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05. Dezember 2007   466/07  

Niederdeutsch wieder an der Universität vertreten
Vor wenigen Jahrzehnten noch den Alltag im Norden geprägt

Oldenburg. In Niedersachsen gibt es wieder eine Professur, die sich auch mit der niederdeutschen Sprache befasst. Heute stellten Wissenschaftsminister Lutz Stratmann und Universitätspräsident Prof. Dr. Uwe Schneidewind den Sprachwissenschaftler Dr. Jörg Peters vor, der auf die Professur „Germanistische Linguistik: Linguistische Pragmatik und Soziolinguistik / Niederdeutsch“ an der Universität Oldenburg berufen wurde.

Stratmann erklärte, er freue sich, dass die Besetzung gelungen sei und der Berufungsvorschlag durch die Berufungskommission, Fakultät, Senat und Präsidium einstimmig erfolgt sei. Das Ministerium stelle für die Professur einen Nachwuchswissenschaftlerstelle bereit sowie Mittel in Höhe von 180.000 Euro, die u.a. für ein Linguistiklabor vorgesehen seien.
Es sei wichtig, dass die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Niederdeutschen an der Universität Oldenburg wieder Realität werde, sagte Schneidewind. Damit werde an eine Tradition anknüpft, die insbesondere durch den Sprachwissenschaftler Marron Fort begründet sei. In Peters habe man einen sehr kompetenten Forscher gefunden, der sicher viel dazu beitragen werde, mit seiner Arbeit jene Einrichtungen zu unterstützen, deren Ziel es sei, Niederdeutsch als Sprache zu erhalten. Letztlich gehe es darum, dass diese Sprache lebendig bleibe. Deshalb müsse sie auch im Schulunterricht Berücksichtigung finden.

Der Aufbau eines Schwerpunkts Niederdeutsch am Institut für Germanistik sei eine zentrale Aufgabe seiner Professur, sagte Peters. Dieser Schwerpunkt müsse besonders den Anforderungen an zukünftige Deutschlehrer Rechnung tragen und ihnen auch die Möglichkeit bieten, aktive Kenntnisse des Niederdeutschen zu erwerben. Bei der Ausarbeitung von Lehrplänen im Bereich Niederdeutsch werde er sich um eine enge Kooperation mit Schulen und Lehrerverbänden bemühen. Das gelte auch für die Lehrerfortbildung. Zudem kündigte Peters an, er werde in Zusammenarbeit mit niederdeutschen Verbänden und Institutionen für den Erhalt des Niederdeutschen und des Saterfriesischen eintreten. Es müsse viel getan werden, um die Sprachen zu erhalten, die noch vor wenigen Jahrzehnten in Norddeutschland den Alltag geprägt hätten.

Privatdozent Dr. Jörg Peters (44), der z.Z. als Sprachwissenschaftler an der Radboud Universiteit Nijmegen (NL) forscht, studierte Germanistik und Gräzistik in Konstanz und an der FU Berlin. Dem Magister-Abschluss „Germanistische Sprachwissenschaft“ folgte 1994 die Promotion an der FU und 2005 die Habilitation zur „Intonation deutscher Regionalsprachen“ an der Universität Potsdam. Peters war in dieser Zeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an drei Forschungsprojekten beteiligt, die sich mit Regionalsprachen und Dialekten in Deutschland, Belgien und Holland beschäftigten. Im Wintersemester 2006/2007 verwaltete er eine Phonetik-Professur an der Universität Kiel.

ⓘ www.uni-oldenburg.de
 
ⓚ Kontakt:
Prof. Dr. Jörg Peters, Tel.: 0031 24 3613006 (NL), E-Mail: j.peters(Klammeraffe)let.ru.nl
 
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