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Dagmar Freist

 

14. Februar 2012   053/12   Wissenschaftliche Tagung

Internationale Tagung: „Praktiken der Selbst-Bildung im Spannungsfeld von ständischer Ordnung und gesellschaftlicher Dynamik“

Oldenburg. „Praktiken der Selbst-Bildung im Spannungsfeld von ständischer Ordnung und gesellschaftlicher Dynamik“ stehen im Mittelpunkt einer internationalen Tagung, die das DFG-Graduiertenkolleg „Selbst-Bildungen“ vom 16. bis 18. Februar an der Universität Oldenburg veranstaltet. Organisiert von der Oldenburger Historikerin Prof. Dr. Dagmar Freist werden ReferentInnen von Hochschulen aus Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien, Schweden, der Schweiz und den USA erwartet.
In ihren Leitfragen geht die Tagung davon aus, dass die gesellschaftliche Dynamik seit dem 15. Jahrhundert analytisch und terminologisch nicht mit dem Modell der Ständegesellschaft erklärt werden kann. Stattdessen wird aus praxeologischer Perspektive untersucht, wie sich innerhalb einer auf dem Grundprinzip politisch-sozialer Ungleichheit beruhenden Gesellschaftsordnung mit nicht übertragbaren Privilegien und Lebensstilen neue soziale Gruppen entwerfen, selbst autorisieren, wechselseitig anerkennen und von Dritten anerkannt werden konnten.
In insgesamt vier Sektionen diskutieren die HistorikerInnen und GesellschaftswissenschaftlerInnen über gesellschaftliche Spielräume der sich herausbildenden professionellen Gruppen von Ärzten, Gelehrten und Amtsleuten und über die Neuverortung von Subjektpositionen der traditionellen Stände von Adel, Bürgern und Bauern. Während sich diese beiden Sektionen mit Subjektpositionen und der Veränderung sozialer Felder befassen, konzentriert sich die dritte Sektion auf die Aneignung und Verkörperung von Subjektformen in bestimmten Lebensphasen: von jungen Frauen zu Müttern, in der Ausbildungsphase zu erfolgreichen Kaufleuten oder in Prozessen religiöser Subjektivierung zwischen den Konfessionen. Eine Querschnittfunktion für alle Vorträge hat die letzte Sektion, die sich mit „Artefakten als Partizipanden des Sozialen“ befasst. In Vorträgen beleuchten die WissenschaftlerInnen zudem Gender-Praktiken und religiöse Formen der Subjektivierung in historischer und interdisziplinärer Perspektive. Dabei geht es u. a. um „Kunst und Kultur“, um „Treue und Ehre als Kategorien soldatischer Selbstbildung“ und um „Konsum und soziale Distinktion“.

ⓘ www.fk4.uni-oldenburg.de/download/Tagung_SelbstBildungen_Feb_2012.pdf
 
ⓚ Kontakt:
Prof. Dr. Dagmar Freist, Institut für Geschichte, Tel.: 0441/798-4640,
E-Mail: dagmar.freist(Klammeraffe)uni-oldenburg.de
 
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