Pressemitteilungen

4. Februar 2002   49/02

Uni Oldenburg: Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung der Sonderklasse

Oldenburg. Gleich drei große Forschungsvorhaben zur Umweltökonomie und nachhaltigen Entwicklung am Fachbereich Wirtschafts- und Rechtswissenschaften der Universität Oldenburg werden für die nächsten drei bis fünf Jahre mit insgesamt ca. 3,2 Mio. € durch die Volkswagen Stiftung und das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Mit Dr. Claudia Kemfert, Dr. Thomas Beschorner und Dr. Bernd Siebenhüner erhalten drei junge NachwuchswissenschaftlerInnen die Chance, Forschergruppen zu leiten und diese national wie international zu profilieren. Auch in der soeben abgeschlossenen Forschungsevaluation der wissenschaftlichen Kommission des Landes Niedersachsen wurde dem Oldenburger Forschungsschwerpunkt Umweltökonomie und Nachhaltige Entwicklung, der von Prof. Dr. Uwe Schneidewind geleitet wird, eine herausragende Bedeutung bestätigt.

Alle drei Projekte, an denen insgesamt 16 wissenschaftliche Mitarbeiter beteiligt sind, sind interdisziplinär ausgerichtet und schlagen eine Brücke zwischen Wirtschafts-, Sozial- und Naturwissenschaften. Der Zusammenhang zwischen menschlichem Handeln, gesellschaftlichen Strukturen und ökologischen Systemen steht im Mittelpunkt der Untersuchungen, bei denen es auch um die Erarbeitung konkreter Problemlösungen gehen wird. Für einen schnellen Transfer der Forschungsergebnisse in die Lehre ist zudem eine Kombination mit Juniorprofessuren angestrebt.

Die Oldenburger Umwelt- und Ressourcenökonomin Dr. Claudia Kemfert, die bereits eine Forschernachwuchsgruppe zu den volkswirtschaftlichen Auswirkungen von Umwelt- und Energiepolitik leitet, wird in den kommenden drei Jahren eine weitere Gruppe zum Thema "Bewertung des Klimawandels anhand von gekoppelten Ökonomie-Biosphäre-Klima-Modellen" (ECOBICE) leiten. Dafür stellt die Volkswagen Stiftung 700.000 € zur Verfügung. Kooperationspartner der Oldenburger WissenschaftlerInnen sind das Jenaer Max-Planck-Institut für Biogeochemie und das Hamburger Max-Planck-Institut für Klimafolgenforschung. Ziel des Projekts ist die Entwicklung verbesserter und detaillierterer Modelle zur Simulation ökonomischer Prozesse, globaler Klimaänderungen und ökologischer Auswirkungen des Klimawandels. Das integrierte Modell soll helfen, die ökonomischen und ökologischen Konsequenzen des Klimawandels besser zu verstehen und alternative Entwicklungspfade bewerten zu können.

Ebenfalls von der Volkswagen Stiftung wird mit 530.000 € das Projekt "Managers of Global Change: Wirksamkeit und Lernfähigkeit internationaler Organisationen in der Umweltpolitik" (MANUS) für drei Jahre gefördert. Dr. Bernd Siebenhüner wird das Projekt, das mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und der Forschungsstelle für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin kooperiert, gemeinsam mit Dr. Frank Biermann (Potsdam) leiten. In dem Forschungsvorhaben werden Fallstudien bei zahlreichen internationalen zwischenstaatlichen Organisationen in der Umweltpolitik durchgeführt, deren Ergebnisse in ein qualitatives Modell integriert werden sollen. Beiträge aus der Politikwissenschaft, der Betriebswirtschaftslehre und der mathematischen Modellierung werden zur Analyse und Modellierung der Wirksamkeit internationaler Organisationen zusammengeführt. Besonderes Augenmerk gilt den Fragen des institutionellen Designs und der Lernfähigkeit der jeweiligen Organisation.

"Gesellschaftliches Lernen und Nachhaltigkeit" (GELENA) lautet der Titel des dritten Projekts. Für die Dauer von fünf Jahren stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung voraussichtlich 2 Mio. € bereit. Unter der Leitung von Dr. Bernd Siebenhüner und Dr. Thomas Beschorner geht es am Beispiel des Klimaschutzes um die Analyse, praktische Erprobung und theoretische Reflexion nachhaltigkeitsbezogener partizipativer Lernprozesse in Wissenschaft, Organisations- und Produktentwicklung. Das Projekt zielt auf die Entwicklung und Erprobung von Verfahren zur Produktentwicklung, bei denen neben Unternehmen auch Wissenschaftler und BürgerInnen beteiligt sind. Kooperationspartner ist das Inst

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