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4. Februar 2002 51/02
Wie sehen Sterbende ihre Situation?
Oldenburg. Die Fortschritte der modernen Medizin tragen dazu bei, dass der Sterbeprozess von Menschen in den westlichen Industriestaaten heute durchschnittlich länger dauert als noch vor einiger Zeit. Die zunehmend heftiger geführte Diskussion um die passive und aktive Sterbehilfe, um Sterbebegleitung und humanes Sterben ist eng mit dieser Situation verknüpft. Aber es fehlen bisher gesicherte Informationen darüber, wie Betroffene über ihre Lage denken und sie empfinden. Das wollen jetzt die Psychologen der Universität Oldenburg, Prof. Dr. Wilfried Belschner und Gerlinde Geiss, erstmals in einer für Deutschland repräsentativen Umfrage herausfinden. Das auf zwei Jahre angelegte Forschungsprojekt "Wirkfaktoren im Sterbeprozess" wird vom Bundesgesundheits-ministerium gefördert.
Befragt werden nicht nur lebensbedrohlich erkrankte Patienten zu ihren Wünschen, Bedürfnissen und empfundenen Belastungen, sondern auch die familiären und sozialen Bezugspersonen, die betreuenden ÄrztInnen und Pflegekräfte sowie psychosoziale BetreuerInnen und ehrenamtliche HelferInnen. Erhoben werden die Daten auf onkologischen Stationen, auf Intensiv- und Palliativstationen, in stationären Hospizen sowie bei ambulanten Hospiz- und Pflegediensten, die Sterbende in häuslicher Umgebung betreuen.
"Wir können so ein genaues Bild der Gegebenheiten und Belastungen aller Beteiligten nachzeichnen und eine bessere Grundlage für notwendige Veränderungen in der Versorgung und Begleitung lebensbedrohlich erkrankter und sterbender Menschen schaffen", betonte Belschner. Außerdem seien die Untersuchungsergebnisse für die außerordentlich schwierige Diskussion um Möglichkeiten und Bedingungen von passiver und aktiver Sterbehilfe von sehr großer Bedeutung.
Kontakt: Dipl.-Psych. Gerlinde Geiss, Tel.: 0441/798-5126,
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