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Annika Raapke

Christina Beckers

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Lucas Haasis

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3. Februar 2017    035/17    Studium und Lehre

„You’ve Got Mail“: Ausstellungssoiree zu Briefen und ihren Geschichten

Studierende laden am 9. Februar ins Hörsaalzentrum ein

Oldenburg. Briefe als einst wichtigstes Kommunikationsmittel der Welt stehen im Mittelpunkt einer studentischen Ausstellungssoiree am Donnerstag, 9. Februar, zu der das Institut für Geschichte der Universität Oldenburg einlädt. Die Veranstaltung mit dem Titel „You’ve Got Mail. Briefe der Frühen Neuzeit“ findet von 19.00 bis 21.00 Uhr im Hörsaalzentrum statt (Campus Haarentor, Gebäude A14, Uhlhornsweg 86). Sie ist das Ergebnis zweier Projektseminare, die sich im ablaufenden Wintersemester aus unterschiedlicher Perspektive dem historischen Brief widmeten – als Medium und wichtiger Quelle zu frühneuzeitlichen Lebenswelten, zu Kommunikationspraxis, Denken und Handeln vor unserem Zeitalter der Moderne. Beide Seminare ergänzen sich für die Ausstellung, so dass die Besucher Einblicke in Briefe bekommen und von den Menschen hören, denen wir diese Schätze heute verdanken. Daneben wird ein professioneller Papiermacher in die traditionelle Kunst der Briefpapier-Herstellung einführen.

Briefe bedeuteten gewissermaßen die Welt: Sie waren Beziehungsträger, schriftliches Gespräch, Seelenbote oder lang ersehntes Lebenszeichen. Ihre Absender bannten Alltag, Liebe, Glaube, Hoffnung, Geschäft, Trauer, Angst und Schrecken, Zuneigung und Freundschaft auf Papier. In den Seminaren ging es jedoch auch darum, die Menschen und Geschichten hinter historischen Briefen kennen zu lernen und zu verstehen, wie diese Kommunikationsform früher tatsächlich einmal funktioniert hatte.

Im Bachelor-Seminar „Historische Briefpraxis“ rekonstruierten die Studierenden Briefe und das Briefeschreiben: Sie setzten sich mit Inhalten, Form und Postwegen auseinander, verwendeten Gänsekiel und Siegellack. Das Ergebnis sind originalgetreue Brief-Rekonstruktionen, Faltbeispiele, Posttafeln, Briefwechsel im Hörspielformat, künstlerische Exponate wie Steckbretter oder Filmbeiträge zum Herstellungsprozess von Siegellack.

Im Master-Seminar „Globale Mikrogeschichte(n)“ befassten sich die Studierenden mit einmaligen, bisher unerforschten Briefen aus einem frühneuzeitlichen Kaperbestand, den sogenannten Londoner „Prize Papers“. Deren Geschichten bereiteten sie in diversen Formaten für die Ausstellung auf. So erfahren die Besucher von einem Mann aus einem Dorf in Hessen, den es schon früh nach Amerika zog, einem Reisenden in einer Stadt in Afrika, die es eigentlich nie richtig gegeben hat, oder von Emder Kaufleuten, die aus chinesischen Teekannen tranken, die sie womöglich selbst in heimische Lande geschmuggelt hatten.

Zu Gast bei der Ausstellung sind auch Masterstudierende und Doktoranden der Universität Uppsala (Schweden), die gemeinsam mit Oldenburger Studierenden einen forschungsorientierten Workshop durchführen.

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Kontakt

Christina Beckers, E-Mail: ; Lucas Haasis, E-Mail: ; Annika Raapke, E-Mail:

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