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17. November 2000 315/00
"Geschichte aus der Nähe": Graphiken von Josef Capek von 1933-1938
Oldenburg. Eine Ausstellung des tschechischen Künstlers Josef Capek (1887-1945) wird am Mittwoch, 22. November 2000, 18.00 Uhr, Katalogsaal der Universitätsbibliothek Oldenburg, eröffnet. Neben Karikaturen werden Graphiken aus dem Prager "Sozialdemokrat" sowie aus der 1934 erschienenen satirischen Zeitschrift "Der Simpl" gezeigt. Die Ausstellung eröffen wird Bibliotheksdirektor Hans-Joachim Wätjen. Prof. Dr. Hans Henning Hahn (Universität Oldenburg) spricht das Grußwort und der 1. Vorsitzende der Capek-Gesellschaft Hagen, Dr. Ulrich Grochtmann wird durch die Ausstellung führen.
Capek, berühmt geworden als Erfinder des Wortes "Roboter", war bis 1933 in erster Linie als Autor kunsttheoretischer und philosophischer Erläuterungen sowie von Romanen und Kinderbüchern bekannt geworden. Unter dem Eindruck der politischen Entwicklung Deutschlands und Europas nach 1933 widmete er sich verstärkt der politischen Karikatur. Mit seinen bissigen und häufig bitteren Zeichnungen wollte Capek seine Zeitgenossen wachrütteln und sie vor einem menschenverachtenden Faschismus warnen.
Josef Capek bezahlte seinen Mut mit dem Leben. Nach der Besetzung der Tschechoslowakei 1938 durch Deutschland wurde Capek von den Nazis verhaftet. Seine Lebensspuren verlieren sich kurz vor Kriegsende im Konzentrationslager Bergen-Belsen.
Kontakt: Klaus Ritter, Universitätsbibliothek Oldenburg, Tel.: 0441/798-2023 oder -2271