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09. Mai 2006 148/06 Veranstaltungsankündigung
Sprachliche Vielfalt und demokratische Rechte
Gastvorträge südafrikanischer Wissenschaftler
Oldenburg. „Sprachliche Vielfalt und demokratische Rechte als globale Herausforderung - das Beispiel Förderung afrikanischer Sprachen“ – unter diesem Thema bietet die Fakultät I – Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Universität Oldenburg am Donnerstag, 18. Mai 2006, 20.00 Uhr, im Vortragssaal der Universitätsbibliothek eine Veranstaltung mit Gastvorträgen von Dr. Neville Alexander und Carole Bloch (University of Cape Town, Südafrika).
Die beiden WissenschaftlerInnen referieren über neue Entwicklungen bei der Förderung afrikanischer Sprachen und stellen Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Sprachbildung vor, die sie am Project for Alternative Education in South Africa (PRAESA) an der Universität Kapstadt durchführen. Die Afrikanische Union hat eine „African Academy for Languages“ eingerichtet, an der sie mitwirken.
Alexander war nach seinem Studium in Kapstadt Stipendiat der Alexander von Humboldt Stiftung in Tübingen und promovierte über Gerhard Hauptmann. 1963 wurde er wegen Widerstands gegen das Apartheidregime verhaftet und war bis 1974 politischer Gefangener auf der Gefängnisinsel Robben Island. Nach seiner Freilassung forschte er über den Widerstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft in Namibia und beteiligte sich am Aufbau unabhängiger Studien- und Forschungszentren in Südafrika. Seit seiner Gründung 1992 leitet er das PRAESA-Projekt. Nelson Mandela berief ihn zum Regierungsbeauftragten für Sprachenpolitik. Alexander war Gastwissenschaftler an der Universität Frankfurt, an der Yale University und am Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen und ist der Universität Oldenburg durch Besuche und Gastvorträge verbunden. Am Aufbau des Oldenburger Partnerschaftsprogramms mit Hochschulen und Schulen in Südafrika war er beratend beteiligt.
Bloch gehört seit 1992 zum Team von PRAESA. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Lehrerin in englischen und südafrikanischen Vorschuleinrichtungen und Grundschulen. Sie hat die PRAESA-Abteilung „Frühkindliche Entwicklung und sprachliche Förderung“ aufgebaut und mit LehrerInnen an Township-Schulen Forschungs- und Fortbildungsprojekte zur Förderung der Muttersprache und der Zweitsprache Englisch durchgeführt. Mit ihren wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Thema „Theory and Strategy of Early Literacy in Contemporary Africa with special Reference to South Africa“ wurde sie als Doktorandin an der Universität Oldenburg zugelassen. Am 17. Mai findet das Promotionscolloquium statt.
ⓚ | Kontakt: Prof. Dr. Wolfgang Nitsch, Tel.: 798-3131, E-Mail: wolfgang.nitschuni-oldenburg.de |