung über eine Meisterprüfung, und etwa jede/r Dritte durch anspruchsvolle andere berufliche Aus- und Weiterbildungen erworben. Das Spektrum der Studienfachwahl reicht von den Lehramtsstudiengängen bis zu den Magister- Diplomstudiengängen z.B. in den Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften, Agrarwissenschaften, der Architektur bzw. den Rechtswissenschaften.
Das wichtigste bildungspolitische Ergebnis dieser Untersuchung ist, dass Niedersachsen einen richtigen Schritt getan hat, um den Zugang zu seinen wissenschaftlichen Hochschulen zu erweitern und qualifizierten Berufstätigen ohne Abitur ein Hochschulstudium zu ermöglichen.

Kontakt: Prof. Dr. Wolf-Dieter Scholz, Fachbereich 1 Pädagogik, Tel.:0441/798-2069,
E-Mail: , PD Dr. Heinz-Dieter Loeber, Fachbereich 3 Sozialwissenschaften, Tel.: 0441/798-2276, E-Mail:

(Stand: 19.01.2024)  | 
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