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Andreas Engel

 

15. November 2007   431/07   Wissenschaft und Schule

Wenn ein Pedaltritt den Raum verkrümmt
Oldenburger Physiker und Schulen präsentieren Relativitätstheorie beim Fahrradfahren

Oldenburg. Auf Initiative des Instituts für Physik der Universität Oldenburg werden in den kommenden Monaten Computerexponate des „Einstein-Mobils” an fünf Gymnasien des Oldenburger Raums für jeweils zwei Wochen zur Verfügung stehen. Erste Station ist vom 20. bis 29. November 2007 das Lothar-Meyer-Gymnasium in Varel. Mit leistungsfähigen Computern werden virtuelle Welten geschaffen, in denen die Relativitätstheorie auch im Alltag erlebbar ist – u.a. beim Fahrradfahren. Das Einstein-Mobil, das seit Anfang 2006 durch Deutschland „tourt“, wurde von der Tübinger Stiftung „Interaktive Astronomie und Astrophysik“ initiiert.
Bei dem Einstein-Mobil können die Schülerinnen und Schüler ihr Geschick an einem relativistischen Flugsimulator trainieren, das Schicksal von Lichtstrahlen in der Nähe eines schwarzen Loches miterleben oder auf einem Hometrainer eine relativistische Tour durch ein Modell der Tübinger Innenstadt antreten. Die Lichtgeschwindigkeit dieser virtuellen Welt ist dabei von ihrem tatsächlichen Wert von über einer Milliarde km/h auf fahrradfreundliche 30 km/h herabgesetzt. Bei Annäherung der Fahrradgeschwindigkeit an diesen Wert verbiegen sich Strassen und Häuserfronten in spektakulärer Weise.
„Obwohl die spezielle Relativitätstheorie schon über hundert Jahre alt ist und sich in unzähligen Experimenten bewahrheitet hat, geben ihre ungewöhnlichen Aussagen dem gesunden Menschenverstand immer wieder Rätsel auf“, erläutert der Direktor des Instituts für Physik der Universität Oldenburg, Prof. Dr. Andreas Engel. „Der Grund dafür ist weniger ihre Kompliziertheit als vielmehr die Tatsache, dass typisch relativistische Phänomene in unserem Alltag nicht auftreten und daher gegen unsere Erfahrungen sprechen. Diese Unanschaulichkeit ist von jeher ein Problem bei der Vermittlung der Grundlagen der Relativitätstheorie gewesen.“
„Wir versprechen uns durch diese Kooperation zwischen Universität und Schule eine Bereicherung des Physikunterrichts und einen leichteren Einstieg in die faszinierende Welt der Relativitätstheorie“ so Prof. Engel. „Unser Ziel ist, dass sich möglichst viele Schülerinnen und Schüler für naturwissenschaftliche Phänomene begeistern und sich später für ein Physik-Studium entscheiden.“ Dies sei auch dringend nötig: Physik-Absolventen der Universität Oldenburg würden auf dem Arbeitsmarkt heiß umworben.

Termine und Schulen:
20.11.-29.11. 2007 Lothar-Meyer-Gymnasium, Varel
29.11.-10.12. 2007 Gymnasium Wildeshausen
10.12.2007-3.1.2008 Gymnasium Cäcilienschule, Oldenburg
3.1.2008-21.1.2008 Gymnasium Brake
21.1.2008-1.2.2008 Gymnasium Ganderkesee

Bildunterschrift:
Je schneller die Fahrt, desto mehr verzerren sich die Häuserfronten: Eine virtuelle Radfahrt durch ein 3D-Stadtmodell macht Effekte der Speziellen Relativitätstheorie erfahrbar.

ⓘ www. einsteinmobil.de
 
ⓚ Kontakt:
Prof. Dr. Andreas Engel, Institut für Physik, Tel.: 0441/798-3616,
E-Mail: engel(Klammeraffe)theorie.physik.uni-oldenburg.de,
 
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Bild:
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