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16. April 2021 057/21 Personalie
Geomikrobiologe Wolfgang E. Krumbein verstorben
Oldenburg. Der Geomikrobiologe Prof. Dr. Wolfgang E. Krumbein, Gründungsdirektor des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) an der Universität Oldenburg, ist am 4. April im Alter von 84 Jahren in Berlin verstorben.
Krumbein studierte Kunstgeschichte, Geologie und Mikrobiologie in München, Würzburg, Paris und Jerusalem und war mehrere Jahre auf Helgoland als Meereswissenschaftler tätig, ehe er 1974 dem Ruf an die neugegründete Universität Oldenburg folgte. Er war Gründungsmitglied des ICBM, zu dessen erstem Direktor er 1987 gewählt wurde. Krumbein gilt als einer der Begründer der Geomikrobiologie, also der Wissenschaft davon, wie mikroskopisch kleine Lebewesen die Erscheinung der Erde prägen. In seiner Forschung untersuchte er nicht nur, wie Mikroben natürliche Mineralien zerstören und neu bilden, sondern wies auch nach, dass sie einen Einfluss auf die Bildung einer Patina auf Gebäuden, Skulpturen und Gemälden haben. Darüber hinaus beschäftigte er sich mit der Möglichkeit von mikrobiellem Leben auf anderen Himmelskörpern. Bis zu seinem Ruhestand 2002 veröffentlichte er mehr als 400 Fachartikel und 15 Bücher zur Geomikrobiologie und Geophysiologie.
Krumbein war ab 1997 zudem Mitglied des Instituts für Philosophie der Universität Oldenburg und veröffentlichte eine Reihe von Beiträgen zur Wissenschaftstheorie und -geschichte.
Der Mikrobiologe wurde mehrfach ausgezeichnet, etwa mit der Pasteur-Medaille, dem Credner-Preis, dem Georg-Knetsch-Preis und dem Lise Meitner-Alexander von Humboldt-Preis. Forschungsaufenthalte führten ihn an die Hebräische Universität von Jerusalem (Israel), die Harvard University in Cambridge (USA), die Universität von Messina auf Sizilien (Italien) und die Staatliche Universität von St. Petersburg (Russland). 2001 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Lomonossow-Staatsuniversität Moskau, der größten und ältesten Universität Russlands; ein Jahr später ernannte ihn die Universität Danzig (Polen) zum Ehrendoktor.
Neben seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit an der Universität war Krumbein vielseitig interessiert: Er engagierte sich in der Denkmalpflege, betrieb ein Beratungsunternehmen zum Bauten- und Kulturgüterschutz, veröffentlichte einen Gedichtband und schuf mehr als 4.000 Aquarelle.
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Prof. Dr. Wolfgang E. Krumbein. Foto: Universität Oldenburg |