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14. Januar 2002  014/02

Einladung ins Mittelalter
Ausstellung und Buchpräsentation

Oldenburg. "Die Illustrationen des Hedwigs-Codex von 1353" sind in einer Ausstellung des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) vom 17. Januar bis zum 1. April 2002 zu sehen. Die Ausstellung des An-Insituts der Universität Oldenburg mit Illustrationen zur Hedwig-Legende bildet zugleich den Rahmen für die Vorstellung des Buches "Heinrich der Bärtige und seine Zeit - Politik und Gesellschaft im mittelalterlichen Schlesien" vom polnischen Historiker Benedykt Zientara, das soeben in der Schriftenreihe des Bundesinstituts erschienen ist. Die Ausstellung wird am Donnerstag, 17. Januar 2002, 17.00 Uhr, in den Räumen des Bundesinstituts, Johann-Justus-Weg 147 a, eröffnet.
Der als Hedwigs- bzw. Schlackenwerter bezeichneten Codex ist eine bedeutende illustrierte Handschrift aus dem 14. Jahrhundert zur Vita der bayerischen Herzogstochter und Gattin Heinrichs des Bärtigen, Hedwig von Andechs-Meranien (ca. 1174-1243) die 1267 heiliggesprochen wurde. Der vermutlich in einem schlesischen Kloster entstandene Codex, der heute im J. Paul Getty Museum, Malibu/Kalifornien, USA, aufbewahrt wird, wurde vor einigen Jahren restauriert und reproduziert. Die Faksimiles der Illustrationen zur Hedwigslegende, die das Bundesinsitut präsentiert, vermitteln einen guten visuellen Einblick in mittelalterlichen Kunst- und Lebenswelten.

Mit dem vor über 20 Jahren in Warschau in erster Auflage veröffentlichte Buch des polnischen Historikers Benedykt Zientara (1928 - 1983) über den schlesischen Herzog Heinrich den Bärtigen (reg. 1201-1228) und seine Zeit liegt jetzt eines der wichtigsten Bücher zur mittelalterlichen Geschichte Schlesiens und Polens in deutscher Übersetzung vor.

Gute Geschichtswerke veralten nicht. Zientaras Werk ist ein solches. Es bietet nicht nur eine detaillierte Biographie dieser profilierten Herrscherpersönlichkeit, sondern zeichnet ein breit angelegtes Gemälde der mittelalterlichen Gesellschaft, der Politik, Wirtschaft und Dynnastiegeschichte Polens im Zusammenwirken mit seinen Nachbarn. Rang und Bedeutung von Zientaras Mittelalter-Klassiker resultieren aus der Symbiose von Kolonisation und Landesausbau, von interethnischer Koexistenz und mittelalterlicher Nationenbildung. Zientaras Werk gilt nicht zuletzt der Verbannung der "trostlosen Mystik der ewigen deutsch-slawischen Feindschaft" aus Geschichtsschreibung und Gegenwart.


Kontakt: Dr. Beate Sörtkuhl, BKGE, Johan-Justus-Weg 147a, Tel.: 0441/96195-14, E-Mail:
Foto: www.uni-oldenburg.de/presse/mit/2002/01_januar/014.html

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