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Hans-Joachim Wätjen

 

15. März 2012   085/12  

Gründungsdirektor der Universitätsbibliothek Hermann Havekost verstorben

Oldenburg. Hermann Havekost, Gründungsdirektor der Oldenburger Universitätsbibliothek, ist am 13. März nach schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren verstorben.
Hermann Havekost studierte Jura in Mainz und war zunächst als Verlagskaufmann tätig. In Bremen legte er das zweite juristische Staatsexamen und nach seiner Ausbildung an der Staatsbibliothek die Staatsprüfung für den höheren Bibliotheksdienst ab. 1974 wurde Havekost Gründungsdirektor der Oldenburger Universitätsbibliothek – und verwirklichte bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 seine Reformvorstellungen von einer modernen Bibliothek.
„Hermann Havekost verkörperte nicht den typischen Wissenschaftlichen Bibliothekar“, betont Hans-Joachim Wätjen, Havekosts langjähriger Stellvertreter und Nachfolger. „Er zeichnete sich durch eine erfrischende Unkonventionalität aus und vereinigte in seiner Person viele Widersprüche: Ordnungswunsch und Chaos, systematische Logik und freien Diskurs, soziale Rücksichtnahme und hohe Leistungsansprüche, kindlichen Spieltrieb und preußische Pflichtauffassung, Planung und Spontaneität.“
Für die neu gegründete Universität Oldenburg entwickelte Havekost mit dem Bibliotheks- und Informationssystem (BIS) einen effizienten Dienstleistungsbetrieb. Schon in den 1970er Jahren führte er Datenverarbeitung und ganzheitlich organisierte Arbeitsabläufe ein. Anfang der 1980er Jahre nahmen seine jahrelangen Planungen für ein modernes Bibliotheksgebäude architektonische Gestalt an. Am Uhlhornsweg entstand ein Neubau, dessen benutzerfreundliche Gestaltung und Atmosphäre er entscheidend prägte. Unter einem Dach finden sich hier Bibliothek, Verlag und Druckzentrum der Universität, Studios für Medienproduktion sowie das Universitätsarchiv. Eine Synthese ganz im Sinne Havekosts.
Als stellvertretender Vorsitzender des Vereins Deutscher Bibliothekare sowie in zahlreichen Kommissionen des Berufsverbands engagierte sich Havekost stets für Reformen des Bibliothekswesens und des bibliothekarischen Berufs. 1986 holte er den Deutschen Bibliothekartag und damit die bis dahin größte Tagung mit über 1.500 Gästen an die Universität Oldenburg.
In den letzten Jahren seines Wirkens widmete sich Havekost intensiv dem Aufbau von technischen Dienstleistungen für den Multimedia-Einsatz in Lehre und Forschung. Dabei verstand er das BIS nicht nur als Dienstleister, sondern betonte immer auch dessen aktiv gestaltende Rolle. So gründete er beispielsweise den Universitätsverlag mit bislang 1.300 erschienenen Titeln und war Mitherausgeber der von ihm initiierten Reihe der „Oldenburger Universitätsreden“. Besonders wichtig war ihm neben der wissenschaftlichen auch die kulturelle Funktion der Bibliothek für Stadt und Region, die sich unter anderem in Ausstellungen und in dem Engagement für die Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse (KIBUM) niederschlug.

ⓘ www.uni-oldenburg.de
 
ⓚ Kontakt:
Hans-Joachim Wätjen, Tel.: 0441/798-4001, E-Mail: waetjen(Klammeraffe)uni-oldenburg.de
 
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