Pressemitteilungen

11. Juni 2003  179/03

Der Aufstand am 17. Juni 1953

Öffentliche Veranstaltung zu einem deutschen Ereignis


Oldenburg. "Der 17. Juni 1953 - ein deutsches Ereignis" - so nennt sich eine ganztätige öffentliche Veranstaltung in der Universität Oldenburg, die dem Aufstand vor 50 Jahren in der damaligen DDR gewidmet ist. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 17. Juni 2003, im Vortragssaal der Universitätsbibliothek, Uhlhornsweg, statt und wird von der Arbeitsstelle "DEFA-Filme als Quelle zur Politik und Kultur der DDR" an der Universität Oldenburg, der Niedersächsischen Landeszentrale für Politische Bildung und der Konrad-Adenauer-Stiftung getragen.
Der 17. Juni war die erste große Krise des SED-Regimes. Die Demonstrationen und Streiks in Ostberlin und über 500 Städten und Gemeinden der DDR, an denen über eine Million Menschen beteiligt waren, erschütterten das System in seinen Grundfesten und konnten nur durch den Einsatz sowjetischer Panzer niedergeschlagen werden. Der Aufstand, der zu großen Teilen ein Arbeiteraufstand war, stellte zugleich ein zentrales Motiv der SED-Legitimation infrage: die behauptete Einheit von Partei und Arbeiterklasse.
Die in drei Abschnitten gegliederte Informationsveranstaltung greift dieses Motiv auf: Die Oldenburger Wissenschaftler Prof. Dr. Helmut Freiwald, Gebhard Moldenhauer, Klaus Finke rekonstruieren in ihrem Vortrag die Rechtfertigungsversuche der SED vor dem Hintergrund zeitgenössischer Zeugnisse. Im zweiten Abschnitt widmen sich die Berliner Wissenschaftler Dr. Stefan Wolle, Dr. Jörg Roessler und Dr. Andreas Malycha in Einzelvorträgen der Aufarbeitung des Juni-Aufstandes.
In einer Podiumsdiskussion mit den Referenten sollen die Ergebnisse und die kontroversen Positionen herausgearbeitet und gewichtet werden. Den Abschluss bildet die Übertragung der Erstausstrahlung des MDR-Fernsehfilms "17. Juni 1953", der soeben unter der Regie von Thomas Freundner nach dem Drehbuch des Schriftstellers Erich Loest gedreht wurde.
Alle Veranstaltungen können auch einzeln besucht werden.

Infos: ,
www.uni-oldenburg.de/defa
und unter Tel.: 0441/798-2177 bzw. -2167

Kontakt: Gebhard Moldenhauer,
Tel.: 0441/798-2177,
E-Mail:


Programm am Dienstag, 17. Juni 2003

10.00 - 13.00 Klaus Finke M.A./Prof. Dr. Helmut Freiwald/AOR, Gebhard Moldenhauer: Die Juni-Krise 1953 - Die Interpretation der SED und die wissenschaftliche Aufarbeitung des Juniaufstandes

14.00 - 15.00 Dr. Stefan Wolle, Berlin: Der Juniaufstand in der DDR, Deutung und Rezeption

15.15 - 16.15 Dr. Jörg Roessler, Berlin: Aufstand gegen die Norm? Die Arbeiterklasse der DDR und der 17. Juni 1953

16.30 - 17.30 Dr. Andreas Malycha, Berlin: Die Intellektuellen und der 17. Juni 1953

18.00 - 19.30 Podiumsdiskussion mit Referenten

20.00 - 22.00 Übertragung des TV-Films der ARD: "Der 17. Juni", Regie: Thomas Freundner, Buch: Erich Loest

Presse & Kommunikation (Stand: 01.10.2024)  | 
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