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20. September 2005 337/05 Wissenschaftliche Tagung
Die Sahne im Kaffee
Internationale Tagung über Strömungsturbulenzen in Bad Zwischenahn
Oldenburg. Strömungsturbulenzen, einer der großen offenen Problembereiche der Naturwissenschaften, sind Gegenstand einer internationalen und interdisziplinären Tagung, die vom 25. bis 28. September 2005 in Bad Zwischenahn stattfindet. Die Turbulenztagung, die von Wissenschaftlern der Technischen Universität Darmstadt und der Universität Oldenburg (Arbeitsgruppe Hydrodynamik am Institut für Physik) organisiert wird, findet zum zweiten Mal statt. Die Tagung ist zugleich Abschlussveranstaltung der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Turbulenzforschungsinitiative.
Hochrangige australische, asiatische, europäische sowie nord- und südamerikanische Experten, rund 90 Ingenieure und Physiker aus insgesamt 21 Nationen, treffen sich für drei Tage im Hotel „Haus am Meer“, um ihre neuesten Forschungsansätze, wissenschaftlichen Erkenntnisse und Ergebnisse vorzustellen und zu diskutieren.
Turbulenzen, ein komplexes Unordnungssystem, sind essenziell für die Ordnung der Welt. Sie spielen eine große Rolle in Natur und Technik, im Kleinen wie im Großen: beim Umrühren der Sahne im Kaffee, beim Klima, in der Luft- und Raumfahrt. Obwohl die Grundgleichungen für strömende Flüssigkeiten in der Physik schon seit mehr als 150 Jahren bekannt sind, ist es bislang nicht gelungen, Turbulenzen wirklich berechenbar zu machen und etwa für genaue Vorhersagen von Wetter- und Klimaentwicklungen zu nutzen. Es sind zwar Bilanzgleichungen bekannt, allgemeine Lösungen jedoch bisher nicht gefunden worden, und es ist ungewiss, ob allgemeine mathematische Lösungen überhaupt möglich sind. Stattdessen werden für technische Anwendungen numerische Simulationsverfahren eingesetzt, um die Strömungen zumindest annäherungsweise erfassen und beschreiben zu können. Solche numerischen Berechnungen spielen bei der Erforschung einer Umströmung eines Autos, eines Flugzeugsflügels oder einer Windkraftanlage eine wichtige Rolle.
Auf der Tagung werden Turbulenzen sowohl grundlegend aus wissenschaftlicher Perspektive als auch von der Anwendungsseite her thematisiert. Eine Lösung für das prinzipielle Turbulenzproblem wird auch diese Tagung nicht bringen können, die Veranstalter erhoffen sich jedoch neue wegweisende Impulse für die eigene Forschung.
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ⓚ | Kontakt: Prof. Dr. Joachim Peinke, Tel.: 0441/798-3536, E-Mail: peinkeuni-oldenburg.de |