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1. April 2021 045/21 Personalie
Informatiker Werner Damm in den Ruhestand verabschiedet
Oldenburg. Der Oldenburger Informatiker Prof. Dr. Werner Damm ist in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Leiter der Abteilung Sicherheitskritische Eingebettete Systeme und Direktor des Forschungszentrums Human Cyber Physical Systems lehrt und forscht seit 1987 an der Universität. Mit seiner innovativen Forschung zur Sicherheit von verkehrstechnischen Anwendungen habe Damm maßgeblich dazu beigetragen, die Oldenburger Informatik national wie international sichtbar zu machen, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper anlässlich der Verabschiedung. „Dadurch hat sich Professor Damm für die Universität im höchsten Maße verdient gemacht“, so Piper.
Damm (Jahrgang 1952) studierte Informatik und Mathematik an der Universität Bonn. Nach dem Diplom promovierte er an der RWTH Aachen, wo er sich auch habilitierte. 1987 folgte er dem Ruf auf die Professur „Rechnerarchitekturen“ der Universität Oldenburg, seit 2002 leitete er die Abteilung Sicherheitskritische Eingebettete Systeme. Damms Forschungs- und Lehraktivitäten reichen von mathematischen Modellen eingebetteter und cyber-physischer Systeme (CPS) über Sicherheitsanalysen und -nachweisen für solche Systeme bis hin zu kooperierenden Mensch-Maschine-CPS und CPS-Systemverbünden. Dabei arbeitet er mit Industrie- und Forschungspartnern aus den Bereichen der Luftfahrt, des Automotive und des Schienenverkehrs zusammen. Daneben engagierte sich Damm in der akademischen Selbstverwaltung der Universität, etwa im Senat und als Dekan des Fachbereichs Informatik.
Von 2004 bis 2015 war der Informatiker Sprecher des an der Universität Oldenburg angesiedelten transregionalen Sonderforschungsbereichs „Automatic Verification and Analysis of Complex Systems“ (AVACS). Im Mittelpunkt standen Techniken zur Analyse von sicherheitskritischen eingebetteten Systemen – also Computersystemen, die nahezu unsichtbar für die sie nutzenden Menschen in Alltagsgegenstände wie beispielsweise Autos, Flugzeuge, Medizingeräte oder das Stromnetz eingebettet sind und dort zentrale Aufgaben zur Steuerung und Regelung übernehmen. Am An-Institut OFFIS – Institut für Informatik etablierte Damm den Forschungs- und Entwicklungsbereich Verkehr, den er als Bereichsvorstand bis 2021 leitete. Von 1995 bis 2018 war er als OFFIS-Vorstandsmitglied tätig.
Der Oldenburger Forscher ist Mitglied der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften (acatech) und Vorstandsvorsitzender des Kompetenz-Clusters SafeTRANS – Safety in Transportation Systems. Als Mitglied der Ethikkommission für autonomes Fahren des Bundesverkehrsministeriums wirkte er 2016 und 2017 an den weltweit ersten ethischen Leitlinien für automatisierte Fahrsysteme mit. Zudem war er als Experte daran beteiligt, die europäische Technologieinitiative ECSEL (Electronic Components and Systems for European Leadership) zu evaluieren. Im Bereich automatisiertes Fahren setzte sich Damm bereits früh für strategische Planungen ein, etwa als Vorsitzender des Steuerkreises der Nationalen Roadmap für Eingebettete Systeme, der Automotive Roadmap Embedded Systems sowie der kürzlich erschienenen Roadmap „Safety, Security, and Certifiability of Future Man-Machine Systems“.
Damm selbst verabschiedet sich mit einem Dank: „Bei all meinen Aktivitäten habe ich sehr von der Zusammenarbeit mit meinen Kollegen und Mitarbeitern, mit der Verwaltung und dem Präsidium profitiert – und meine Arbeitsumgebung als extrem inspirierend erlebt.“
Bilder
Der Oldenburger Informatiker Prof. Dr. Werner Damm ist in den Ruhestand verabschiedet worden. Foto: Universität Oldenburg/Daniel Schmidt |