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05. Februar 2003 050/03
Renommierte Familiensoziologin
Rosemarie Nave-Herz emeritiert
Oldenburg. Heute wird an der Universität Oldenburg
Prof. Dr. Dr. h.c. Rosemarie Nave-Herz emeritiert, eine der renommiertesten
Familiensoziologinnen in Deutschland. Mit nur kurzen Unterbrechungen lehrte
und forschte sie nahezu 36 Jahre in Oldenburg. Als eine Wissenschaftlerin
von hohem Rang, die sehr viel für das Ansehen der Universität
Oldenburg getan habe, würdigte sie der Präsident der Universität
Oldenburg, Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch.
Nave-Herz studierte Soziologie, Wirtschaftswissenschaften und Germanistik
an der Universität Köln, legte 1959 die Diplom-Prüfung
ab und promovierte 1963 mit einer Arbeit über die Elternschule.
Ihre wissenschaftliche Laufbahn begann die Soziologin 1965 als Mitarbeiterin
am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. 1967 wechselte
sie als Dozentin nach Oldenburg. Ihren ersten Ruf auf eine Professur erhielt
sie 1970 nach Rheinland-Pfalz, nahm aber einen Lehrstuhl für Soziologie
an der Universität Köln an. Doch schon drei Jahr später
erreichte sie ein Ruf an die gerade gegründete Universität Oldenburg
- auf die Professur für Soziologie mit den Schwerpunkten Familie,
Jugend und Freizeit.
Der Ruf an diese Universität markiert den Anfang ihrer wissenschaftlichen
Karriere. Mehrere Universitäten hätten sie gern in ihren Lehrkörper
aufgenommen. Sie blieb Oldenburg treu, national und international aber
immer präsent. In fast 30 wissenschaftlichen Gremien war sie tätig:
U.a. gehörte sie dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für
Soziologie an, war Vorsitzende der DFG-Senatskommission Frauenforschung,
Vizepräsidentin des Committee on Family Research der International
Sociologcial Association, sowie Kuratoriumsmitglied des Bundesinstituts
für Bevölkerungforschung. Als Gastprofessorin lehrte sie 1985
an der University of Sussex/England und wurde 1986 Nachfolgerin von Rita
Süssmuth als Leiterin des Niedersächsischen Instituts für
Frau und Gesellschaft.
Auch in der Politik war der Rat von Nave-Herz häufig gefragt: Sie
war Mitglied zahlreicher Beratergremien - u.a. Vorsitzende des wissenschaftlichen
Beirats für Familienpolitik des Bundesministers für Familie
und Jugend und Mitglied der Sachverständigenkommission für den
fünften Familienbericht. Gewürdigt wurden ihre Leistungen vielfach.
1995 verlieh ihr die Philosophische Fakultät der Technischen Universität
Chemnitz die Ehrendoktorwürde, und 2000 nahm sie aus den Händen
von Bundespräsident Johannes Rau das Bundesverdienstkreuz entgegen.
Zur Ruhe wird sich die große Wissenschaftlerin auch nach der Emeritierung
nicht setzen. Forschungsprojekte sollen weiterlaufen und ihre Mitarbeit
in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten ist nach wie vor
gefragt.
Kontakt: Prof. Dr. Rosemarie Nave-Herz, Tel.: 0441/798-2938,
E-Mail: