Kontakt

Presse & Kommunikation

Pressemitteilungen

 

» Druckversion

 

» November 2012
» Gesamtübersicht

Friederike Kastner

Rainer Buchwald

 

19. November 2012   474/12   Forschung

Schutz für seltene Libellenart in der Hunte-Wesermarsch
Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert Kooperationsprojekt

Oldenburg. Weltweit gibt es rund 5.800 Libellenarten, in Niedersachsen sind es 70 – und ein Drittel von ihnen ist gefährdet. Dazu gehört auch die Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis), die unter anderem in der Weser- und Hunteniederung vorkommt. Zu ihrem Schutz hat die Arbeitsgruppe Vegetationskunde und Naturschutz am Institut für Biologie und Umweltwissenschaften (IBU) der Universität Oldenburg ein Kooperationsprojekt ins Leben gerufen. Beteiligt sind unter der Leitung des Biologen Prof. Dr. Rainer Buchwald die Gewässer-Unterhaltungsverbände Wüsting und Stedingen, die Landkreise Oldenburg und Wesermarsch sowie die Stadt Oldenburg. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Projekt bis 2014.
Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Untersuchungen stehen das Ausbreitungsverhalten und die Populationsdynamik der Grünen Mosaikjungfer in der Stadt und in den Landkreisen Oldenburg und Wesermarsch. Auf Basis dieser Daten will Buchwalds Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Umweltämtern und Unterhaltungsverbänden Artenschutzmaßnahmen planen und vor Ort erproben.
Die Grüne Mosaikjungfer ist an Gewässer gebunden, in denen die Krebsschere (Stratiotes aloides) vorkommt, eine Wasserpflanzenart aus der Familie der Froschbissgewächse. Sind dichte Krebsscheren-Bestände vorhanden, besiedelt die Libellenart Gräben, Fließgewässer mit geringer Strömung und Stillgewässer. Im Projektgebiet ist sie in Krebsscheren-Gräben des Naturschutzgebiets Bornhorster Huntewiesen, in Oberhausen/Hude und bei Berne zu finden.
„Die Grüne Mosaikjungfer legt ihre Eier ausschließlich in diese seltene Wasserpflanze ab“, erläutert Buchwald. Deshalb gelte die Libelle als extremer Lebensraumspezialist und könne als Charakterart von Krebsscheren-Gewässern bezeichnet werden. Eine wichtige Maßnahme zum Schutz der Grünen Mosaikjungfer sieht der Vegetationskundler daher in der Sicherung dichter Krebsscheren-Bestände: „Wir brauchen einen Gewässerschutz, der die Lebenszyklen und ökologischen Ansprüche sowohl der Libellen- als auch der Wasserpflanzenart berücksichtigt“, betont Buchwald. „Zusätzlich sollten in geeigneten Gewässern wieder Krebsscheren-Bestände angesiedelt werden.“ So könnten neue Lebensräume für die bedrohte Libellenart geschaffen und eine bessere Vernetzung weit auseinanderliegender Lebensräume erreicht werden. Ein Anfang ist gemacht: In den letzten Wochen haben in der Wesermarsch und dem Landkreis Oldenburg erste Wiederansiedlungsmaßnahmen stattgefunden.

Auf den Fotos:
A-viridis_Friederike-Kastner.jpg: Weibchen der Grünen Mosaikjungfer bei der Eiablage in die Krebsschere (Foto: Friederike Kastner).
Aeshna_viridis_male_2534.jpg: Männchen der Grünen Mosaikjungfer am Ufer des Laichgewässers (Foto: Wikimedia Commons: Günter-Ulrich Tolkiehn).

ⓘ www.uni-oldenburg.de
 
ⓚ Kontakt:
Prof. Dr. Rainer Buchwald, AG Vegetationskunde und Naturschutz, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Tel.: 0441/798-4717, E-Mail: rainer.buchwald(Klammeraffe)uni-oldenburg.de
 
ⓑ 
Bild:
    Bild:
   

(Zum Herunterladen Bild mit rechter Maustaste anklicken und "Ziel speichern unter ..." wählen.)

(Stand: 19.01.2024)  | 
Zum Seitananfang scrollen Scroll to the top of the page