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12. Juni 2015 242/15
Aktuelle Versorgungsforschung in der Nordwest –Region: Netzwerk Versorgungsforschung Metropolregion Bremen-Oldenburg tagte an der Universität
Oldenburg. Aktuelle Ergebnisse der Versorgungsforschung standen im Mittelpunkt der Tagung des „Netzwerks Versorgungsforschung Metropolregion Bremen-Oldenburg“, die kürzlich an der Universität Oldenburg stattfand. Veranstalter waren das Department für Versorgungsforschung der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften der Universität Oldenburg und die Metropolregion Nordwest. Prof. Dr. Andreas Hein, Versorgungsforscher an der Universität Oldenburg, begrüßte zu der Tagung mehr als 40 Wissenschaftler, Experten und Entscheider aus der Gesundheitswirtschaft und diskutierte mit ihnen eine verstärkte Zusammenarbeit von niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern.
Einen ersten Schritt in diese Richtung stellte Josef Roß vor, Leiter des Sozialen Dienstes im Pius Hospital Oldenburg und Vorstandsmitglied des „Versorgungsnetz Gesundheit“. Roß berichtete über das Überleitungsprojekt, eine interdisziplinäre und einrichtungsübergreifende Projektgruppe, bestehend aus Mitgliedern der drei Oldenburger Krankenhäuser, niedergelassenen Ärzten, ambulanten Pflegediensten und Pflegeheimen. Gemeinsam haben sie Instrumente entwickelt, die die Kommunikation und Kooperation der Gesundheitseinrichtungen untereinander erleichtern und eine abgestimmte Versorgung von Patienten über Einrichtungs- und Sektorengrenzen hinaus ermöglichen.
28 Krankenhäuser im nordwestlichen Niedersachsen besuchten bisher Insa Seeger und Lars Rölker-Denker für ihr Forschungsprojekt im Rahmen des regionalen Netzwerks Versorgungsforschung. Die ersten Ergebnisse des Projekts stellten Seeger und Rölker-Denker auf der Tagung vor. Demnach nehmen die Fallzahlen in den Notaufnahmen der Krankenhäuser in der Nordwest-Region beständig zu. Dr. Timo Schöpke, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin, konnte dies bestätigen und berichtete von Steigerungsraten von fast sechs Prozent zwischen 2012 und 2013, was zu einer hohen Belastung der Krankenhäuser führe. Positiv beurteilten die Wissenschaftler die geriatrische Versorgung von Patienten in der Region: „Wir konnten nachweisen, dass sich die Lebensqualität der geriatrischen Patienten entscheidend verbessert hat. Grund dafür ist unter anderem die Ausweitung der geriatrischen Rehabilitation in der Metropolregion“, so Rölker-Denker.
Zu den Gastrednern der Tagung zählte auch Dr. Dominik Graf von Stillfried, Geschäftsführer des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland. Stillfried präsentierte aktuelle Ergebnisse des „Versorgungsatlas“, der die Arbeitsteilung zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern auf Ebene von Landkreisen und kreisfreien Städten untersucht. Dabei bescheinigte er Stadt und Landkreis Oldenburg sowie dem Ammerland aus ökonomischer Sicht einen Vorbildcharakter: Die Untersuchung ergab, dass in der Region deutlich mehr Patienten ambulant als stationär behandelt wurden als im bundesweiten Schnitt bei gleichbleibender Qualität der medizinischen Versorgung.
Dr. Anna Meincke, Geschäftsführerin Metropolregion Nordwest, die das Netzwerk und die Tagung finanziell unterstützt, zog ein positives Fazit: „Das Netzwerk Versorgungsforschung garantiert, dass die Metropolregion Nordwest in diesem sensiblen Sektor gut aufgestellt ist und leistet durch seine Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Umgang mit dem demographischen Wandel – eine der großen regionalen Herausforderungen.“
ⓘ | https://www.uni-oldenburg.de/netzwerk-versorgungsforschung/ |
ⓚ | Kontakt: Lars Rölker-Denker, Department für Versorgungsforschung, Tel.: 0441/798-4856, E-Mail: lars.roelker-denkeruni-oldenburg.de |